Inhalt: Seit langem hat die 17 Jahre alte Lucinda Price (Addison Timlin, „Boom! – Sex mit der Ex“) mit quälenden Einbildungen zu kämpfen. Nachdem ihr für einen tragischen Unfall die Verantwortung zugeschoben wurde, muss sie im landesweit berüchtigten Internat Sword & Cross unter Überwachung leben. In der nerdig-charmanten Penn (Lola Kirke, „Mozart in the Jungle“) findet sie schon bald eine enge Freundin. Auch die Jungs am Internat gefallen Lucinda. Sowohl der Draufgänger Cam (Harrison Gilbertson, „Need for Speed“) als auch der wortkarge Daniel (Jeremy Irvine, „The Reach – In der Schusslinie“) haben es ihr angetan. Besonders bei Daniel ist sie sich zudem sicher, ihn schon einmal gesehen zu haben. Während sie immer häufiger von Visionen heimgesucht wird, findet sie heraus, dass sie ihr Eindruck nicht täuscht. Sie und die beiden Jungen sind Teil eines alten Fluchs, der sie schon seit Jahrhunderten immer wieder zusammenführt. So werden sie zum Zentrum eines Kampfes zwischen Himmel und Hölle.
Kritik: Auch wenn die Verfilmungen von Bestseller-Fantasy-Romanzen zahlenmäßig etwas abgenommen haben, sind sie immer noch ziemlich präsent. Dieser Film von Scott Hicks, der auf dem ersten Teil einer Roman-Reihe von Lauren Kate basiert, sollte möglichst den Auftakt in ein neues Franchise bilden. Ob sich diese Hoffnung erfüllt, darf doch sehr bezweifelt werden. Zum einen liegt das daran, dass das Publikumsinteresse an diesem Film nahezu nicht existent war – und überhaupt erst drei Jahre nach dem Dreh veröffentlicht wurde. Aber auch rein qualitativ gibt es keine Argumente, diese Geschichte fortzuführen. Nach zwei Minuten bedeutungsschwanger vorgetragener Himmel-Hölle-Liebe-Mythologie beginnt ein Film, bei dem sich die Stereotype die Klinke in die Hand geben. Dabei entwickeln sich die hölzerne Inszenierung und die flachen Dialoge in Kombination mit triefendem Kitsch zu einer ziemlich furchterregenden Mischung.
Wie niedrig die Meinung der Macher vom Publikum ist, zeigt eine ziemlich bizarre Szene, in der die Lehrerin (Joely Richardson) nach nicht einmal 20 Minuten fast wortgenau die Mythologie vom Anfang wiederholt. Fortan bietet der Film harmlosen, leidlich unterhaltsamen Teenie-Schmalz, dessen größte Auffälligkeiten in den handwerklichen Mängeln liegen. So sind die Spezialeffekte ziemlich lachhaft ausgefallen und die Visionen der Protagonistin bleiben konfus. Am ehesten brauchbar sind noch die jungen Darsteller, die aber auch nur bedingt etwas gegen Regie und Drehbuch ausrichten können. Hauptdarstellerin Addison Timlin hatte zumindest in ihren ersten Auftritten in „Californication“ und „Odd Thomas“ mit Charme und Ausstrahlung auf sich aufmerksam gemacht. Das kann sie hier nur in Ansätzen zeigen, was aber mit ihrer klischeebeladenen und eindimensionalen Figur zu tun.
Jeremy Irvine als Schwarm-Typ „Grübler mit Sixpack“ und Harrison Gilbertson als Schwarm-Typ „Rebell“ bekommen noch weniger Gelegenheit, sich als kompetente Schauspieler zu beweisen. Weswegen die hochbegabte Lola Kirke sich als beste Nerd-Freundin der Protagonistin hergibt, ist nicht wirklich zu erklären.
„Fallen – Engelsnacht“ versucht noch einmal, die „Twilight“-Generation mit einer neuen Geschichte einzufangen. Diese ist aber derart einfallsloser und billig inszenierter Blödsinn auf Groschenheft-Niveau, dass bis zum plötzlichen Ende sogar im unteren Segment der Young Adult-Unterhaltung sich kaum etwas finden lässt, was schwächer einzuordnen wäre.
Der Film ist ab dem 17.11.2017 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
1,5 von 5 Punkten
Bild: Der Film kommt in einem zufriedenstellenden Digitallook. Nur wenn es zu Zwischenschnitten/Visionen kommt, wird hier ein bisschen variiert. Schärfe und Detaildarstellung sind meistens ordentlich, bauen aber in hektischen Szenen gerne etwas ab. Die Farben wirken durchgängig natürlich. Kontraste und Schwarzwert lassen kaum Grund zur Kritik zu. In den etwas chaotischeren Momenten verwischt das Bild manchmal ein wenig. Ansonsten wird aber ein recht saubere Präsentation geboten.
3,5 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der englische DTS-HD MA 5.1-Ton bieten vollkommen solide Kost. Die Dialoge sind gut priorisiert und immer klar verständlich. Beim sehr getragenen Soundtrack und dem ein oder anderen Hintergrundgeräusch (Schritte/Stimmen auf den langen Gängen des Internats) werden die äußeren Boxen nur gelegentlich mit einbezogen. Nennenswerte Effekte gibt es erst im Schlussakt, wenn die Engel durch die Lüfte gleiten. Hier hätte der eine oder andere Moment aber etwas kräftiger sein dürfen.
3,5 von 5 Punkten
Extras: Mit Ausnahme von einem kurzen Behind the Scenes-Featurette (5 Minuten) sind nur ein paar Trailer als Bonus auf der Blu-ray zu finden.
1,5 von 5 Punkten
Gesamt: 2 von 5 Punkten
Quelle: Wild Bunch Germany, Leinwandreporter TV, YouTube
Originaltitel: | Fallen |
Regie: | Scott Hicks |
Darsteller: | Addison Timlin, Lola Kirke, Jeremy Irvine, Hermione Corfield |
Genre: | Fantasy, Liebesfilm |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2016 |
Verleih: | Wild Bunch Germany |
Länge: | 92 Minuten |
FSK: | ab 12 Jahren |
Mehr Information findet ihr auf der Seite von Wild Bunch Germany
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 17.11.2017
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