Inhalt: In den frühen 1980er-Jahren wird der ehrgeizige DEA-Agent Enrique „Kiki“ Camarena (Michael Peña, „Ant-Man And The Wasp“) mit seiner Frau Mika (Alyssa Diaz, „Red Dawn“) und Nachwuchs nach Mexiko versetzt, damit er dort vor Ort den Drogenhandel bekämpfen kann. An seiner neuen Arbeitsstelle merkt er schnell, dass die Uhren anders laufen. Die mexikanische Polizei ist durchsetzt von Korruption und legt den amerikanischen Agenten bei jeder Gelegenheit Steine in den Weg. Genau zu dieser Zeit steigt Ex-Cop Miguel Ángel Félix Gallardo (Diego Luna, „Rogue One – A Star Wars Story“) in der Unterwelt auf. Ihm gelingt es gemeinsam mit seinen Kollegen Rafa (Tenoch Huerta, „Get the Gringo“) und Don Neto (Joaquín Cosio, „Savages“), die verschiedenen, chaotischen Gangs zu einem Netzwerk für den Cannabis-Handel zu organisieren. Schon bald entwickelt sich für ein Gallardo ein Milliarden-Geschäft, das er immer weiter ausbauen möchte. Zwischen Gallardo und Camarena entsteht ein Fernduell, dessen Folgen für das ganze Land spürbar sind.
Kritik: Als „Narcos“ 2015 das Licht der Welt erblickte, wurde die Netflix-Produktion schnell als die „Pablo Escobar-Serie“ bekannt. Der hoch spannende Einblick in die Drogenwelt Kolumbiens war aber derart erfolgreich, dass die Serie auch nach der Demission des berühmt-berüchtigten Chefs des Medellin-Kartells verlängert wurde. Die dritte Staffel zeigte, dass der Thriller auch ohne den von Wagner Moura so famos verkörperten Protagonisten weiter funktioniert. Nun ging es gleich in ein anderes Land. Für den Ableger „Narcos: Mexico“ reist die Serie zeitlich zurück zum Anfang der 1980er-Jahre, in denen der bis heute tobende Drogenkrieg seinen Ursprung hatte. Schnell gelingt es, Ton und Atmosphäre der Vorgänger einzufangen, aber eine eigene Welt zu entwickeln.
Auch hier findet ein Wechsel zwischen der (spanischsprachigen) Gangsterwelt und den engagierten Polizisten um Camarena statt. So können sich auf beiden Seiten die vielschichtigen Charaktere menschlich nachvollziehbar entwickeln, während die Handlung um sie herum immer packender wird. Bis zum starken Staffel-Finale ist „Narcos: Mexico“ zu einem regelrechten Gangster-Epos geworden. Spannend, wendungsreich und mit netten Überraschungen bestückt, können diese zehn Episoden sogar als Fortschritt zum (absolut überzeugenden) Vorjahr gesehen werden. Der Fokus auf die verschiedenen Charaktere wird auch hier von den Darstellern dankend angenommen. Vielfilmer Michael Peña, der sich zu einem gefragten Nebendarsteller in Hollywood entwickelt hat, zeigt hier, was er für ein toller Schauspieler sein kann. Als idealistischer, manchmal etwas verbissener Agent Camarena ist er der Dreh- und Angelpunkt der Polizei-Geschichten.
Diego Luna, der lange Zeit als Hauptdarsteller in dem abermaligen (und durchaus unnötigen) „Scarface“-Remake geplant war, weist nach, dass er die Rolle des charismatischen Gangsterbosses durchaus im Repertoire hat. Mit enormer Präsenz und Intelligenz macht er die mexikanische Gangsterlegende zu einer greifbaren Figur. An seiner Seite legen die Charakterköpfe Tenoch Huerta und Joaquín Cosio ebenfalls glänzende Auftritte hin. Neben Peña stechen vor allem Alyssa Diaz als Camarenas durchsetzungsstarke, aber gutherzige Ehefrau Mika und Matt Letscher („Her“) als frustresistenter Gruppenleiter der lokalen DEA-Einheit hervor.
Mit „Narcos: Mexico“ etablieren die Showrunner ihren Drogenthriller endgültig als ein Flaggschiff von Netflix und eine der besten Serien auf dem aktuellen Markt. In diesem Jahr löst sich die Serie endgültig von Mouras Fabel-Performance als Escobar und liefert konstant stark erzählte und kluge TV-Unterhaltung, die kaum fesselnder sein könnte.
4,5 von 5 Punkten
Die Staffel ist ab dem 16.11.2018 im Programm von Netflix zu sehen.
Quelle: Netflix Deutschland,YouTube
Originaltitel: | Narcos: Mexico |
Showrunner: | Carlo Bernard, Chris Brancato, Doug Miro |
Darsteller: | Diego Luna, Michael Peña, Teresa Ruiz |
Genre: | Thriller-Serie |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2018 |
Verleih: | Netflix |
Länge: | 10 x 60 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Netflix
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Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 11.11.2018
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