Inhalt: Der kleine Ash ist gerade zehn Jahre alt geworden und endlich berechtigt, seine Ausbildung als Pokémon-Trainer zu beginnen. Ausgerechnet an dem Tag, an dem er sein erstes Pokémon abholen soll, verschläft er. Da alle anderen Pokémon bereits vergriffen sind, bleibt für Ash nur das schwer erziehbare Pikachu. Nachdem es zu Beginn deutlich zwischen den beiden kracht, schweißt die gemeinsame Reise das Duo zusammen. Die beiden sind bereits die besten Freunde, als sie das legendäre, sehr seltene Pokémon Ho-Oh sehen und Ash sogar eine Feder einsammeln kann. Fortan wünschen sich die beiden ein Wiedersehen mit der faszinierenden Kreatur und folgen den Spuren. Dabei lernen sie andere Trainer kennen, die ihnen folgen. Auch das berüchtigte Team Rocket macht sich auf den Weg, um Ho-Oh zu stehlen. Doch zunächst gilt es, eine viel finsterere Macht zu besiegen, ehe man dem besonderen Pokémon gegenüber treten darf.
Kritik: Es dürfte wohl unmöglich sein, seit den ersten Gehversuchen der „Pokémon“ Mitte der Neunziger nie mit den (zumeist) putzigen Monstern in Berührung gekommen zu sein. Zahllose Videospiele, eine seit über 20 Jahren – und 1200 Episoden – laufende Serie und fast jährlich erscheinende Filme sind nur die Spitze des Eisberges eines globalen Kulturphänomen. Besonders auffällige und recht kuriose Züge nahm 2016 der Erfolg von „Pokémon Go“ an. Die Handy-App sorgte dafür, dass ganze Horden von Menschen Schnitzeljagden in Innenstädten auf der Suche nach digitalen Taschenmonstern veranstaltet haben. 2017 folgte dann mit „Pokémon – Der Film: Du bist dran!“ der inzwischen 20. offizielle Spielfilm der Reihe. Die Erwartung, eine auf die aktuelle Popularität aufspringende, schnell zusammengeschusterte Cash-Grab-Aktion vorgesetzt zu bekommen, dürften nicht wenige Fans gehabt haben.
Tatsächlich liefert „Pokémon“-Stamm-Regisseur Kunihiko Yuyama einen erstaunlich herzlichen und charmanten Film. Gleich auf doppelte Weise kehrt das Werk zu seinen Ursprüngen zurück. So war „Du bist dran!“ der Titel der ersten Serien-Episode. Dazu zeigt der Film die ersten Momente der zentralen Freundschaft von Ash und Pikachu. Wie gewohnt wirkt das Geschehen ein wenig naiv und die Gegenspieler von Team Rocket sind so unnütz wie immer. Selbstverständlich kann in die Grundprämisse ein martialischer Ton hineininterpretiert werden. In seinem Herzen geht „Pokémon“ um Grundwerte wie Freundschaft, Vertrauen, Team-Arbeit und Abenteuerlust. Gerade diesbezüglich ist dieser neue Film stark. Aufrichtig, konsequent und meistens unaufdringlich vermittelt „Du bist dran!“ seine Motive und bringt diese in der kurzweiligen Geschichte unter. Selbst schwerere Themen wie Verlustangst und Abschied werden sinnvoll eingebunden.
Auch wenn die Ereignisse manchmal ein wenig süßlich wirken, funktioniert der Film nicht nur für ein junges Publikum. Hinzu kommt, dass dieser Jubiläumsbeitrag ein echter Nostalgie-Trip für Fans ist. Es gibt mehr als genug Raum für die beiden Hauptfiguren, eine Menge bekannter Weggefährten geben sich die Ehre und auch die Kampfsequenzen kommen zu keiner Zeit zu kurz.
Natürlich wird das Werk nicht als Animations-Geniestreich in die Filmhistorie eingehen. Dennoch ist dieses Endergebnis eine riesige Überraschung. Ein formelhafter Film aus der Retorte wäre bei diesem 20. Eintrag in die Reihe eigentlich folgerichtig gewesen. Stattdessen ist „Pokémon – Der Film: Du bist dran!“ ein angemessen nostalgisches und ausgesprochen liebenswertes Abenteuer, das gelungene Unterhaltung für Jung und Alt bietet.
Der Film ist ab dem 24.08.2018 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
3,5 von 5 Punkten
Bild: Optisch ist die Blu-ray nur im Mittelmaß einzuordnen. Grundsätzlich wird ein recht scharfes Bild geboten, das vor allem durch seine warmen, knackigen Farben auffällt. Dadurch wird aber ein regelmäßig auftretendes, ziemlich deutliches Banding noch störender. Dazu sorgt auch ein häufig sichtbares Rauschen dafür, dass die visuellen Eindrücke des Films etwas gemindert werden.
3 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der englische DTS-HD 5.1-Ton liefern immer genau das, was sie sollen. Natürlich gibt es hier kein großes Effekt-Gewitter. Dafür sind die Dialoge gut priorisiert und immer verständlich. Gerade während der Kämpfe werden die äußeren Boxen durch die Attacken mit eingebunden. Auch die so bekannte Musik kann auf eine präzise, räumliche Abmischung zählen.
4 von 5 Punkten
Extras: Auf Bonusmaterial wurde komplett verzichtet.
1 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Quelle: Polyband, Leinwandreporter TV, YouTube
Originaltitel: | Gekijouban Poketto monsutâ: Kimi ni kimeta! |
Regie: | Kunihiko Yuyama |
Darsteller: | Unshô Ishizuka, Rica Matsumoto, Sarah Natochenny |
Genre: | Animation |
Produktionsland/-jahr: | Japan, 2017 |
Verleih: | Polyband |
Länge: | 98 Minuten |
FSK: | ab 6 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Polyband
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 19.08.2018
Review: Pokémon – Der Film: Du bist dran! (Blu-ray)
Inhalt: Eigentlich möchte Jackie (Katy O’Brian) nur zu einem Bodybuilder-Wettbewerb nach Las Vegas. Übernachtungen im…
Inhalt: Eigentlich hatte sich Ex-Elite-Soldat Roy Pulver (Frank Grillo, „Stephanie – Das Böse in ihr“)…
Inhalt: Mitten in den 70er-Jahren fährt ein Messervertreter (Jim Cummings) durch die Einöde Arizonas, um…
Inhalt: Seit Jahrzehnten treibt der Serienmörder Longlegs (Nicolas Cage, „Dream Scenario“) in den USA sein…
Inhalt: In den 50er-Jahren ist Suburbicon die nahezu ideale Vorstadt-Siedlung für Familien. Auch Gardner Lodge…
Inhalt: Im Frühjahr des Jahres 1953 ist Moskau immer noch fest in der Hand von…