Inhalt: Nach jahrelanger Arbeit hat es ein Ableger-Unternehmen der NASA um Gründer Nathaniel Shepherd (Gary Oldman, „The Dark Knight Rises“) endlich geschafft, eine bewohnbare Kolonie auf dem Mars zu erstellen. Ein sechsköpfiges Astronauten-Team soll das Leben auf dem Mars erforschen. Schon auf der Reise findet Crew-Mitglied Sarah (Janet Montgomery, „Black Swan“) heraus, dass sie schwanger ist. Man entschließt sich dazu, dass sie die Geburt auf dem Mars durchführt. Als sie dann aber dabei stirbt, möchte das Unternehmen den Mantel des Schweigens über den ganzen Vorfall decken. 16 Jahre später hat der junge Gardner (Asa Butterfield, „Die Insel der besonderen Kinder“) den Mars noch nie verlassen. Seine Ziehmutter Kendra (Carla Gugino, „San Andreas“) kümmert sich voller Hingabe um ihn. Dennoch ist Gardner unglücklich, da er sich ein normales Leben auf der Erde wünscht. Sein Herz und sein Immunsystem sind aber nicht darauf ausgelegt ist. Sein Verlangen ist noch größer geworden, seitdem er mit der frechen und rebellischen Tulsa (Britt Robertson, „Girlboss“) chattet. Als sich dann eine Möglichkeit für ihn auftut, die Erde zu besuchen, macht er sich fast augenblicklich auf den Weg. Auf der Erde angekommen, nutzt er die erste Möglichkeit zur Flucht und besucht Tulsa. Gemeinsam entdecken die beiden die Welt und versuchen, mehr über Gardners Vergangenheit herauszufinden. Doch hält seine Gesundheit den veränderten Gegebenheiten stand?
Kritik: Es gab mal ein Phase, in der gefühlt jede Woche ein neuer Young Adult-Film in die Kinos kam. Diese Flut von Filmen hat mittlerweile etwas nachgelassen, doch „Den Sternen so nah“ von Regisseur Peter Chelsom („Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück“) passt wieder genau in diese Schiene. Dabei verlässt er sich auf ein Drehbuch von Allan Loeb, dessen letzte Arbeit „Verborgene Schönheit“ auf schon beinahe bizarre Art missglückt war. Auch wenn das Skript für sich wohl wieder kein Preiskandidat ist, wird zumindest ein brauchbares Endergebnis geboten. Am Anfang nimmt sich der Film sehr viel Zeit, um die Vorgeschichte zu erzählen. Erst nach einer groben halben Stunde wird dann die Hauptfigur eingeführt. Dieses eher gemächliche Tempo zieht sich auch durch den weiteren Verlauf der immerhin 120 Minuten Spielzeit. Auch wenn beim Film zahlreiche Vorbilder deutlich zu erkennen sind, entwickelt sich eine eigene Geschichte. Der große Trumpf ist hierbei die sehr talentierte Besetzung.
Selbst wenn der Film stellenweise in Richtung Schmalz geht, sorgen die Protagonisten dafür, dass das Geschehen zumindest erträglich bleibt. Schon im Alter von zehn Jahren feierte Asa Butterfield seinen Durchbruch. 2011 gelang es ihm dann schon, das Martin Scorsese-Meisterwerk „Hugo Cabret“ zu tragen. Hier schafft er es, dem wörtlich weltfremden Gardner genau die richtige Charaktermischung zu verpassen. Intelligent, abenteuerlustig und etwas verschroben ist er ein sehr sympathischer Held. Auch die Kombination von ihm mit der (immerhin sieben Jahre älteren) Britt Robertson passt gut. Sie mimt die rabiate, etwas direkte Außenseiterin, die sich bereitwillig auf den ungewöhnlichen Trip mit dem Jungen vom Mars einlässt, ausgesprochen charmant. Auch wenn der Ton des Filmes manchmal arg süßlich wird, wirkt die Kombination der beiden absolut ehrlich. Gary Oldman hatte zuletzt nicht immer das ideale Händchen bei der Auswahl seiner Rollen. Auch wenn er hier relativ weit von seinen Bestleistungen entfernt ist, bietet er als verbitterter Visionär einen ordentlichen Part. Mit Routiniers wie Carla Gugino und B.D. Wong („OZ – Hölle hinter Gittern“) ist weitere darstellerische Qualität in dem Film zu sehen.
„Den Sternen so nah“ ist eine ziemlich konventionelle Teenie-Fantasy-Romanze, die merklich mit einigen Längen und überzuckerten Parts zu kämpfen hat. Am Ende sorgen hauptsächlich die überzeugenden Darsteller dafür, dass der Film als sympathische Unterhaltung funktioniert.
Der Film ist ab dem 23.06.2017 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
3 von 5 Punkten
Bild: Schärfe und Detaildarstellung der Aufnahmen sind sehr gut. Vor allem bei den Nahaufnahmen ist „Den Sternen so nah“ diesbezüglich sehr überzeugend. Leichte Schwächen sind bei den erkennbar weich gezeichneten Effekten zu erkennen gewesen. Die abwechslungsreiche Farbpalette punktet mit kräftigen und natürlichen Farben. Auch die Kontraste und der Schwarzwert wurden gut eingestellt. Dazu ist das Bild mit Ausnahme eines selten auftretenden, leichten Rauschens, ziemlich ruhig und sauber.
4 von 5 Punkten
Ton: Es liegt in der deutschen und der englischen Fassung eine verlustlose DTS-HD MA 7.1-Vertonung bei. Auch wenn das Geschehen hauptsächlich von den Dialoge getragen wird, die immer verlustlos und klar über den Center kommen, bietet der Film einen überzeugenden Klang. Gerade der abwechslungsreiche Score bindet die äußeren Boxen gut in das Geschehen ein. Es wird immer eine räumliche Hintergrundatmosphäre geboten. Wenn es zu Raketenstarts oder vergleichbaren Szenen kommt, gibt es wirklich eine wuchtige und präzise Vertonung. Auch wenn diese Effekte Rarität bleiben, ist qualitativ hier wenig zu kritisieren.
4 von 5 Punkten
Extras: Ein kleines Making of (4 Minuten), drei Featurettes (14 Minuten), eine B-Roll (6 Minuten), ein alternatives Ende (3 Minuten), einige Interviews mit Cast und Crew (23 Minuten), ein paar entfernte Szenen (14 Minuten) sowie einige Trailer komplettieren die Blu-ray.
3 von 5 Punkten
Gesamt: 3,5 von 5 Punkten
Quelle: Tobis Film, Leinwandreporter TV, YouTube
Den Sternen so nah
Originaltitel: | The Space Between Us |
Regie: | Peter Chelsom |
Darsteller: | Britt Robertson, Gary Oldman, Asa Butterfield, Carla Gugino |
Genre: | Science FIction, Liebesfilm |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2016 |
Verleih: | Tobis Film |
Länge: | 121 Minuten |
FSK: | ab 6 Jahren |
Mehr Informationen gibt es auf der Seite von Tobis Film
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 25.06.2017
Review: Den Sternen so nah (Blu-ray)