Inhalt: In gar nicht so ferner Zukunft wird eine lebensfeindliche, eingezäunte Einöde als Gefängnis für besonders gefährliche Strafgefangene verwendet. Der ständig maskierte Frankenstein (Velislav Pavlov; „Jarhead 2 – Zurück in die Hölle“) ist der Anführer der Gefangenen, die hier sich selbst überlassen werden. Der Einzelgänger Connor Gibson (Zach McGowan) ist gerade frisch in das ungewöhnliche Gefängnis überstellt worden und träumt nun davon, in dem radikalen Death Race seinen Status zu verbessern. Schnell findet er Hilfe bei dem Oldie Baltimore Bob (Danny Glover, „Erpressung – Wie viel ist deine Familie wert?“), der einer der erfahrenen Organisatoren des tödlichen Rennens ist. Als Connor dann aber die charmante Jane (Christine Marzano, „7 Psychos“) trifft, bekommt seine Gefangenschaft schnell neue Prioritäten.
Kritik: Bei zahlreichen kleines Hits dürften viele Kinogänger gar nicht wissen, dass inzwischen Fortsetzungen bestehen. Regisseur Don Michael Paul, auf dessen Vita Filme wie „Lake Placid 4“ zu finden sind, hat genau solche Werke zu seiner Spezialität gemacht. Die Erwartungen an die dritte Fortsetzung des 2008er-Remakes vom 1975er-Film „Death Race 2000“ sollten wohl kaum bei jemandem besonders hoch gewesen sein. Wer weiß, dass die FSK-Freigaben zuletzt äußerst liberal geworden sind und dann sieht, dass „Death Race Anarchy“ nur eine (oberhalb der FSK 18-Grenze liegende) SPIO-Freigabe erhalten hat, dürfte sich aber auf ein rabiates Treiben einrichten. Tatsächlich ist der vierte Eintrag dieser Neuauflage ziemlich gnadenlos ausgefallen. Hier stehen eindeutig abgetrennte Körperteile, Explosionen und nackte Tatsachen im Mittelpunkt.
Obwohl das in keinster Weise zu einem anspruchsvollen Endergebnis führt, ist „Death Race Anarchy“ wohl deutlich besser, als die meisten Fans erwarten dürften. Selbstverständlich bleibt der Film bei einer Geschichte, die wohl auch auf einem Bierdeckel ausreichend Platz gefunden hätte. Dabei bietet der Film aber zu Stil, Gewalt und Freizügigkeit immer genug Tempo, um als kurzweiliger Action-Spaß zu funktionieren. Obwohl große Überraschungen in der von Testosteron getränkten Zukunftsvision ausbleiben, wirkt der Film runder wie die bisherigen Fortsetzungen des Remakes.
Der hauptsächlich aus Serien bekannte Muskelberg Zach McGowan ist ein durchaus solider Schauspieler, weswegen sein wortkarg-schlagkräftiger Protagonist ordentlich funktioniert. Auch die hübsche Christine Marzano, die als Barkeeperin Jane glaubhaft in der brutalen Welt des Films existieren könnte, spielt am gehobenen Rand einer solchen Videotheken-Produktion. Frederick Koehler („Oz – Hölle hinter Gittern“) bleibt als Technik-Nerd Lists der einzige Darsteller, der in allen vier Teilen der Neuauflage zu sehen ist. Leinwand-Routinier Danny Glover hat durchaus Spaß, in das Universum einzutauchen. Der auch schon in den anderen Fortsetzungen der Reihe vertretene Danny Trejo („Machete Kills“) spult sein Pensum auf Autopilot herunter.
Kaum jemand dürfte bei „Death Race Anarchy“ einen aufrichtig guten Film erwartet haben. Auch wenn das Geschehen in bekannte Schemata passt, ist der Actioner weit besser, als er eigentlich sein dürfte. So bleibt ein simpel gestrickter, äußerst brutaler und so gar nicht prüder Spaß, der für einen kompromisslosen Video-Abend erstaunlich empfehlenswert ist.
Der Film ist ab dem 18.10.2018 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
3 von 5 Punkten
Bild: Der Film hat einen bewusst trashigen Look, erfüllt dabei aber optisch die Erwartungen. So bleibt der Film bei konsequent kühlen Farben, die aber immer realistisch (genug) aussehen. Schärfe und Detaildarstellung sind insgesamt eher mittelmäßig, was aber zum Genre passt. Kontraste und Schwarzwert wirken durchweg recht ordentlich. Es ist fast immer ein leichtes Rauschen zu sehen, was aber für diese Art von Film fast zwingend war.
3.5 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der englische DTS-HD MA 5.1-Ton liefern auch akustisch zufriedenstellende Action. Obwohl ein paar Explosionen durchaus mehr Kraft vertragen hätten, gibt es insgesamt genug Einsatz der äußeren Boxen und der Bassbox. Auch die musikalische Untermalung und ein paar Hintergrundgeräusche sorgen noch für zusätzliche Räumlichkeit. Die Dialoge sind immer ordentlich priorisiert und gut verständlich.
4 von 5 Punkten
Extras: Drei kurze Featurettes (insgesamt 12 Minuten), ein Audiokommentar von Regisseur Don Michael Paul und Hauptdarsteller Zach McGowan sowie ein paar Trailer komplettieren die Blu-ray.
2,5 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Quelle: IGN, YouTube
Originaltitel: | Death Race 4: Beyond Anarchy |
Regie: | Michael Paul |
Darsteller: | Zach McGowan, Frederick Koehler, Christine Marzano, Danny Trejo |
Genre: | Action, Fantasy |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2018 |
Verleih: | Universal Pictures |
Länge: | 111 Minuten |
Freigabe: | SPIO/JK geprüft: keine schwere Jugendgefährdung |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Universal Pictures
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 16.10.2018
Review: Death Race Anarchy (Blu-ray)
Die „Best of Cinema“-Reihe, die jeden ersten Dienstag des Monats die Wiederaufführung eines Klassikers verantwortet,…
Inhalt: Eigentlich möchte Jackie (Katy O’Brian) nur zu einem Bodybuilder-Wettbewerb nach Las Vegas. Übernachtungen im…
Inhalt: Eigentlich hatte sich Ex-Elite-Soldat Roy Pulver (Frank Grillo, „Stephanie – Das Böse in ihr“)…
Inhalt: Mitten in den 70er-Jahren fährt ein Messervertreter (Jim Cummings) durch die Einöde Arizonas, um…
Inhalt: Seit Jahrzehnten treibt der Serienmörder Longlegs (Nicolas Cage, „Dream Scenario“) in den USA sein…
Inhalt: In den 50er-Jahren ist Suburbicon die nahezu ideale Vorstadt-Siedlung für Familien. Auch Gardner Lodge…