Inhalt: Lady Alexandra Lindo-Parker (Ophelia Lovibond, „Guardians of the Galaxy“) gehört zum britischen Adel, hat sich aber noch nie in der feinen Gesellschaft wohlgefühlt. Deswegen genießt sie ihren Job als Archäologin, bei dem sie für ein einheimisches Museum auf der ganzen Welt nach Ausstellungsstücken suchen darf. Während eines Trips an den Amazonas, wo sie eine Spur für die versunkene Stadt Z gefunden hat, lernt sie eher unfreiwillig den Amerikaner Ulysses Hooten (Michael Landes, „11-11-11 – Das Tor zur Hölle“) kennen.
Hooten ist ein ziemlich unverschämter Einzelgänger, der sich gern mit jedem anlegt und darauf setzt, mit dem Fund von Schätzen seinen Lebensunterhalt und seine vielen Reisen zu finanzieren. Natürlich sind die beiden nicht wirklich auf einer Wellenlänge, doch trotz ihrer Streitereien sehen sie bald ein, dass sie ein ziemlich gutes Team abgegeben. So machen sich die gebildete Adlige und der schlitzohrige Draufgänger immer wieder gemeinsam auf die Suche nach verschollenen Schätzen und Legenden, für die sie auch gerne einige Gefahren auf sich nehmen.
Kritik: Eine Abenteuer-Comedy-Serie um zwei grundverschiedene Archäologen im Jahr 2016? Kann so etwas funktionieren? Sky1 hatte den Mut, diese Fragen zu beantworten, als sie die erste Staffel von „Hooten & the Lady“ produzieren ließen. Es wird sicherlich viele überraschen, wie positiv das Endergebnis ausgefallen ist. Gnadenlos überzeichnet und an keinerlei Realismus gebunden, bekommt der Zuschauer hier acht abwechslungsreiche Episoden, die unterhaltsam und ausgesprochen lustig sind. Ein großer Bonus sind sicherlich die vielen verschiedenen Drehorte, die schon rein optisch keine Langeweile zulassen. Nachdem sich das Duo auf der Suche nach (dem erst vor kurzem in „Die versunkene Stadt Z“ von Charlie Hunnam verkörperten) Percy Fawcett am Amazonas kennengelernt haben, reist das Publikum mit den Helden unter anderem nach Rom, Ägypten, Kambodscha und Moskau. Dabei verknüpft die Serie geschichtliche Fakten mit aufrichtigem Charme und simplem Klamauk.
Gerade diejenigen, die nostalgisch an die 80er-Jahre mit „Indiana Jones“ und „Crocodile Dundee“ zurück denken, werden hier sicherlich ihren Spaß haben. Ein guter Teil des Verdienstes gebührt sicherlich den beiden Hauptfiguren, deren Chemie ein wenig an Han Solo und Prinzessin Leia erinnert. Die von Ophelia Lovibond gespielte Lady Alexandra ist gebildet, höflich und gut erzogen, dabei aber zum Glück nicht so steif, wie man es bei vergleichbaren britischen Adelsfiguren schon gesehen hat. Daneben hat sie Ausstrahlung und ist aufrichtig amüsant. Ebenso positiv ist der Auftritt von Michael Landes als Überlebenskünstler Hooten zu werten. Charismatisch, vorlaut, smart und cool verkörpert er den anderen Teil eines Duos, dem man als Zuschauer einfach gerne zusieht. Nebenfiguren wie Jessica Hynes („Hoff the Record“) als Kollegin aus dem britischen Museum, Jane Seymour („Fifty Shades of Black“) als omnipräsente Mutter von Alexandra und Jonathan Bailey („Broadchurch“) in der Rolle des Verlobten der weltgewandten Archäologin ergänzen die beiden wundervollen Protagonisten.
Wer sagt denn, dass gutes Fernsehen immer anspruchsvoll oder realistisch sein muss? Wenn die eigene Prämisse derart konsequent umgesetzt wird, wie es in dieser ersten Staffel von „Hooten & the Lady“ der Fall ist, wird sich sicherlich niemand beschweren. Auf beste Weise altmodisch liefern die Macher äußerst witzige und nie zu stumpfe Unterhaltung, die mit tollen Schauwerten und zwei idealbesetzten Hauptfiguren fast komplett ohne Durchhänger auskommt. Die Serie entpuppt sich somit als echter Geheimtipp, bei dem der Zuschauer nur hoffen kann, dass es zu einer (noch nicht bestätigten) Fortsetzung kommt.
Die Box ist ab dem 26.05.2017 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
4 von 5 Punkten
Bild: Die meiste Zeit punktet die Serie mit einem sauberen und gelungenen Look. Schärfe und Detaildarstellung sind wirklich gut, werden aber durch ein paar etwas wacklige und unscharfe Aufnahmen in hektischen Szenen in Mitleidenschaft gezogen. Die Farben sehen immer kräftig und natürlich aus. Dabei hat die Serie mit ihren vielen verschiedenen Spielorten in jeder Folge neue optische Akzente, was wirklich angenehm ist. Kontraste und Schwarzwert sind durchgängig ohne große Probleme. Ab und zu gibt es ein paar leichte Unsauberkeiten, die aber nichts an dem wirklich guten Gesamteindruck ändern.
4 von 5 Punkten
Ton: Die Box ist mit einer deutschen und einer englischen DTS-HD MA 5.1-Tonspur ausgestattet. Beide Versionen hätten zwar etwas wuchtiger sein dürfen, überzeugen aber dennoch. Neben den durchweg gut verständlichen Dialogen bietet die Serie eigentlich durchweg räumlich abgemischte Hintergrundgeräusche. Diese sind zwar nie besonders auffällig, funktionieren aber anstandslos. Auch das starke Titellied wird über alle Boxen wiedergegeben. Wirkliche Effekte bleiben – trotz in der Serie vorhandener Möglichkeiten – Mangelware.
3,5 von 5 Punkten
Extras: Zu jeder einzelnen Episode gibt es ein – jeweils durchaus abwechslungsreiches, sympathisches und von den Hauptdarstellern Ophelia Lovibons und Michael Landes moderiertes – Making of (insgesamt 73 Minuten). So werden wirklich schöne und sehr unterhaltsame Einblicke in den Dreh der Serie gegeben. Daneben ergänzen ein paar Trailer die Box.
4 von 5 Punkten
Gesamt: 4 von 5 Punkten
Quelle: Polyband, YouTube
Originaltitel: | Hooten & the Lady - Season 1 |
Showrunner: | Tony Jordan, James Payne, Sarah Phelps |
Darsteller: | Michael Landes, Ophelia Lovibond, Shaun Parkes |
Genre: | Abenteuer-/Comedy-Serie |
Produktionsland/-jahr: | UK, 2016 |
Verleih: | Polyband |
Länge: | 8 x 45 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Polyband
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 26.05.2017
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