Review: Humans – Staffel 1 (Blu-ray)

Das Blu-ray-Cover der ersten Staffel von "Humans" (© justbridge entertainment)

Das Blu-ray-Cover der ersten Staffel von “Humans” (© justbridge entertainment)

Inhalt: In gar nicht so ferner Zukunft möchte Joe Hawkes (Tom Goodman-Hill, „The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben“), Vater von den rebellischen Teenagern Toby (Toby Stevenson, „Streetdance Kids – Gemeinsam sind wir Stars“) und Mattie (Lucy Carless) sowie der kleinen Sophie (Pixie Davies, „Die Insel der besonderen Kinder“) und Ehemann der extrem beschäftigten Anwältin Laura (Katherine Perkinson, „The Honourable Woman“), den Alltag ein wenig entspannter machen und kauft den Haushaltsroboter Anita (Gemma Chan, „Jack Ryan – Shadow Recruit“). Als Laura von einer Geschäftsreise zurück kommt, ist sie alles andere begeistert von Anita. Sie traut den „Synth“, wie die humanoiden Haushaltshilfen genannt werden, nicht über den Weg. Tatsächlich fällt ihr bald auf, dass Anita so einige Verhaltensweisen zeigt, die so gar nicht zu einer Maschine passen. Währenddessen ist der Witwer George (William Hurt, „Zeit für Legenden“), der Verzweiflung nah, weil sein innig geliebter Synth Odi (Will Tudor) den Geist aufgibt und Leo (Colin Morgan, „Parked – Gestrandet“) flüchtet mit seinem Synth Max (Ivanno Jeremiah) vor einem mächtigen Feind. Den beiden Polizisten Karen (Ruth Bradley, „Grabbers“) und Pete (Neil Maskell, „Utopia“) kommen die ersten Zweifel daran, dass die Roboter so harmlos sind wie sie wirken, als sie in einem Mord ermitteln, bei dem allen Anschein nach der Synth Niska (Emily Berrington, „Final Cut – Die letzte Vorstellung“) der Täter ist. Haben die künstlichen Wesen ein eigenes Bewusstsein entwickelt?

 

Kritik: Gibt es künstliche Intelligenz? Kann eine Maschine fühlen? Seit vielen Jahren wird in Literatur und Film mit diesen Gedanken gespielt. Mal philosophischer, mal wissenschaftlicher Natur und zeitweise auch nur zur reinen Unterhaltung haben sich über die Zeit zahlreiche sehens- und lesenswerte Beiträge zu dem Thema angesammelt. Ein sicherlich interessanter Ansatz wurde in der schwedischen Serie „Real Humans – Echte Menschen“ (2012-2014) gewählt, die sich mit möglichen Rechten für humanoide Roboter auseinandersetzt. Diese Serie wurde in der britische Produktion „Humans“ von Sam Vincent und Jonathan Brackley adaptiert, die 2015 ihr Debüt gefeiert hat. Bewusst werden hier zu den Science Fiction-Elementen auch vermehrt Handlungspunkte gewählt, die sich fast ausschließlich um die Familie Hawkes drehen. Natürlich wirkt die Serie an sich so etwas nahbarer. Gleichzeitig wird die Haupt-Thematik durch so eine Herangehensweise auch ein wenig verwässert. Es entwickelt sich eine stets unterhaltsame Geschichte, der aber die durchaus mögliche Wucht abgeht.

Anita wird ausgepackt (© Justbridge Entertainment)

Anita wird ausgepackt (© Justbridge Entertainment)

Die geradlinige Erzählung entwickelt sich konsequent in die angedachte Richtung, verzichtet dabei aber zu großen Teilen auf wirklich Überraschungen. Ein klarer Pluspunkt sind die gut ausgearbeiteten Figuren. Gemma Chan gelingt es, eine erstaunliche Mischung von mechanischer Zuverlässigkeit und mütterlicher Güte zu finden. Aber auch die Mitglieder der Hawkes-Familie sind Charaktere, denen der Zuschauer gerade folgt. Hierbei überzeugen speziell Katherine Perkinson als misstrauische Mutter Laura und Lucy Carless als älteste Tochter mit Hacker-Kenntnissen. William Hurt in der Rolle des einsamen Wissenschaftlers, der Zuwendung bei seinem Synth sucht, ist so gut wie erwartet. Neil Maskell und Ruth Bradley sind einen Ermittler-Duo mit angenehmen Ecken und Kanten, womit sie auf ihre Art die Serie aufwerten. Auch Colin Morgan als Kämpfer für die Rechte der Synth gefällt mit einer überdurchschnittlichen Leistung.

Diese Neuauflage geht zwar im Vergleich zu „Real Humans“ eigene Wege, bietet aber dennoch zu wenig eigenständige Einfälle, um das große Potenzial in diesem Eröffnungsjahr schon abzurufen. Dennoch hat „Humans“ in jedem Fall genug zu bieten, um sich mit guter Unterhaltung eine zweite Chance zu verdienen.

Niska und Fred laden auf (© Justbridge Entertainment)

Niska und Fred laden auf (© Justbridge Entertainment)

Die Box ist ab dem 31.03.2017 auf DVD und Blu-ray erhältlich.

3,5 von 5 Punkten

 

Bild: Optisch ist „Humans“ ein absoluter Hochgenuss. Schärfe und Detaildarstellung sind jederzeit auf den Punkt. Die Farben sind knackig und realistisch, setzen dabei aber immer wieder Highlights. Gerade die leuchtend grünen Augen der Synth stechen dabei immer wieder hervor. Kontraste und Schwarzwert hätten nicht besser sein können. Dazu sind die Aufnahmen durchgängig sauber, klar und ruhig. Mehr kann man sich nicht wünschen.

5 von 5 Punkten

Ton: Der deutsche und der englische Dolby Digital 5.1-Ton sind verlustlos, aber naturgemäß nicht sonderlich reich an Effekten. Die Dialoge sind sauber abgemischt und immer gut zu verstehen. Räumlich Aktivität gibt es eigentlich nur durch die Musik und vereinzelt durch Hintergrundgeräusche wie den Straßenverkehr. Insgesamt eine unspektakuläre, aber zufriedenstellende Präsentation.

3,5 von 5 Punkten

Extras: Ein Making of (7 Minuten) und sieben kleine, aber feine Featurettes (43 Minuten) bieten zusammen mit ein paar Trailern einen ordentlichen Mehrwert zur Box.

3,5 von 5 Punkten

Gesamt: 3,5 von 5 Punkten


Quelle: justbridge entertainment GmbH, YouTube

Humans - Staffel 1

Originaltitel:Humans - Season 1
Regisseur:Jonathan Brackley, Sam Vincent
Darsteller:Katherine Parkinson, William Hurt, Gemma Chan, Neil Maskell, Colin Morgan
Genre:Science Fiction-Serie
Produktionsland/-jahr:UK/USA, 2015
Verleih:justbridge entertainment
Länge:8 x 45 Minuten
FSK:ab 16 Jahren

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 31.03.2017
Review: Humans – Season 1 (Blu-ray)

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