Inhalt: Im Jahr 1880 macht ein Serienmörder, der von Polizei und Medien nur Limehouse Golem genannt wird, die Straßen von London unsicher. Da seine Vorgesetzten ein Bauernopfer benötigen, falls die Ermittlungen nicht funktionieren, wird der alternde Betrugsermittler John Kildare (Bill Nighy, „Zorn der Titanen“) mit der Lösung der Mordserie betraut. Dabei kann er sich nur auf die Unterstützung des unerfahrenen George Flood (Daniel Mays, „Line of Duty“) verlassen. Zur gleichen Zeit wird die junge Schauspielerin Lizzie (Olivia Cooke, „Ich und Earl und das Mädchen“) verhaftet, da sie ihren Mann John (Sam Reid, „2:22 – Zeit für die Liebe“) vergiftet haben soll. Kildare ist sich nicht nur sicher, dass die Frau unschuldig angeklagt ist. Er vermutet auch, dass der Golem aus dem Bekanntenkreis von Lizzie stammt. So versucht er, den Mörder zu stoppen, bevor die junge Frau wegen ihrer angeblichen Tat zum Tode verurteilt wird.
Kritik: Basierend auf einem Roman von Peter Ackroyd hat der Spanier Juan Carlos Medina hier seinen ersten englischen Film gedreht. Herausgekommen ist ein Gothic-Thriller, der nicht nur als Mörderhatz durch das viktorianische London funktioniert. Auch wenn das klassische Whodunit, das mit ziemlich blutigen Sequenzen untermalt wird, seinen Reiz hat, sind hier andere Elemente noch interessanter. Gerade der Blick hinter die Kulissen eines kleinen Theaters dieser Zeit wurde wirklich stimmungsvoll eingefangen. Auch die zwischenmenschlichen Paarungen zwischen Kildare und Flood, Kildare und Lizzie, Lizzie und ihrem extravaganten Mentor Dan Leno (Douglas Booth, „Große Erwartungen – Great Expectations“) gehen gut auf. Leider gelingt es dem Film nicht ganz, die Klasse der ersten Hälfte konstant bestehen zu lassen. So lassen ein paar Nebenhandlungen zu viel die Geschichte irgendwann etwas unübersichtlich werden. Auch Wendungen, die weniger clever und überraschend sind, als die Macher erwartet haben dürften, lassen das Vergnügen etwas absinken.
Das ändert aber nur wenig daran, dass hier ein hochwertig produzierter und meistens ziemlich unterhaltsamer Thriller entstanden ist. In den schicken Szenenbildern tummeln sich sehr gute Darsteller. Vor allen anderen ist da natürlich Charaktermime Bill Nighy zu nennen, der als einfühlsamer, aber kompromissloser Detektiv agiert, als ob er in seinem Leben nichts anderes getan hätte. Er harmoniert prächtig mit seinen Co-Stars. Wenn sie das richtige Material bekommt, ist Olivia Cooke eine wunderbare Schauspielerin, was sie hier unter Beweis stellt. Als scheinbar brave Lizzie, die aber genug Ellbogen und hintersinniges Auftreten besitzt, um ihr auch eine Gewalttat zuzutrauen, zeigt Cooke einen sehr vielseitigen Part. Daniel Mays ist als engagierter, aber etwas ungeschickter Constable Flood beinahe schon drollig. Der nicht gerade für seine tiefgründige Charakterarbeit bekannte Douglas Booth kann hier als schräger Komiker mit falschen Zähnen einen ordentlichen Auftritt hinlegen. Sam Reid, Eddie Marsan („Atomic Blonde“) und Maria Valverde („Der Wein und der Wind“) ergänzen die nennenswerte Besetzung.
Es ist ein wenig schade, dass in der zweiten Hälfte nicht alle Fäden wie gewünscht zusammenlaufen. Dennoch ist „The Limehouse Golem“ ein spannender Thriller vor reizvollem Setting und schafft es, mit guter Ausstattung und den gut aufgelegten Bill Nighy und Olivia Cooke zu überzeugen.
Der Film ist ab dem 30.12.2017 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
3,5 von 5 Punkten
Bild: Passend zur unheilvollen Stimmung des Films, ist das blasse und neblige Bild natürlich keine reine HD-Schönheit. Schärfe und Detaildarstellung können mit Ausnahme von ein paar unsauberen, hektischen Momenten im Mittelmaß eingeordnet werden. Die Farben haben die Tendenz zu Blau- und Grautönen, wirken aber insgesamt meistens natürlich. Kontraste und Schwarzwert hätten deutlich knackiger ausfallen dürfen. Dazu gibt es ein paar deutliche Unruhen, die während des Films ins Auge fallen.
3 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der englische DTS-HD MA 5.1-Ton sind im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten vollkommen zufriedenstellend. Die Dialoge sind immer gut priorisiert und klar verständlich. Wenn der Protagonist die dämonisch hallenden Stimmen der möglichen Täter die Verbrechen schildern lässt, werden sogar die äußeren Boxen mit einbezogen. Mit Ausnahme von atmosphärischen Geräuschen (wie dem Theater-Publikum) und dem Score gibt es aber allgemein relativ wenig räumliche Aktivität.
3,5 von 5 Punkten.
Extras: Einige Interviews mit Cast und Crew (74 Minuten), eine B-Roll (4 Minuten) und ein paar Trailer komplettieren die Blu-ray.
2,5 von 5 Punkten
Gesamt: 3,5 von 5 Punkten
Quelle: Concorde Home Entertainment, Leinwandreporter TV, YouTube
Originaltitel: | The Limehouse Golem |
Regie: | Juan Carlos Medina |
Darsteller: | Olivia Cooke, Bill Nighy, Douglas Booth |
Genre: | Horror, Thriller |
Produktionsland/-jahr: | UK, 2017 |
Verleih: | Concorde Home Entertainment |
Länge: | 110 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Facebook-Seite des Films
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 30.12.2017
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