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Review: Viral (Blu-ray)

Das Blu-ray-Cover von “Viral” (© Capelight Pictures)

Inhalt: Gerade erst sind die Schwestern Emma (Sofia Black-D’Elia, „Ben Hur“) und Stacey (Analeigh Tipton, „Crazy, Stupid, Love.“) mit ihrem Vater (Michael Kelly, „Everest“) in eine neue Stadt gezogen. Doch viel Zeit um sich einzugewöhnen bleibt nicht, da eine merkwürdige, sehr aggressive Krankheit ausbricht. Gerade als ihr Vater die Mutter vom Flughafen abholen möchte, wird die kleine Stadt unter Quarantäne gestellt, weswegen die jungen Frauen auf einmal alleine klar kommen müssen. Nachdem sie zunächst die Situation nutzen und entspannt feiern wollen, wird es bald sehr bedrohlich, als die ersten Freunde von ihnen krank werden und ihre Mitmenschen attackieren. Gemeinsam mit dem charmanten Nachbarn Evan (Travis Tope) schließen sich die Schwestern im eigenen Haus ein. Als Stacey dann beginnt, sich zu verändern, muss Emma die schwerste Entscheidung ihres Lebens treffen.

 

Kritik: Vielen werden die Namen des Regie-Duos Henry Joost und Ariel Schulman noch sehr präsent sein, da sie mit „Nerve“ einen Überraschungshit landen konnten. In diesem kleinen Genre-Werk liefern sie nun auch noch ihren Ansatz an eine mögliche Zombie-Welt. Dabei schlagen sie zunächst merklich leise Töne an. Viel mehr liegt der Fokus hauptsächlich auf dem nicht ganz einfachen Leben von Emma und Stacey. Der Film nimmt sich ziemlich viel Zeit, das kleine Universum der Schwestern aufzubauen, das dann bald in sich zusammenbrechen soll. Abgesehen von wenig subtilem Foreshadowing gelingt dieser Ansatz ordentlich, auch wenn die Dialoge nur in den Bereich einigermaßen passabel fallen.

Große Action und viel Blut wird auch in den weiteren Phasen des Filmes nicht folgen, was aber eine durchaus angenehme Abwechslung darstellt. Auch wenn die Inszenierung so auch ein jüngeres Publikum mit an Bord holen soll, entwickelt sich nach einer gewissen Wartezeit eine durchaus beengende und stellenweise auch intensive Atmosphäre. Dabei verzichtet der Film bewusst auf große Höhepunkte und konzentriert sich mehr darauf, das Verhältnis der Schwestern in den Mittelpunkt zu rücken.

Stacey geht in Deckung (© Capelight Pictures)

Hier wurden zwei Schauspielerinnen gefunden, die „Viral“ tragen können, aber erkennbar zu alt für ihre Rollen sind. Sofia Black-D’Elia (Jahrgang 91) spielt das brave Mädchen, das auf einmal die Verantwortung übernehmen und sehr erwachsene Entscheidungen treffen muss. Die extrem sympathische Analeigh Tipton (Jahrgang 88) darf hier als rebellische Schwester, die in arge gesundheitlich Nöte gerät, einen gewohnt soliden Part spielen. Michael Kelly hat zu wenig Spielzeit um einen wirklichen Eindruck zu hinterlassen. Wenn die „Zombies“ dann einmal zum Einsatz kommen, punktet der Film mit ein paar schönen Einfällen. So wirken die Gestalten wahrlich unangenehm.

Am Ende machen Henry Joost und Ariel Schulman mehr richtig, als es viele andere Zombie-Filmer in letzter Zeit getan haben. In einem klaustrophobischen, bewusst kargen Szenario lassen sie (vornehmlich in der zweiten Hälfte des Filmes) ihre Heldinnen leiden. Dennoch will der Funke nur zeitweise überspringen, was vornehmlich mit den durchwachsenen Dialogen und einigen Entscheidungen zu tun hat, die doch nicht so clever sind, wie die Macher es gerne hätten. Dennoch ist „Viral“ ein ordentliches, kleines Horrordrama, das auf seine unspektakuläre Art durchaus Beachtung verdient.

Emma steckt in Schwierigkeiten (© Capelight Pictures)

Der Film ist ab dem 21.07.2017 auf DVD und Blu-ray erhältlich.

3 von 5 Punkten

 

Bild: Schärfe und Detaildarstellung sind immer ordentlich, erreichen aber selten wirklich Spitzenwerte. Natürlich sind die Tag-Aufnahmen hier deutlich besser, als die Bilder im (Halb-)Dunklen. Es wird eine saubere Farbpalette geboten, die aber gerne einmal in eine gelbliche Richtung tendiert. Die Kontraste und der Schwarzwert zeigen keine erkennbaren Probleme. Manchmal ist ein leichtes Rauschen zu erkennen. Dennoch ist die Bildpräsentation die meiste Zeit stabil und ruhig.

3,5 von 5 Punkten

Ton: Der deutsche und der englische DTS-HD-MA 5.1-Ton sind verlustlos, auch wenn sie nur selten wirkliche Highlights bieten. Wenn die Zombies dann auf fiese Art surren und röcheln, werden die äußeren Boxen dann doch auf effektive Weise eingebunden. Dazu wurden auch die Hintergrundgeräusche – beispielsweise wenn die Protagonisten auf einer Party sind – und der Score sauber und räumlich abgemischt. Die Dialoge sind zu jeder Zeit gut zu verstehen und klingen immer natürlich.

4 von 5 Punkten

Extras: Bis auf ein paar Trailer gibt es leider kein Bonusmaterial.

1 von 5 Punkten

Gesamt: 3 von 5 Punkten


Quelle: Capelight Pictures, Leinwandreporter TV, YouTube

Viral

Originaltitel:Viral
Regie:Henry Joost, Ariel Schulman
Darsteller:Sofia Black-D'Elia, Analeigh Tipton, Travis Tope, Michael Kelly
Genre:Horror
Produktionsland/-jahr:USA, 2016
Verleih:Capelight Pictures
Länge:86 Minuten
FSK:ab 16 Jahren

 

Mehr Informationen zum Film gibt es auf der Seite von Caplight Pictures

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 17.07.2017
Review: Viral (Blu-ray)

Thomas

"Alle bleiben cool! DU - bleib cool!" (Seth Gecko,"From dusk till dawn")

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