Review: Juggernaut – 18 Stunden bis zur Ewigkeit (Mediabook)

Das Cover des Mediabooks von "Juggernaut - 18 Stunden bis zur Ewigkeit" (© Justbridge Entertainment)

Das Cover des Mediabooks von “Juggernaut – 18 Stunden bis zur Ewigkeit” (© Justbridge Entertainment)

Inhalt: Gerade erst hat das Kreuzfahrtschiff S.S. Britannic unter der Leitung von Captain Brunel (Omar Sharif) mit 1200 Menschen an Bord den Hafen verlassen. Auf einmal klingelt bei Nicholas Porter (Ian Holm, „Der Hobbit – Die Schlacht der fünf Heere“), dem Chef der Reederei, das Telefon und ein Mann stellt sich unter dem Namen Juggernaut vor. Er behauptet, sieben Bomben auf der S.S. Britannic versteckt zu haben, die er nur gegen eine Zahlung von 500.000 Pfund nicht explodieren lässt. Gerade als Porter der Forderung nachkommen will, mischt sich die britische Regierung ein, die Verhandlungen mit Terroristen strikt ablehnt. An Land versucht der Scotland Yard-Ermittler John McCleod (Anthony Hopkins, „Thor 3 – Tag der Entscheidung“), dessen Frau und Kinder an Bord des Schiffes sind, die Identität von Juggernaut zu enttarnen. Währenddessen begeben sich die professionellen Bombenentschärfer Anthony Fallon (Richard Harris) und Charlie Braddock (David Hemmings) mit ihrem Team an Bord des Schiffes, um die Gefahr zu bannen. Während jeder falsche Handgriff tödlich sein könnte, bleiben 18 Stunden, um die Katastrophe zu verhindern.

Kritik: Die 1970er-Jahre waren eine gute Zeit für Katastrophenfilme in Hollywood. Das fiel auch auf der anderen Seite des großen Teichs auf, weswegen 1974 diese britische Produktion entstanden ist. Regisseur Richard Lester, der etwa zehn Jahre zuvor schon mit seinen Beatles-Filmen „Yeah Yeah Yeah“ und „Help!“ zu Ruhm gekommen war, führte hier eine äußerst prominente Besetzung auf eine explosive Bootsreise. Bei dem Film dreht sich alles um die reine Spannung. Der Weg dahin ist an einigen Stellen etwas konstruiert und manchmal auch albern, was aber nur bedingt stört. Dennoch fühlt sich das Geschehen an manchen Stellen schon etwas zu naiv an. So kommt es zu einem extremen Wechsel von Licht und Schatten. Gerade in seiner späten Phase ist „Juggernaut“ intensiv und fesselnd.

Fallon muss die Bomben entschärfen (© Justbridge Entertainment)

Fallon muss die Bomben entschärfen (© Justbridge Entertainment)

Dann gibt es aber auch immer wieder Szenen, die sich wie reines Füllmaterial anfühlen oder mangels Kontext ziemlich unverständlich sind. Darüber hinaus wirkt die Auflösung beliebig und nach wirklicher Hochspannung ziemlich unspektakulär. Über die Jahre hinweg sorgte natürlich die namhafte Besetzungsliste mit dafür, dass dieser Film nicht in Vergessenheit gerät. Gerade Richard Harris als Bombenexperte mit Nerven aus Stahl bleibt wirklich im Gedächtnis. Der unvergessliche Omar Sharif bekommt hier als Schiffskapitän, der in der schweren Situation den Überblick behalten muss, nicht die Möglichkeit, seine Klasse auszuspielen. Anthony Hopkins war zu Zeiten des Films tatsächlich noch relativ unbekannt. Als Polizist, der den Erpresser aufhalten muss, um seine Familie zu retten, zeigt er einen soliden Part. Ian Holm hat als Firmenchef, der vor einem moralischen Dilemma steht, eine der interessanteren Rollen. Dafür sind einige Nebenfiguren, zu denen leider auch der Part des früh verstorbenen Roy Kinnear gehört, hölzern bis anstrengend.

Wenn „Juggernaut – 18 Stunden bis zur Ewigkeit“ an die explosiven Fleischtöpfe kommt, ist der Film nach 44 Jahren noch ein echter Nagelbeißer. Auf dem Weg dorthin fordert er aber an einigen Stellen so viel Wohlwollen des Zuschauers ein, dass trotz seiner Stars nur ein sehr bedingt überdurchschnittlicher Film entstehen konnte.

 

Der Film ist ab dem 15.06.2018 im limitierten Mediabook und auf DVD erhältlich.

Captain Brunel mit sorgenvoller Miene (© Justbridge Entertainment)

Captain Brunel mit sorgenvoller Miene (© Justbridge Entertainment)

3 von 5 Punkten

 

Bild: Das Material wurde einer sichtlichen Verjüngung unterzogen. Obwohl der eher weiche Look über den ganzen Film beibehalten wird, sind Schärfe und Detaildarstellung sehr ordentlich. Bildfehler und Unsauberkeiten wurden reduziert, wobei eine charakteristische Körnung bleibt. Die Farben wirken konstant ziemlich natürlich. Kontraste und Schwarzwert sind zwar nicht perfekt, können aber meistens überzeugen.

4 von 5 Punkten

Ton: Die deutsche Vertonung wurde für die Blu-ray auf DTS-HD MA 5.1 hoch skaliert, während die englische Spur in Dolby Digital 2.0 vorliegt. Die DVD enthält beide Sprachfassungen in Dolby Digital 2.0. Trotz des actionreichen Plots ist aber nur vereinzelt Räumlichkeit zu erahnen. Dafür sind die Dialoge klar priorisiert und immer gut zu verstehen. Allgemein ist die Abmischung recht sauber (geworden), was sich gerade in den Suspense-Szenen auszahlt. So kommen das knarrende Schiff und natürlich die Bomben zur Geltung. Auch wenn das Ergebnis nicht makellos ist, kann es gemessen am Alter des Films in jedem Fall überzeugen.

3,5 von 5 Punkten

Extras: Das Mediabook kommt in einem stylisch gezeichneten Design mit glatter Oberfläche und ist absolut solide verarbeitet. Im Inneren befindet sich ein 20-seitiges Booklet mit gewohnt guten Texten von Christoph N. Kellerbach. Leider gibt es auf den Discs nur noch Trailer als Bonusmaterial.

2 von 5 Punkten

Gesamt: 3 von 5 Punkten


Quelle: Movieclips Classic Trailers, YouTube

Juggernaut – 18 Stunden bis zur Ewigkeit

Originaltitel:Juggernaut
Regie:Richard Lester
Darsteller:Richard Harris, Omar Sharif, Anthony Hopkins, David Hemmings
Genre:Action, Thriller
Produktionsland/-jahr:USA, 1974
Verleih:Justbridge Entertainment
Länge:108 Minuten
FSK:ab 12 Jahren

Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von justbridge Entertainment

 

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 14.06.2018
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