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Review: Monster Trucks (Kino)

Das Kino-Plakat von “Monster Trucks” (© Paramount Pictures Germany)

Inhalt: Tripp (Lucas Till, „Wolves“) steht kurz vor dem Ende der High School. Wirklich Spaß am Leben hat er nur, wenn er auf dem Schrottplatz von Mr. Weathers (Danny Glover, „Tokarev – Die Vergangenheit stirbt niemals“) an Autos herumschrauben kann. Er träumt davon, sich sein eigenes Auto zu bauen, mit dem er dann – so bald wie möglich – die Stadt verlassen kann. Dann entdeckt er eines Abends bei der Arbeit das unförmige, aber herzensgute Monster Creech, das sich von Erdöl ernährt und den Motorraum seines Trucks als neuen Wohnraum ausgewählt hat. Tatsächlich treibt Creech den Wagen an, wenn er gut gesättigt ist. Zusammen mit seiner Schulfreundin Meredith (Jane Levy, „Don’t Breathe“) möchte er eigentlich nur eine gute Zeit verbringen. Doch schon bald werden sie alle von Burke (Holt McCallany, „Jack Reacher – Kein Weg zurück“) und seinen Männern verfolgt, die im Auftrag von Öl-Magnat Tenneson (Rob Lowe, „Californication“) das fremde Geschöpf einfangen sollen. Es beginnt ein ungleicher Kampf, in dem sich die Außenseiter aber mit viel List zu wehren wissen.

 

Kritik: Wenn ein Film wirklich schlechte Vorzeichen hatte, dann „Monster Trucks“, für den seit 2015 der Kinostart mehrmals verschoben wurde. Tatsächlich hat Paramount dann weit vor dem Start bereits eine offizielle Wertberichtigung vorgenommen und den Film im Prinzip vorab als Flop abgeschrieben, was gerade bei einem 125 Millionen US-Dollar teuren Werk eine ziemlich extreme Maßnahme. Die ersten Tage im amerikanische Kino scheinen dem Vorgehen des Verleihs aber recht zu geben, da der Film sehr schwach gestartet ist. Leider gibt es nicht besonders viel, was man zugunsten von „Ice Age“-Regisseur Chris Wedge bei seinem Realfilm-Debüt anführen könnte, um das Werk in einem besseren Licht erscheinen zu lassen. Die Geschichte bedient sich fromm und frei bei „E.T.“ und vergleichbaren Nachfolgern, ohne dabei je mehr wie schematisch zu sein. Mit Handlungssprüngen, Logiklücken und stellenweise herrlich stumpfen Dialogen ist bei „Monster Trucks“ lange Zeit das Wortspiele im Titel der einzige Part, der wirklich sauber funktioniert.

Tripp und Meredith müssen sich gegen das große Öl-Unternehmen wehren (© Paramount Pictures Germany)

Auch die wachsende Freundschaft zwischen Tripp und dem solide animierten, aber eher gruseligen als niedlichen Creech nimmt den erwarteten Gang. Es sind aber gerade die Versäumnisse, die dem Film auf ungewollte Art einen erstaunlichen hohen Unterhaltungswert verpassen. So gibt es bei dem Familien-Film (gerade im letzten Drittel) Szenen, die eigentlich für einen erstaunlich hohen Anteil an Leichen sorgen würden, die aber mit einem Lächeln abgetan werden. Daneben ist es vollkommen unnötig gewesen, die beiden Hauptfiguren, die sichtlich zu alt sind, als Highschool-Schüler einzuführen. So wirkt es schon etwas befremdlich, wenn Lucas Till (Jahrgang 1990) zwischen lauter etwa 10 Jahre jüngeren Mitschülern im Bus sitzt. Dabei hätte es am Verlauf der Geschichte nichts geändert, wenn er einfach nur ein Angestellter vom Schrottplatz gewesen wäre. Ähnliches gilt natürlich für Jane Levy (Jahrgang 1989), deren Meredith Tripp Avancen macht, die schon eher an Stalking grenzen.

Gestatten, Creech (© Paramount Pictures Germany)

Neben den beiden erscheint eine ganze Reihe an namhaften Darstellern, die kaum etwas zu tun bekommen. So jagen Rob Lowe (der Boss) und Holt McCallany (der Mann fürs Grobe) als Holzschnitt-Bösewichter mit recht halbgaren Begründungen hinter den Protagonisten her. Barry Pepper („Broken City“) scheint als Sheriff und Stiefvater von Tripp hauptsächlich froh zu sein, dass er hier nicht in „Battlefield Earth“ ist und Frank Whaley („Ray Donovan“), Amy Ryan („Bridge of Spies – Der Unterhändler“) und Danny Glover beschränken sich auf mehr oder weniger große Gastauftritte.

Es ist nachvollziehbar, warum Paramount nicht wirklich Vertrauen in das Endergebnis dieses in allen Belangen unebenen Films hatte. Es werden hier fast in allen Richtungen teils hanebüchen falsche Entscheidungen getroffen. Das sorgt aber in keinster Weise dafür, dass das Fantasy-Abenteuer jemals langweilig oder (trotz skurrilem Body Count) unsympathisch wird. So ist „Monster Trucks“ am Ende ein großes Chaos, was man auf seine merkwürdige Art fast schon wieder mögen muss.

2,5 von 5 Punkten


Quelle: Paramount Pictures, Leinwandreporter TV, YouTube

Monster Trucks

Originaltitel:Monster Trucks
Regie:Chris Wedge
Darsteller:Lucas Till. Jane Levy, Danny Glover, Rob Lowe
Genre:Fantasy
Produktionsland/-jahr:USA, 2016
Verleih:Paramount Pictures Germany
Länge: 104 MinutenFSK: ab 6 Jahren
Kinostart: 26.01.2017
Facebook-SeiteMonster Trucks

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 22.01.2017
Review: Monster Trucks (Kino)

Thomas

"Alle bleiben cool! DU - bleib cool!" (Seth Gecko,"From dusk till dawn")

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