Inhalt: Auch wenn sie eigentlich nette Familienmenschen sind, müssen die Männer vom Navy Seals-Spezialteam SIX jegliche Emotionen ausschalten, wenn ihre gefährlichen Einsätze laufen. In Afghanistan soll das Team von Richard „Rip“ Taggart (Walton Goggins, „The Hateful 8“) einer Spur nachgehen, die zum Terroristenführer Muttaqi (Jarreth J. Merz, „Ben Hur“) führt. Doch ausgerechnet Taggart trifft eine Entscheidung, die ein Menschenleben kostet und das Team um Joe „Bear“ Graves (Barry Sloane, „Noah“), Ricky „Buddha“ Ortiz (Juan Pablo Raba, „Narcos“) und Alex Caulder (Kyle Schmid) auseinanderreißt.
Zwei Jahre später ist Bear neuer Teamleader und führt das Team routiniert durch anspruchsvolle Operationen. Rip arbeitet als privater Söldner in Nigeria und gerät plötzlich in einen Hinterhalt, bei dem er, seine Auftraggeber und eine Schulklasse um die Lehrerin Na’omi (Nondumiso Tembe) von den Boko Haram als Geiseln genommen werden. Als das SIX-Team von den Ereignissen erfährt, melden sie sich sofort freiwillig, um einen Befreiungstrupp zu organisieren. Dabei drängt die Zeit, da auch der Terrorist Michael Nasry (Dominic Adams) Rip in die Finger bekommen möchte, um eine sehr private Rechnung mit ihm zu begleichen.
Kritik: Während aktuell im Kino historische Kriegsfilme wie „Dunkirk“ und „Hacksaw Ridge – Die Entscheidung“ für Furore sorgen, taucht diese Serie von William Broyles Jr. und David Broyles in die sehr aktuelle Arbeit eines – real existenten – Navy Seal Sondereinsatzkommandos ein, das sich dem Krieg gegen den Terror verschrieben hat. In den ersten paar Sequenzen wird schon eines ziemlich offensichtlich: Natürlich geht es hier viel um Zusammenhalt, Brüderlichkeit und amerikanischen Pathos. Aber dennoch läuft „Six“ nie Gefahr, eine nationalistische Heldenverklärung im Stil von „American Sniper“ zu werden. Hier sind ein paar harte Jungs, von denen einer eine sehr falsche Entscheidung getroffen hat und dessen Abwärtsspirale einen unverschuldeten Höhepunkt hat. Zwischen Machismo, familiären Problemen und Einsatzplanung etablieren sich die Szenen in der Heimat zunächst nur bedingt als Highlight. Hier sind es viel mehr die bedrückenden und auch spannenden Momente der Entführungsopfer um Protagonist Rip, die die Serie tragen.
Zum Glück gelingt es, die Spannung relativ konstant wachsen zu lassen, bis sie zum Finale ihren Höhepunkt erreicht. Dabei bleibt die Serie immer ziemlich konventionell und stellenweise etwas zu glatt, bietet aber gerade in der zweiten Hälfte einen hohen Unterhaltungswert. Einige dürften wohl aufgehorcht haben, als Serien-Veteran („The Shield“, „Justified“) und neuer Tarantino-Liebling Walton Goggins für die Hauptrolle vorgestellt wurde. Es ist somit auch nicht verwunderlich, dass er das darstellerische Zentrum unter ansonsten recht eindimensionalen Figuren ist. Sein Rip ist nach seinem Ausscheiden bei den Navy Seals zu einem egomanen Alkoholiker verkommen, nimmt aber immer Verlauf der Serie einige interessante Wendungen.
Weit weniger spektakulär sind da die Auftritte von Barry Sloane, Juan Pablo Raba, Kyle Schmid und den weiteren Soldaten der Serie, die den benötigten Look (bärtig und muskulös) mitbringen und sich ansonsten auf solide Darbietungen beschränken. Die (Terroristen-)Figuren von Dominic Adams und Jarreth J. Merz bleiben einfach zu flach gezeichnet, um einen wirklich bleibenden Eindruck zu hinterlassen.
Die erste Staffel von „Six“ wird wohl eher keine bleibenden Spuren in der Serienwelt hinterlassen, ist aber besser, als einige erwarten dürften. Nach verhaltenem Start entwickelt sich rund um den deutlich hervorstechenden Walton Goggins ein konstant spannendes Szenario, das bis zu seinem konsequenten Finale auch ohne großen Tiefgang überzeugt.
Die Box ist ab dem 29.08.2017 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
3,5 von 5 Punkten
Bild: Auch wenn ein wenig mit dem Look experimentiert wird, so sieht die Serie doch meistens gut aus. Bis auf die grünen Night Vision-Sequenzen sind Schärfe und Detaildarstellung zumeist auf einem soliden Level. Auch die Farbpalette ist meist natürlich, was natürlich kleine Brechungen hat, wenn Farbfilter (z.B. der Sepia-Ton im Camp der Boko Haram) zum Einsatz kommen. Kontraste und Schwarzwert sind wirklich gut eingestellt worden. Stellenweise ist ein deutliches Rauschen zu erkennen, was aber nur marginal stört.
4 von 5 Punkten
Ton: In der deutschen und in der englischen Version gibt es eine DTS-HD MA 5.1-Tonspur, die nur bedingt überzeugen kann. Dabei sind die Dialoge immer gut verständlich. Die Action-Szenen haben zwar immer noch eine solide Dynamik, hätten aber gerade eine bessere Bassunterstützung verdient gehabt. Räumliche Aktivität ist nur selten wirklich zu vernehmen gewesen. Insgesamt – gemessen am Genre – ein gerade so passables Ergebnis.
3 von 5 Punkten
Extras: Bis auf ein paar Trailer gibt es kein Bonus-Material.
1 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Quelle: Concorde Home Entertainment, YouTube
Originaltitel: | Six - Season 1 |
Showrunner: | William Broyles Jr., David Broyles |
Darsteller: | Walton Goggins, Barry Sloane, Kyle Schmid, Juan Pablo Raba |
Genre: | Serie, Action/Drama |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2017 |
Verleih: | Concorde Home Entertainment |
Länge: | 8 x 42 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
Weitere Informationen finden Sie auf der Seite von Concorde Home Entertainment
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 29.08.2017
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