Inhalt: Im Sarajevo des Jahres 1995 sollen die Navy SEALs Matt Barnes (Sullivan Stapleton, „300 – Rise of an Empire“), Stanton Baker (Charlie Bewley, „Hammer of the Gods“), Ben Moran (Joshua Henry), Kurt Duffy (Diarmaid Murtagh) und Jack Porter (Dimitri Leonidas) ein paar gefährliche Kriegsverbrecher unschädlich machen. Als bei der Umsetzung etwas schief geht und die Truppe auf einmal den brutalen, serbischen General Petrovic (Clemens Schick, „Overdrive“) auf den Fersen hat, müssen sie improvisieren – und hinterlassen eine Spur der Verwüstung. Das bringt sie bei ihrem Chef Levin (J.K. Simmons, „Schneemann“) auf die Abschussliste. Doch statt die Füße stillzuhalten, organisieren sie sich unter der Hand schnell die nächste Aufgabe: Die bosnische Menschenrechtlerin Lara (Sylvia Hoeks, „Blade Runner 2049“) erzählt ihnen von einem legendären Goldschatz der Nazis, der in einem nahegelegenen See begraben sein soll. Obwohl sich dieser auf feindlichem Gebiet befindet, machen sich die Soldaten auf die Suche.
Kritik: Seit den frühen 90er-Jahren ist Luc Besson eine feste Größe im internationalen Actionkino und hatte bereits als Regisseur („Léon – Der Profi“, „Das fünfte Element“) und mit Abstrichen auch als Produzent („96 Hours – Taken“) junge Klassiker zu verantworten. Für dieses Action-Abenteuer, das von Regisseur Steven Quale („Storm Hunters“) zu großen Teilen in den Studios in Babelsberg gedreht wurde, war Besson als Co-Autor und Produzent tätig. Herausgekommen ist eine harmlose Heist-Geschichte, die vor gut 15 Jahren wohl als Direct-to-DVD-Ergänzung zu „Ocean’s Eleven“ beschrieben worden wäre. Mit einem etwas besserer Skript hätte hier wohl netter Spaß entstehen können. Schon in der ersten Szene fühlt sich „Renegades – Mission Of Honor“ wie eine Parodie an, ohne sich selbst darüber klar zu sein. Absurder Blödsinn gepaart mit Sprüchen, die ein 12-Jähriger wohl als markig empfinden dürfte, setzen den Ton für einen Film, der sich selbst überraschend ernst nimmt.
Wenn der Film MacGyver-Gadgets zum Einsatz bringt und tatsächlich einmal bewusst albern wird, ist „Renegades“ solide Unterhaltung. Gerade die (wenigen) Szenen, in denen Oscar-Preisträger J.K. Simmons die Protagonisten in augenzwinkernder „Full Metal Jacket“-Manier zusammenfalten darf, sorgen für ein paar amüsante Momente. Würde der Film durchweg auf vergleichbare Art erzählt werden, wären wohl auch die logischen Krater in der Handlung eher zu verzeihen gewesen. Leider untergraben die Macher den leichten Ton immer wieder, wenn sie sich ausgesprochen melodramatisch mit den Gräueln des Krieges und familiären Tragödien auseinandersetzen. Auch der amerikanische Helden-Pathos wirkt ziemlich deplatziert.
Da die Charaktere über solche Momente hinaus nur skizziert werden und keinerlei Identifikationspotenzial besitzen, führen diese Sequenzen natürlich komplett ins Leere. Am ehesten gelingt es bei den Hauptdarstellerin noch der schönen Niederländerin Sylvia Hoeks, ein wenig Eindruck zu hinterlassen. Die Soldatentruppe um Sullivan Stapleton und Charlie Bewley hat außer spätpubertäre Sprüche nicht viel zu bieten. Der von Clemens Schick verkörperte General Petrovich ist als Hauptbösewicht beinahe nicht existent. Dazu vergeudet Ewen Bremner („T2 – Trainspotting“) in einem nicht weiter nennenswerten Part sein Talent.
Immerhin bleibt „Renegades – Mission Of Honor“ meistens kurzweilig genug, um leidlich zu funktionieren. Dennoch ist der Film weder clever, noch sonderlich geschmackssicher, weswegen er am Ende selbst als Action-Abenteuer-Fastfood einen eher unbefriedigenden Eindruck hinterlässt.
Der Film ist ab dem 07.12.2018 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
2 von 5 Punkten
Bild: Auch wenn „Renegades“ kein optisches Wunderwerk ist, kann der Film diesbezüglich doch meistens gefallen. Nur in den kaum beleuchteten Unterwasserszenen, in den Kontraste und Schwarzwert nicht knackig genug sind, gehen einige Details verloren. An Land sind Schärfe und Detaildarstellung konstant auf ordentlichem – nie brillantem – Niveau. Die Farbpalette ist ebenfalls recht beständig und zufriedenstellend eingestellt worden. In den dunklen Momenten wird das Bild teils etwas unruhig.
3,5 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der englische DTS-HD MA 5.1-Ton hätten bei den Effekten stellenweise noch etwas kräftiger sein können, bieten aber genug Action für die Ohren. Gerade bei der anfänglichen Szene mit einem Panzer und in der späteren Phase, wenn zahlreiche Handgranaten zum Einsatz kommen, scheppert es ordentlich auf der Anlage. Auch Musik und Hintergrundgeräusche (beispielsweise die Unterwasser-Atmosphäre) binden die äußeren Boxen recht gut mit ein. Dazu sind die Dialoge immer gut verständlich.
4 von 5 Punkten
Extras: Eine Hörfilmfassung, die Featurettes „Die Story“ (9 Minuten) und „Szenenbilder“ (8 Minuten) sowie einige Trailer sind als Bonusmaterial auf der Blu-ray zu finden.
2,5 von 5 Punkten
Gesamt: 2,5 von 5 Punkten
Quelle: Universum Film, LeinwandreporterTV, YouTube
Originaltitel: | Renegades |
Regie: | Steven Quale |
Darsteller: | J.K. Simmons, Sullivan Stapleton, Clemens Schick, Sylvia Hoeks, Ewen Bremner, Charlie Bewley |
Genre: | Action, Abenteuer |
Produktionsland/-jahr: | Frankreich/Deutschland, 2017 |
Verleih: | Universum Film |
Länge: | 106 Minuten |
FSK: | ab 12 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Universum Film
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 10.12.2018
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