Inhalt: Nachdem der „Master“ (Eric Roberts, „Inherent Vice – Natürliche Mängel“) zum Tode verurteilt und hingerichtet wurde, soll Doctor Who (Sylvester McCoy) seine Überreste zurück nach Gallifrey bringen. Doch auf dem Weg bricht in der TARDIS das Chaos aus, was zu einer Notlandung im San Francisco des Jahres 1999 führt. Der Doctor wird niedergeschossen und kommt ins Krankenhaus, während der Master wieder menschliche Form annimmt, um einen teuflischen Plan auszuführen. Mit neuer Inkarnation (Paul McGann, „Luther“), gravierenden Gedächtnislücken und der Unterstützung der Ärztin Grace (Daphne Ashbrook) gibt sich der Doctor an die Aufgabe, die TARDIS wiederzuerobern und den Master aufzuhalten. Wenn es dem Time Lord nicht gelingt, zur rechten Zeit alles gestoppt zu haben, wird der Jahrtausendwechsel der letzte Moment der Menschheit.
Kritik: In den 90er-Jahren war keine gute Zeit, um „Doctor Who“-Fan zu sein. Nachdem in den späten 80er-Jahren die Quoten massiv eingebrochen waren, wurde die Serie 1989 vom BBC abgesetzt. Bei der geplanten Neuausrichtung würde es bis 2005 dauern, ehe die Serie wieder dauerhaft auf Sendung gehen sollte. In der Zwischenzeit gab es 1996 nur diesen TV-Film, der das einzige komplette Abenteuer für Paul McGann als achte Reinkarnation des Titelhelden bleiben sollte. Unter der Regie von Geoffrey Sax entstand diese Geschichte, bei der vor allem die amerikanischen Einflüsse fast greifbar sind.
So wird der Doctor hier in amouröse Abenteuer geschickt und muss Autoverfolgungsjagden überstehen. Es entwickelt sich ein Film, der insgesamt ein ziemliches Chaos ist. So werden vollkommen neue Aspekte rund um die Hauptfigur entwickelt (und später wieder fallengelassen), es existieren zu viele unübersichtliche Subplots und allgemein stellt sich eher das Gefühl ein, ein simpel gestricktes Action-B-Movie seiner Zeit zu erleben, als das wirklich eine richtige Rückkehr der vielleicht bekanntesten Figur des britischen Fernsehens stattgefunden hätte.
Trotz (teilweise sogar wegen) all der deutlichen Probleme und Albernheiten bietet der Film ziemlich konstante Unterhaltung. In einem kuriosen Produkt seiner Zeit geht es temporeich hin und her und es werden zeitweise derart eigenartige Entscheidungen getroffen, dass der Zuschauer eigentlich nur laut auflachen kann. Darstellerisch bekommt Sylvester McCoy, der letzte Hauptdarsteller der Original-Serie, noch einen netten kleinen Abschied beschert, ehe er durch Paul McGann ersetzt wird, der eine neue Generation von Time Lords anstoßen sollte: Jung, frech und flirtend. Es mag wohl auch an dem Ausgangsmaterial gelegen haben, dass McGann – ein zweifelsohne talentierter Schauspieler – gefühlt nie richtig in der Rolle ankam.
Es sollte noch einige Jahre dauern, ehe Matt Smith diesen Typ Doctor wirklich etablieren konnte. Als (Kurzzeit-)Begleiterin tritt Daphne Ashbrook auf, deren Ärztin Grace nach überwundenem ersten Schock schnell – auf mehrere Arten – Interesse an der neuen Inkarnation des Protagonisten findet. Ein hemmungslos chargierender Eric Roberts wütet hier ohne erkennbares Ziel durch den Film, löst seine Aufgabe aber auch durchaus unterhaltsam.
„Doctor Who – Der Film“ ist sicherlich keine Sternstunde dieses Universums gewesen. Zu einer Zeit, in der die Fans sich nach neuem Material verzehrten, bekamen sie ein Ergebnis, dem der britische Charme abging und das sich immer wieder selbst im Weg steht. Auch wenn der Film unstrukturiert bis kurios wirkt, ist das Geschehen immer noch so kurzweilig, dass der eingefleischte Fan heutzutage – wo „Doctor Who“ wieder fest etabliert ist – 86 Minuten großen Spaß haben wird.
Der Film ist ab dem 31.03.2017 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
2,5 von 5 Punkten
Bild: Auch wenn sichtlich am Bild gearbeitet wurde, gibt es hier eher keine Schönheitspreise. Während die meisten Nahaufnahmen scharf und detailreich sind, sind schon die Halbtotalen fast ein wenig milchig, was vor allem an den zu flachen Kontrasten liegt. Bei dunklen Szenen ist das Rauschen teilweise so stark, dass kaum etwas wirklich zu erkennen ist. Die Farbpalette ist größtenteils ordentlich und natürlich ausgefallen. Der Schwarzwert hätte deutlich satter sein können. Dafür, dass es der Transfer eines TV-Films aus den 90ern ist, ein optisch noch passables Ergebnis.
3 von 5 Punkten
Ton: Wenig überraschend haben der englische und der deutsche Ton nur eine DTS-HD MA 2.0-Abmischung bekommen. Natürlich gibt es hier auch allgemein kaum akustische Highlights. Die Filmmusik und Sequenzen wie die Autoverfolgungsjagden werden gut und sauber wiedergegeben. Die Dialoge sind immer gut zu verstehen und wurden klar priorisiert.
3 von 5 Punkten
Extras: Wie Doctor Who-Fans von den Heimkino-Releases mittlerweile gewöhnt sein dürften, so gibt es auch hier eine ganze Wagenladung an hochwertigem Bonusmaterial. Neben einem Booklet in der Hülle finden sich auf der Blu-ray die Featurettes „Des Doktors seltsame Liebe“ (17 Minuten), „Die Nacht des Doktors“ (7 Minuten) „Who Peter“ (27 Minuten), „Doctor Who in den Nachrichten“ (11 Minuten), „Die Durststrecke“ (24 Minuten), „Doctor Who – Die Comics“ (20 Minuten), eine „TARDIS-Tour“ (3 Minuten) und „Die siebenjährige Unterbrechung“ (54 Minuten), einige alternative Takes ( Minuten), Vorsprechen und VFX-Tests (12 Minuten), ein Press Kit (15 Minuten) ein „Behind the Scenes“ (5 Minuten), zwei Audiokommentare, eine Bildergalerie, einige Radio Time Listings, isolierte Filmmusik und Trailer. Insgesamt gibt es also auf der Blu-ray eigentlich alles an Bonus, was man sich vorstellen kann.
5 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Quelle: Pandastorm Pictures, Leinwandreporter TV, YouTube
Originaltitel: | Reservoir Dogs |
Regie: | Quentin Tarantino |
Darsteller: | Paul McGann, Eric Roberts, Daphne Ashbrook, Sylvester McCoy |
Genre: | Science Fiction |
Produktionsland/-jahr: | UK, 1996 |
Verleih: | Pandastorm Pictures |
Länge: | 87 Minuten |
FSK: | ab 12 Jahren |
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 28.03.2017
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