Review: Die Hütte – Ein Wochenende mit Gott (DVD)

Das DVD-Cover von "Die Hütte - Ein Wochenende mit Gott" (© Concorde Home Entertainment)

Das DVD-Cover von “Die Hütte – Ein Wochenende mit Gott” (© Concorde Home Entertainment)

Inhalt: Der ruhige Mackenzie Philips (Sam Worthington, „The Keeping Room – Bis zu letzten Kugel“) ist ein hingebungsvoller Familienvater. Zusammen mit seiner religiösen Frau Nan (Radha Mitchell, „London has fallen“) tut er alles, um ihren drei Kindern ein schönes Leben zu bieten. Das idyllische Leben der Familie wird aus den Angeln gehoben, als die jüngste Tochter Missy (Amélie Eve) auf einem Ausflug entführt wird und schon kurz danach Indizien für ihren Tod auftauchen. Einige Jahre später ist Mackenzie immer noch von Schuldgefühlen zerfressen, als er einen Brief bekommt, der ihn in die Hütte einlädt, in der sein Kind wahrscheinlich gestorben ist. Unterzeichnet wurde der Brief mit Papa, ein Pseudonym, das Nan seit Jahren für Gott verwendet. Mackenzie möchte mehr über den Verfasser erfahren und macht sich auf den Weg zur Hütte. Dort angekommen, trifft er auf eine Frau (Octavia Spencer, „Hidden Figures – Unerkannte Heldinnen“), die sich ihm als Gott vorstellt.

Kritik: Mit seinem Buch „The Shack“, das sich um die Frage dreht, wie ein liebender Gott Brutalität und Unrecht auf der Welt zulassen kann, landete William Young einen Mega-Hit. Nun hat Stuart Hazeldine seine Interpretation des Stoffes am Anfang dieses Jahres auf die Leinwand gebracht. Auch wenn der Film deutlich nicht die Boshaftigkeit und die beinahe schon faschistoiden Züge von Werken wie „War Room“ und „God’s Not Dead“ hat, sollte der Zuschauer eher keine philosophisch-spirituelle Erweckung durch den Film erwarten. In schön gefilmten Bildern wird Mackenzies klischeebeladene Vergangenheit mit einem gewalttätigen Alkoholiker-Vater vorgestellt. Der eher düstere Ton wird für die folgende, tragische Entführungsgeschichte beibehalten. Auch wenn der Film stets etwas melodramatisch und oberflächlich wirkt, hätte hier doch ein solider Thriller entstehen können. Natürlich nimmt der Film dann bald seine Kurve zu den fantastischen Ereignissen, die in der Hütte stattfinden sollen.

Noch ist Mackenzies Welt in Ordnung (© Concorde Home Entertainment)

Noch ist Mackenzies Welt in Ordnung (© Concorde Home Entertainment)

Sobald der Protagonist dann in der Hütte ist und eine sehr reale Zusammenkunft mit der heiligen Dreifaltigkeit hat, entwickeln sich Szenarien, die wohl nur mit einem sehr gutmütigen Blick als inspirierend gewertet werden dürften. Viel mehr darf sich der Zuschauer dem esoterischen und stellenweise ziemlich fragwürdigen Weltbild der Geschichte annehmen, das in 128 Minuten auf ein anstrengendes Maß ausgewalzt wird. Dabei gehören reichlich skurrile Postkarten-Momente, in denen Mackenzie mit Jesus übers Wasser läuft, noch zu den harmloseren Sequenzen. Wer die bisherige Arbeit von Sam Worthington kennt, dürfte ihn wohl eher nicht für einen emotional vielschichtigen Darsteller halten. Mit der richtigen Regie kann er – wie in „Hacksaw Ridge – Die Entscheidung“ – absolut brauchbare Nebenparts spielen. Um einen gequälten Familienvater, der nach neuem Lebensmut sucht, wirklich packend umzusetzen, fehlt ihm trotz sichtbarer Mühe doch einiges. Dafür spielt Octavia Spencer eine gütige Göttin, mit der wohl einige einverstanden wären.

Wer hier die wirklich positiven Elemente nennen will, wird hauptsächlich auf technische Ebene fündig. „Die Hütte – Ein Wochenende mit Gott“ sieht aus und fühlt sich auch an wie ein Kinofilm. Die von naiver Esoterik überzogene und viel zu lange Geschichte dürfte bei den meisten Zuschauern eher für Kopfschütteln sorgen, das sich in einigen bizarren Momenten noch einmal verstärkt. Der gut gemeinte Grundton verhilft dem Film zumindest dazu, dass er einigermaßen erträglich bleibt.

Gott höchselbst möchte den geschundenen Vater wieder in die Spur bringen (© Concorde Home Entertainment)

Gott höchselbst möchte den geschundenen Vater wieder in die Spur bringen (© Concorde Home Entertainment)

Der Film ist ab dem 17.08.2017 auf DVD und Blu-ray erhältlich.

2 von 5 Punkten

 

Bild: Die Inspirations-Geschichte kommt in einem sehr klaren, kräftigen und sauberen Look. Schon auf der DVD werden eine gute Schärfe und Detaildarstellung geboten. Die zumeist warmen und lebendigen Farben sehen natürlich aus, auch wenn die Fleischtöne streckenweise schon etwas zu rötlich werden. Kontraste und Schwarzwert wurden gut eingestellt. Erwähnenswertes Rauschen ist in dem Film nicht vorhanden.

4 von 5 Punkten

Ton: Der deutsche und der englische Dolby Digital 5.1-Ton konzentrieren sich natürlich vornehmlich auf eine saubere Dialogwiedergabe, die jederzeit gegeben ist. Nur bei vereinzelten Unwettern oder Motorengeräuschen, sowie durch den Score sind auch sanfte Aktivitäten auf den äußeren Boxen zu hören.

3,5 von 5 Punkten

Extras: Das Featurette „Eine bewegende Reise: Die Entstehungsgeschichte von Die Hütte“ (10 Minuten), ein Audiokommentar von Regisseur Stuart Hazeldine sowie einige Trailer ergänzen die DVD.

2,5 von 5 Punkten

Gesamt: 2,5 von 5 Punkten


Quelle: Concorde Film, Leinwandreporter TV, YouTube

Die Hütte - Ein Wochenende mit Gott

Originaltitel:The Shack
Regie:Stuart Hazeldine
Darsteller:Sam Worthington, Octavia Spencer, Tim McGraw
Genre:Drama, Fantasyfilm
Produktionsland/-jahr:USA, 2017
Verleih:Concorde Home Entertainment
Länge:128 Minuten
FSK:ab 12 Jahren

Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Concorde Film

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 17.08.2017
Review: Die Hütte – Ein Wochenende mit Gott (DVD)

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