Inhalt: Brian Finch (Jake McDorman) ist mit 28 noch weit von einem wirklichen Erwachsenenleben entfernt. Er tritt vor vereinzelten Zuschauern als Ein-Mann-Band auf, kifft wie ein Schlot und hält sich mit Aushilfsjobs über Wasser. Sein Leben ändert sich vom einen auf den anderen Moment, als er von einem Freund eine Pille NZT-48 erhält. Die Droge sorgt dafür, dass der Mensch 100% seines Gehirns nutzen kann, was für Brian eine unglaubliche Erfahrung ist. Doch der Kater folgt auf dem Fuß. Neben körperlichen Schmerzen wird der gutherzige Slacker in einen Mordkomplott hereingezogen. So wird nicht nur das FBI, sondern auch der inzwischen zum Senator aufgestiegene Edward Morra (Bradley Cooper) auf ihn aufmerksam.
Morra wirbt Brian für seine Zwecke an und verspricht ihm einen Impfstoff gegen die Nebenwirkungen. Da er nun keine NZT-Nebenwirkungen mehr verspürt, wird er nach seiner Verhaftung von der FBI-Agentin Rebecca Harris (Jennifer Carpenter) als Berater eingestellt. Mit genialen Eingebungen im Drogenrausch löst Brian massenhaft Fälle. Dabei muss er aber Morra Bericht erstatten. Es dauert nicht lange, bis Brian immer mehr zwischen die Stühle gerät und ein paar schwierige Entscheidungen treffen muss.
Kritik: Als im Jahr 2011 der Thriller „Ohne Limit“ erschien, war Bradley Cooper gerade auf dem Weg in die A-Liga Hollywoods. Drei Oscar-Nominierungen später ist er ein absoluter Superstar, hat aber wohl das Gefühl gehabt, dass die Geschichte um Eddie Morra und die Designerdroge NZT lange noch nicht vorbei war. So beteiligte er sich ausführender Produzent und wiederkehrender Gastdarsteller an diesem Ableger.
Der große Erfolg blieb der Serie von Showrunner Craig Sweeny aber verwehrt. Im vergangenen Jahr wurde die Serie nach einer Staffel mit 22 Episoden abgesetzt. Dabei zeigte „Limitless“ durchaus gute Ansätze, die auch ein halbwegs offenes Finale nicht vermiest. Natürlich wird bei dem ganzen Szenario mehr als einmal die Erinnerung an die extrem langlebige „The Mentalist“ geweckt, die dramaturgisch und auch qualitativ durchaus ähnlich gelagert war. Die Mischung des rasanten, visuell ansprechenden Stils des Vorbild-Filmes mit einer simpel gestrickten Krimi-Serie funktioniert die meiste Zeit gut, auch wenn einzelne Folgen durchs Raster fallen.
Das gemütliche Mann-Kind, das mit Hilfe seiner Droge zum brillanten Verbrechensbekämpfer wird, dem selbst die erfahrenen Ermittler jeden Ausrutscher verzeihen, ist natürlich nicht neu, passt aber gut ins Geschehen. Auch die Idee, den Protagonisten des Films hier als (Vielleicht-)Bösewicht im Hintergrund agieren zu lassen, zahlt sich aus. So gehen die Folgen, die nicht nur solides Fall der Woche-Fastfood bieten, teils wirklich interessante Wege. Gerade das starke Finale weckt hier eigentlich Lust auf mehr.
Jake McDorman war an der Seite von Bradley Cooper in „American Sniper“ zu sehen gewesen. Dort war Cooper derartig angetan von seinem jüngeren Kollegen, dass er McDorman als Hauptdarsteller für diese Serie empfohlen hat. Tatsächlich ist McDorman ein charmanter und sympathischer Protagonist, dem der Zuschauer auch die eine oder andere nervige Marotte verzeiht. An seiner Seite zeigt sich Jennifer Carpenter – mit weniger Schimpfworten als in „Dexter“ – als guter Typecast für Polizisten-Rollen. Für einige Episoden darf sie sogar wieder mit Desmond Harrington als Love Interest auftreten. Routiniers wie Mary Elizabeth Mastrantonio und Ron Rifkin und wiederkehrende Gaststars wie Blair Brown („Fringe“), Georgina Haig („Fringe“) und natürlich Bradley Cooper höchstselbst sorgen für ein darstellerisch durchaus ansprechendes Niveau.
Natürlich hätte sich die Serie noch etwas mehr mit der moralischen Thematik rund um die Droge NZT auseinandersetzen können. Dennoch bleibt „Limitless“ eine durchweg unterhaltsame Serie, die auch eine (bereits diskutierte) zweite Chance bei Netflix verdienen würde.
Die Box ist ab dem 26.01.2017 auf DVD erhältlich.
3,5 von 5 Punkten
Bild: Auch wenn die Serie optisch hier und da etwas ausprobiert, so sieht sie doch insgesamt recht konventionell aus. Schärfe und Detaildarstellung sind durchweg ziemlich solide, ohne Top-Werte zu erreichen. Die Farbpalette ist ebenfalls zufriedenstellend und wirkt zumeist natürlich. Nur beim Einsetzen des NZT-Rausches, wo das ganze Bild in warme Gelbtöne getunkt wird, ist der Look (bewusst) merklich verfremdet. Schwarzwert und Kontraste funktionieren ebenfalls ohne große Probleme. Hier und da ist ein leichtes Rauschen zu erkennen. Allgemein ist der Look aber ziemlich sauber ausgefallen.
3,5 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der englische Dolby Digital 5.1-Ton sind unspektakulär aber vollkommen in Ordnung. Im Mittelpunkt stehen ohnehin die Dialoge, die gut verständlich über den Center kommen. Der Score, die comichaften Sounds und ein paar fallende Schüsse sorgen für ein bisschen Aktivität auf den äußeren Boxen. Der große Teil spielt sich aber im Zentrum ab.
3,5 von 5 Punkten
Extras: Vier gelungene Featurettes (45 Minuten), ein Gag-Reel (7 Minuten) sowie einige Trailer ergänzen die Box.
3 von 5 Punkten
Gesamt: 3,5 von 5 Punkten
Quelle: Universal Pictures Germany, Leinwandreporter TV, YouTube
Originaltitel: | Limitless |
Autoren: | Craig Sweeny |
Darsteller: | Jake McDorman, Jennifer Carpenter, Hill Harper, Bradley Cooper |
Genre: | Krimi-Serie |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2015 |
Verleih: | Universal Pictures Germany |
Länge: | 22Episoden zu je 42Minuten |
FSK: | ab 12 Jahren |
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