Inhalt: Der alternde Detective Jack Murphy (Charles Bronson) hat schon bessere Tage erlebt. Seine Frau hat ihn verlassen und arbeitet für ihren neuen Liebhaber als Stripperin. Jack ertränkt seinen Frust im Alkohol, was auch auf der Arbeit für Ärger sorgt. Dann erhält er einen merkwürdigen Drohanruf von einer Dame (Carrie Snodgress), die ihm angeblich ans Leder will. Er nimmt diese Drohung nicht ernst, was sich als großer Fehler entpuppt. Kurze Zeit später ist seine Ex und deren Lebensgefährte tot und Jack wird als Hauptverdächtiger verhaftet. Im Gefängnis wird er dann auch noch an die redselige Kleinkriminelle Arabella (Kathleen Wilhoite) gekettet, die einige Tage früher sein Auto geklaut hatte. Als sich eine Möglichkeit auftut, flüchtet Murphy mit seiner unfreiwilligen Partnerin. Gejagt von der Polizei bleibt ihm nicht viel Zeit, die eigene Unschuld zu beweisen und Gerechtigkeit für seine ehemalige Frau zu finden.
Kritik: Spätestens seit „Ein Mann sieht rot“ war Charles Bronson der personifizierte Racheengel, der böse Jungs ins Jenseits befördern durfte. Gerade bei der B-Movie-Schmiede von Cannon Film wurden in den 80er-Jahren zahlreiche Filme dieser Art produziert. So arbeiteten Bronson und Regisseur J. Lee Thompson bereits 1983 bei der dunklen Mörderjagd „Ein Mann wie Dynamit“ zusammen. Drei Jahre später überraschte das Duo mit dem leichtverdaulichen „Murphys Gesetz“, der nicht nur wegen seines doppeldeutigen Titels ein ungewöhnlicher Beitrag in der Biographie seines Protagonisten ist. Natürlich geht es auch hier mächtig zur Sache, weswegen die ungekürzte Fassung lange Zeit nicht erhältlich war.
Es entwickelt sich ein Film, der ganz genau weiß, was er ist und so jederzeit in der Lage ist, sein Publikum zu unterhalten. Obwohl der reine Plot ziemlich schematisch ausgefallen ist, hat der Film genug simplen Charme, um zu funktionieren. Als vom Pech verfolgter und von der Begleiterin genervter Jack Murphy war Charles Bronson tatsächlich eine relativ ungewöhnliche Besetzung. Neben den typisch-rabiaten Sequenzen gelingt es ihm aber auch, in der Screwball-Komödie innerhalb des Filmes eine gute Figur zu machen. Das liegt mit daran, dass er und Kathleen Wilhoite gut miteinander harmonieren. Die junge Wilhoite macht als Dampfplauderin Spaß und sorgt auch noch heute mit Kindergarten-Beleidigungen wie „Furzknoten“ für Lacher. Carrie Snodgress gibt die mysteriöse und knallharte Gegenspielerin für Bronson, deren Motive erst spät klar werden.
„Murphys Gesetz“ ist ein harmlos-knackiger Spaß der B-Kategorie, der gar nicht vorgibt, mehr zu sein, als er ist. Der Film ist eine der seltenen Gelegenheiten, die amüsante Seite von Charles Bronson zu erleben, was gepaart mit purem 80er-Jahre-Flair dazu reicht, 100 durchaus vergnügliche Minuten zu liefern.
Der Film ist ab dem 16.02.2018 auf DVD und 2-Disc Limited Collector’s Edition im Mediabook erhältlich.
3 von 5 Punkten
Bild: Es dürfte wohl kaum jemanden überraschen, dass der HD-Transfer bei einem über 30 Jahre alten B-Movie eher mittelmäßig ausgefallen ist. Bei Nahaufnahmen sind Schärfe und Detaildarstellung ziemlich gut. Bei den anderen Aufnahmen müssen diesbezüglich klare Abstriche gemacht werden. Die Farben sehen solide aus, hätten aber etwas kräftiger sein dürfen. Auch die (sehr von der Beleuchtung abhängigen) Kontraste und der Schwarzwert sind allenfalls passabel. Ein teils deutliches Rauschen und ein paar kleinere Bildfehler komplettieren eine Präsentation, die zwar klar verbessert und für den Film angemessen ist, aber deswegen nicht zur Schönheit wird.
3 von 5 Punkten
Ton: Auf der Blu-ray befinden sich eine deutsche und eine englische PCM 2.0 Mono-Spur. Auf der DVD sind eine deutsche und eine englische Dolby Digital 2.0-Tonfassung zu finden. Alle Spuren haben eine vergleichbare Qualität, auch wenn sich der Ton auf der Blu-ray ein wenig voller anhört. Dennoch klingt auch die PCM-Kodierung durchgängig eher dumpf, was wohl mit der Unterdrückung von Unsauberkeiten des Tons zu tun hat. So sind die Dialoge zwar klar priorisiert und immer verständlich, klingen aber ziemlich hölzern. Effekte bei Schüssen oder Motorengeräuschen hätten (unabhängig von der Räumlichkeit) besser herausgearbeitet werden können. Obwohl man für einen Cannon Film gerne ein paar Abstriche macht, ist der Klang auf einem Niveau, der nach modernen Maßstäben gerade noch in Ordnung ist.
2,5 von 5 Punkten
Extras: Das Mediabook kommt mit einer rauen, schicken Oberfläche und zwei Motiven, die absolut zu Cannon passen. Innerhalb des Mediabooks befindet sich ein 24 Seiten großes Booklet, das mit Fotos und Texten mit interessanten Hintergrund-Infos zum Film ausgestattet ist. Auf der Blu-ray (bzw. DVD) befindet sich noch ein recht unterhaltsamer Audiokommentar von Kathleen Wilhoite, eine Tonspur mit der isolierten Filmmusik und einige Trailer.
3 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Quelle: Capelight Pictures, Leinwandreporter TV, YouTube
Originaltitel: | Murphy's Law |
Regie: | J. Lee Thompson |
Darsteller: | Charles Bronson, Kathleen Wilhoite, Carrie Snodgress |
Genre: | Action, Krimi |
Produktionsland/-jahr: | USA, 1986 |
Verleih: | Capelight Pictures |
Länge: | 100 Minuten |
FSK: | ab 18 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Capelight Pictures
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 14.02.2018
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