Inhalt: Die 16-jährige Rhiannon (Angourie Rice, „The Nice Guys“) ist hübsch, sympathisch und mit dem äußerst populären Justin (Justice Smith, „Jurassic World 2 – Das gefallene Königreich“) zusammen. Auch wenn dieser nur selten wirklich viel Zeit für sie hat, ist sie eigentlich glücklich. Doch dann verbringt sie einen wundervollen Tag mit ihm und Justin kann sich am nächsten Tag an nichts erinnern. In der darauffolgenden Zeit lernt sie immer wieder neue, interessante Menschen kennen, die am nächsten Tag wieder verschwunden sind. Wie sich herausstellt, hat sie die Seele A getroffen, die keinen eigenen Körper besitzt und alle 24 Stunden in einen anderen Menschen im gleichen Alter schlüpfen muss. Rhiannon spürt sofort die Verbindung zu A und beginnt, sich regelmäßig mit den verschiedenen Variationen ihres Seelenverwandten zu treffen. Doch schon bald müssen die beiden eine schwierige Entscheidung treffen, da ihre Liebe nur auf Kosten anderer Menschen funktionieren kann.
Kritik: In den vergangenen Jahren hat es Jugend-Romanzen gefühlt in allen Farben und Formen gegeben. Dort noch Innovationen zu finden, ist sicherlich nicht einfach. Dem Roman-Autor David Levithan ist das aber gelungen, als er 2014 seinen Bestseller „Letztendlich sind wir dem Universum egal“ veröffentlicht hat. Die weitreichende Prämisse, die auf spielerische Art die Aussage verarbeitet, dass Liebe weder Rasse noch Geschlecht kennt, bot faszinierende Möglichkeiten. Da war es klar, dass diese Geschichte auch bald den Weg auf die Leinwand finden würde. Emmy-Preisträger Michael Sucsy hat nun für diese Umsetzung gesorgt. Herausgekommen ist ein handwerklich ordentliches, ziemlich unterhaltsames Werk, das dennoch nur teilweise zufrieden stellt. So wird die Schattenseite der Ausgangslage – A nimmt Personen ziemlich wörtlich als Geisel und drängt ihnen die gemeinsame Zeit mit Rhiannon auf – nur selten wirklich ernsthaft behandelt. An manchen Stellen könnte die Feelgood-Romanze bei genauerem Blick schnell zu einem Psychothriller werden.
Doch selbst wenn man auf Gedanken an die „Körper-Spender“ verzichtet, bleibt ein weiteres Problem, dass die Macher hier selbst schaffen. Zwar wird offensichtlich, dass Rhiannon eine Verbindung zu A hat, die unabhängig von sichtbaren Merkmalen ist. Die beiden kommen sich aber (fast) ausschließlich näher, wenn A im Körper attraktiver Sportlertypen steckt. So untergräbt die Geschichte ein wenig den eigenen Toleranzgedanken. Dennoch bleibt eine sympathische Romanze, die ohne großen Kitsch gut funktioniert. Auch die jungen Darsteller tragen hier einen guten Teil zum Geschehen bei.
Angourie Rice (Jahrgang 2001) erscheint tatsächlich noch ziemlich jung, um in einem solchen Film die Hauptrolle zu spielen. Sie ist aber talentiert genug, um die Geschichte zu tragen. Justice Smith ist als selbstgefälliger Freund, der für einen Tag unfreiwillig zum Traummann wird, eines der Highlights des Films. Debby Ryan, die zuletzt in der Netflix-Serie „Insatiable“ einen extrem unterschätzten Part gespielt hat, passt nicht nur optisch gut zu Angourie Rice. Als rotzige, große Schwester, die immer einen Rat und eine Beleidigung parat hat, sorgt sie für ein paar nette Momente. Auch Owen Teague, der als stiller Alexander in der Spätphase des Films eine größere Rolle spielt, reiht sich in einen überzeugenden Jung-Cast ein.
Eigentlich ist „Letztendlich sind wir dem Universum egal“ eine wirklich überdurchschnittliche Teenager-Romanze, die einen schönen Gedanken verfolgt. Leider fehlt ein wenig der Mut, die eigene Aussage mit noch mehr Stringenz zu verfolgen. Darüber hinaus wird das Geschehen an manchen Stellen unfreiwillig gruselig. Wer diese (lauten inhaltlichen) Nebengeräusche ausblenden kann, darf sich über 98 Minuten gelungene Unterhaltung freuen.
Der Film ist ab dem 01.10.2018 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
3 von 5 Punkten
Bild: Passend zum Genre kommt der Film in einem klaren und warmen Digitallook. Schärfe und Detaildarstellung sind immer gut, ohne Spitzenwerte zu erreichen. Die Farbgebung ist durchweg mindestens ordentlich. Kontraste und Schwarzwert können ebenfalls überzeugen. Bis auf Kleinigkeiten waren keine unsauberen Momente im Bild erkennbar.
4 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der englische DTS-HD MA 5.1-Ton fokussieren sich hauptsächlich auf eine klar priorisierte, problemlose Dialogwiedergabe, die geliefert wird. In der Schule und auf Partys können auf den äußeren Boxen ein paar nette Hintergrundgeräusche vernommen werden. Auch die Musik sorgt gelegentlich für Räumlichkeit. Erwähnenswerte Effekte gab es sonst nicht.
3,5 von 5 Punkten
Extras: Ein paar entfernte Szenen (20 Minuten), vier Mini-Featurettes (7 Minuten) und eine Trailershow sind als Bonus auf der Blu-ray zu finden.
2 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Quelle: Splendid Film, LeinwandreporterTV, YouTube
Originaltitel: | Everyday |
Regie: | Michael Sucsy |
Darsteller: | Angourie Rice, Justice Smith, Owen Teigue, Debby Ryan |
Genre: | Drama, Liebesfilm, Fantasy |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2017 |
Verleih: | Splendid Film |
Länge: | 98 Minuten |
FSK: | ab 6 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Splendid Film
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 01.10.2018
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