Inhalt: Eric Marsh (Josh Brolin, „Into the Blue“) ist mit ganzem Herzen Feuerwehrmann, was sogar dazu führt, dass es in der Ehe mit seiner Frau Amanda (Jennifer Connelly, „Shelter – Auf den Straßen von New York“) häufiger kracht. Seit vielen Jahren bildet er seine Truppe in der Bekämpfung von Waldbränden aus. Mit Hilfe seines Freundes Duane Steinbrink (Jeff Bridges, „Bad Times at the El Royale“) will er sein Team als „Hotshots“ anerkennen lassen, die als Eliteeinheit extreme Feuer bekämpfen. Dabei gibt er auch immer wieder loyalen und engagierten Außenseitern wie dem Ex-Junkie Brandon „Donut“ McDonough (Miles Teller, „Whiplash“) eine Chance, sich zu bewähren. Doch dann kommt es zu einem Einsatz in der Nähe ihrer Heimatstadt Prescott. Nachdem es zunächst wirkt, als ob sich das Feuer leicht eindämmen lässt, bemerken Eric und seine Männer erst spät, wie groß die Gefahr wirklich ist.
Kritik: Waldbrände in den USA sind gerade in den Sommermonaten gefühlt allgegenwärtig. Doch dass Yarnell Hill Fire, das im Juni 2013 wütete, war besonders schlimm. Bei dem Waldbrand kamen die meisten Feuerwehrmänner seit dem 11.09.2001 bei einem Einsatz ums Leben. Während das Superheldenkino immer noch allgegenwärtig ist, erzählt Regisseur Joseph Kosinski („Oblivion“) die Geschichte der Alltags-Helden von den Granite Mountain Hotshots, die beim Yarnell Hill Fire an ihre Grenzen stoßen mussten. Der Film taucht in das Leben der Elite-Feuerwehrmänner ein, die als erste lokale Gruppe den „Hotshot“-Status erreichen konnte. Zwischen Mut, Kameradschaft, Prahlereien und Blödelei entsteht ein recht interessanter Einblick in das Schaffen einer Berufsgruppe, für die jeder Einsatz der letzte sein könnte. Dabei findet der Film auch den Raum, auf das nicht ganz unproblematische Familienleben eines derartigen Feuerwehrmanns zu blicken, da auch die Unterstützung der Partner für einen solchen Beruf eine essenzielle Rolle spielt.
Leider nimmt sich der Film ein wenig zu viel Zeit, sein Szenario aufzubauen, was dann doch dafür sorgt, dass die Geschichte etwas schleppend voranschreitet. Zum Glück verzichtet Kosinski darauf, ein Pathos-Feuerwerk aus der Michael Bay-Kiste abzubrennen. Dennoch gelingt es auch „No Way Out – Gegen die Flammen“ nicht, gänzlich auf kitschige Momente zu verzichten. Dafür sorgt die prominente Besetzung für eine nahbare Schilderung der Ereignisse. Gerade Josh Brolin als hartgesottener Chef der Hotshots kann überzeugen. Dazu harmoniert er mit der ebenfalls sehr gut aufgelegten Jennifer Connelly, die sich in der kriselnden Ehe ein paar heiße Wortgefechte mit ihrem Film-Mann liefert. Miles Teller zeigt als Ex-Junkie, der sein Leben auf die Reihe bekommen möchte, dass er auch zu sympathischen Parts in der Lage ist. Auch Taylor Kitsch („Lone Survivor“) als Großmaul Christopher und die weiteren Darsteller der Feuerwehrmänner wurden gut besetzt. Jeff Bridges als Freund und Mentor von Eric, sowie Andie MacDowell („Daydream Nation“) als dessen Ehefrau sind weitere arrivierte Kräfte im Cast.
Es war sicherlich keine schlechte Idee, die wahre Geschichte der heldenhaften Männer nicht künstlich zu Actionkino zu überhöhen. Dennoch hätten etwas mehr Zug und inszenatorische Finesse dem Geschehen nicht geschadet. Auf diese Art bleibt „No Way Out – Gegen die Flammen“ eine durchaus interessante und löbliche Aufarbeitung eines extremen Ereignisses, schafft es aber zu selten, dem Publikum einen wirklich packenden Film zu liefern.
Der Film ist ab dem 11.10.2018 auf DVD, 4K UHD und Blu-ray erhältlich.
3,5 von 5 Punkten
Bild: Zu großen Teilen sieht „No Way Out“ wirklich gut aus. Abgesehen von ein paar sehr dunklen Momenten sind Schärfe und Detaildarstellung absolut überzeugend. Die Farben sind knackig, abwechslungsreich und wirken immer natürlich. Kontraste und Schwarzwert lassen ebenfalls keinen Grund zur Kritik zu. Allerdings war an ein paar Stellen eine leichte Artefakt-Bildung zu erkennen, was bei einem modernen Film doch ein wenig überrascht.
4 von 5 Punkten
Ton: Neben der englische Dolby Atmos-Spur gibt es noch eine deutsche Dolby Digital 5.1-Vertonung – was dann doch auf den ersten Blick ein wenig enttäuschend ist. Allerdings sind die Unterschiede recht klein. Hauptsächlich bei den Action-Szenen wirkt der Originalton etwas satter. Dennoch sind auch in der deutschen Fassung die Dialoge immer gut priorisiert und gerade in den Wäldern sorgen Hintergrundgeräusche und Score für eine schön räumliche Atmosphäre.
4 von 5 Punkten
Extras: Ein Musikvideo (5 Minuten) einschließlich Making of (3 Minuten), die Featurettes „Den Helden zu Ehren: Die wahren Geschichten“ (8 Minuten), „Das Team“ (7 Minuten) und „Boot Camp: Ausbildung zum Hotshot“ (9 Minuten), ein paar geschnittene Szenen (2 Minuten), ein Audiokommentar von Josh Brolin und Regisseur Joseph Kosinski sowie einige Trailer sind als Bonusmaterial auf der Blu-ray zu finden.
3 von 5 Punkten
Gesamt: 3,5 von 5 Punkten
Quelle: StudioCanal, LeinwandreporterTV,YouTube
Originaltitel: | Only the Brave |
Regie: | Joseph Kosinski |
Darsteller: | Josh Brolin, Jeff Bridges, Miles Teller, Jennifer Connelly |
Genre: | Drama, Thriller |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2017 |
Verleih: | StudioCanal |
Länge: | 134 Minuten |
FSK: | ab 12 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von StudioCanal
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 15.10.2018
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