Inhalt: Nach seinem letzten großen Kampf ist die Energie des Doktors (Peter Capaldi, „Paddington“) aufgebraucht. Er muss zu seiner nächsten Regeneration übergehen. Doch er weigert sich beharrlich, was dazu führen würde, dass sein Schaffen zu einem Ende kommt. Am Südpol trifft er zu seiner Überraschung auf den ersten Doktor (David Bradley, „Game of Thrones“), der ebenfalls nicht regenerieren möchte. Das sorgt für einen Fehler in der Historie, da ein Captain (Mark Gatiss, „Verleugnung“) im ersten Weltkrieg kurz vor seinem Tod aus der Zeit gerissen wird. Gemeinsam macht sich das Trio auf den Weg, um wieder Ordnung ins Chaos zu bringen. Ein mysteriöses, gläsernes Wesen folgt den Doktoren, da es den Captain zurück zum Ort seines Schicksals bringen möchte. Auf ihrer Reise erhalten treffen die Doktoren auf alte Freunde und Feinde. Auch Bill Potts (Pearl Mackie) erscheint noch einmal, um ihrem Weggefährten tatkräftig zur Seite zu stehen.
Kritik: Alle Jahre wieder ist es Zeit für einen neuen Doctor Who. Doch obwohl die Fans inzwischen Routine haben, fühlt sich dieser Abschied besonders an. Das hat sicherlich damit zu tun, dass Peter Capaldi als 12. Doctor äußerst beliebt war und in 39 Auftritten einen äußerst bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Darüber hinaus war die Weihnachts-Episode „Aus der Zeit gefallen“ auch die letzte Folge für Steven Moffat, der seit der Wiederbelebung im Jahr 2005 als Autor für die Serie aktiv war und 2010 das Amt des Showrunners übernommen hatte. Nachdem sich beide schon zum Abschluss der zehnten Staffel in absoluter Höchstform präsentierten, gibt es hier noch einmal „Doctor Who“, wie es die Fans lieben dürften. In äußerst rasanten und augenzwinkernden Dialogen lässt Moffat die zwei verschiedenen Inkarnationen des Titelhelden aufeinander los.
Mit einer interessanten, ungewöhnlichen Gegenspielerin und dem gewohnt souveränen Spiel mit Zeitebenen reist die Episode durch die Geschichte der eigenen Serie. Es gibt das Aufeinandertreffen mit zahlreichen Figuren, die während der Schaffenszeit von Capaldi, aber teilweise auch in der Frühphase von „Doctor Who“ eine Rolle gespielt haben. Unter der guten Regie von Rachel Talalay entsteht eine Episode, die emotional, witzig und absolut aufrichtig ist. Dazu arbeiten sie ein reales historisches Event ein, was die Seele der Serie wunderbar einfängt.
Peter Capaldi beweist noch einmal, dass er seiner Nachfolgerin Jodie Whittaker äußerst große Schuhe zum Füllen hinterlässt. Bis zu seiner beeindruckenden finalen Szene zeigt er noch einmal alles, was ihn in den vergangenen Jahren derart ausgezeichnet hat. In dem starken Biopic „Ein Abenteuer in Raum und Zeit“ aus dem Jahr 2013 hatte David Bradley den legendären William Hartnell gespielt. Da dieser Film von Mark Gatiss geschrieben wurde, war der Kontakt schnell hergestellt, als es um die Planung der Folge ging. Bradley schafft es, die Essenz von Hartnell wunderbar einzufangen und einen schrulligen, sehr amüsanten Auftritt zu liefern. Es ist Moffat gelungen, Bill Potts noch einmal sinnvoll in die Geschichte einzubinden. Pearl Mackie dankt es mit abermals sehr charmanten Schauspiel. Mark Gatiss zeigt als Captain einen angenehm zurückgenommenen, sehr sympathischen Part.
Mit „Doctor Who – Aus der Zeit gefallen“ geht eine regelrechte Ära der Serie zu Ende. In dieser originellen, einfallsreichen und kraftvollen Episode beweisen Steven Moffat und Peter Capaldi, weshalb ihre Arbeit derart prägend war. Die Serie wird sicherlich einige Änderungen aufweisen, was aber in den fähigen Händen von Chris Chibnall und Jodie Whittaker (die bereits in „Broadchurch“ großartig zusammengearbeitet haben) in jedem Fall spannend zu beobachten wird. Bis dahin bleibt eine außergewöhnliche Episode, die ihrer Bedeutung gerecht wird und das Zeug hat, ein Klassiker unter Fans zu werden.
Die Box ist ab dem 27.04.2018 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
4,5 von 5 Punkten
Bild: Schärfe und Detaildarstellung sind (wie immer) solide, ohne Spitzenwerte zu erreichen. Allerdings sieht der „Glas“-Effekt in der Episode diesbezüglich wirklich gut aus. Die Farbgebung ist ausgewogen und sieht natürlich aus. Kontraste und Schwarzwert zeigen nur gelegentlich leichte Unzulänglichkeiten. Bis auf ein leichtes Rauschen bei dunkleren Szenen ist die Präsentation immer sauber und ruhig.
4 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der englische DTS-HD MA 5.1-Ton bieten die gewohnt ordentliche Qualität, die die meisten Zuschauer von den vergangenen Releases zu Serie kennen dürften. Im Zentrum stehen natürlich die immer gut verständlichen Dialoge. Auf dem Schlachtfeld oder in der TARDIS gibt es aber einige nette Effekte, die die äußeren Boxen mit einbinden. Auch der Soundtrack ist bekannt gut abgemischt und wird schön räumlich wiedergegeben.
4 von 5 Punkten
Extras: Ein Featurette über die Produktion dieser besonderen Episode (22 Minuten), ein Beitrag rund um den Abschied von Steven Moffat und Peter Capaldi (20 Minuten) und das komplette Panel mit Cast und Crew auf der San Diego Comic Con (57 Minuten) sind neben ein paar Trailern als Bonus auf der Blu-ray vorhanden.
3,5 von 5 Punkten
Gesamt: 4 von 5 Punkten
Quelle: Polyband, LeinwandreporterTV, YouTube
Doctor Who - Aus der Zeit gefallen
Originaltitel: | Doctor Who: Twice Upon a Time |
Showrunner: | Steven Moffat |
Darsteller: | Peter Capaldi, David Bradley, Pearl Mackie, Matt Lucas |
Genre: | Science-Fiction-Serie |
Produktionsland/-jahr: | UK, 2017 |
Verleih: | Polyband Medien |
Länge: | 60 Minuten |
FSK: | ab 12 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Polyband
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 28.04.2018
Review: Doctor Who – Aus der Zeit gefallen (Blu-ray)