Inhalt: Nach vielen Jahren kehrt Sarah Bennet (Katie McGrath, „King Arthur – Legend of the Sword“) in die Stadt zurück, in der sie damals aufgewachsen ist. Nach dem Mord an ihren Eltern hatte sie die Stadt – aber nicht ihr Trauma – zurückgelassen und wollte eigentlich nie wieder kommen. Nun stellt sie sich gemeinsam mit Ehemann Dylan (Brandon Jay McLaren, „Tucker & Dale vs. Evil“) ihrer Vergangenheit. Doch jemand scheint nur auf ihre Rückkehr gewartet zu haben. Nach wenigen Tagen geschehen die ersten Morde, die allesamt die Hinrichtung an Sarahs Eltern zum Vorbild zu haben scheinen. Darüber hinaus sieht Sarah immer wieder eine mysteriös maskierte Gestalt auf den nächtlichen Straßen. Es scheint so, als ob jemand das Werk von damals zu einem blutigen Ende führen möchte.
Kritik: Im Jahr 2016 entwickelte Aaron Martin eine Hommage an ein Horror-Subgenre, dem er gleich den ganzen Titel spendierte: „Slasher“. Neben der bekannten Ausgangsgeschichte standen hier selbstverständlich ein gruseliger Maskenmann und kreativ-blutige Tötungsarten im Vordergrund. Diesbezüglich liefert diese erste Staffel zumindest ordentliches Material. Wenn der einschüchternde Killer im Ort unterwegs ist, entsteht stellenweise Spannung im Stil von „Halloween“ und Co. Leider erlauben sich die acht Episoden immer wieder längere Phasen von Durchhängern, die mit Melodramatik und den nicht sonderlich interessanten Bewohnern der Kleinstadt verbracht werden dürfen.
Im Mittelteil wird dann recht unvermittelt ein Entführungsplot in die Handlung eingewebt, der schon derart absurd ist, dass er fast wieder funktioniert. Schauspielerisch ist eher Magerkost geboten. Zumindest Katie McGrath als verstörte Heimkehrerin und Christopher Jacot als schwuler bester Freund von früher liefern durchaus brauchbare Leistungen.
„Slasher Staffel 1“ bietet solide, recht rabiate Unterhaltung für Fans des Subgenres. Das bei dieser Verneigung vor den großen Vorbildern zahlreiche Klischees bedient werden, gehört noch zum guten Ton. Da die Geschichte stellenweise kurz vor dem Stillstand steht, oder komplett von den Gleisen rutscht, sorgt für einen sauren Beigeschmack. Am Ende bleiben immer noch genug Spannungsmomente, um dieses – ausbaufähige – Genre-Revival ordentlich zu gestalten.
3 von 5 Punkten
Inhalt: Vor fünf Jahren waren Peter (Lovell Adams-Gray), Anni (Rebecca Liddiard), Susan (Kaitlyn Leeb, „Wolves“), Dawn (Paula Brancati) und Noah (Jim Watson, „Crimson Peak“) Betreuer in einem Jugend-Camp in den Bergen. Eigentlich wollten sie ihrer Kollegin Talvinder (Melinda Shankar) nur eine Lektion erteilen. Doch die Situation eskalierte bald, was zum Tod der jungen Frau führte. Da massive Umbauarbeiten in der Gegend geplant sind, kehrt die Gruppe im tiefen Winter zurück, um die Leiche zu entsorgen. Sie mieten sich bei der kleinen Kommune von Antoine (Christopher Jacot) und Reneé (Joanne Vannicola) ein, die dort ein ruhiges, zurückgezogenes Leben führen. Der morbide Wochenendtrip des Quintetts nimmt aber bald eine massive Wendung: Es ist jemand vor Ort, der über die Tat Bescheid weiß und Rache nehmen will. Nach und nach werden die Reihen der Täter von damals und der störenden Kommune dezimiert. Vom Schnee eingeschlossen schließen sich die beiden misstrauischen Gruppierungen zusammen und versuchen, mit möglichst wenigen Opfern den brutalen Racheengel zu stoppen.
Kritik: Aaron Martin ist ein durchaus erfahrener Autor und Produzent von erfolgreichen TV-Serien. Zuletzt arbeitete er unter anderem an dem Science Fiction-Spaß „Killjoys – Space Bounty Hunters“ und der Krankenhaus-Serie „Saving Hope“. 2016 verantwortete er dann als Showrunner die erste Staffel der Horror-Nostalgie „Slasher“, bei der sich Stärken und Schwächen die Wage hielten. Da ist dieses zweite Jahr ein klarer Schritt nach vorne. Als Horror-Anthologie hat „Guilty Party“ zwar ein paar wiederkehrende Darsteller, die aber komplett neue Figuren spielen. Wie in der ersten Staffel (und nicht ganz untypisch für das Genre) sind die Charaktere fast ausnahmslos unsympathisch.
Da trifft es sich ziemlich gut, dass die Macher die Blut-Pipeline noch einmal deutlich weiter aufgedreht haben. Hier macht der Gore-Faktor dem Serien-Namen alle Ehre und es wird geschlitzt und filetiert, wodurch Fans solcher Produktionen in jedem Fall auf ihre Kosten kommen sollten. Die heutzutage eher selten vergebene 18er-Freigabe trifft hier auf jede Episode zu. Leider werden die Grenzen der Logik hier und da ein wenig zu deutlich strapaziert. Dennoch zieht die Serie ihre Stärke aus der Erzählweise. Die zentralen Fragen „Wer begeht die Morde?“ und „Warum musste Talvinder sterben?“ sorgen für einen erstaunlich beständigen Spannungsbogen. Mit einem hohen Tempo, zahlreichen Wendungen, klug gestreuten Plot-Ergänzungen und nervenaufreibenden Cliffhangern ist „Slasher – Guilty Party“ trotz seiner Probleme ein Kandidat für Binge-Watcher.
Schauspielerisch ist diese Serie eher nicht die Möglichkeit, groß zu glänzen. Von den jüngeren Darstellern sticht noch am ehesten Paula Brancati, die die schwierige Dawn spielt, hervor. Melinda Shankar, die in Rückblenden überraschend viel Einsatzzeit bekommt, schafft es gut, Interesse an Talvinders Schicksal zu wecken. Christopher Jacot und Joanne Vannicola als eigenwilliges Pärchen, das der einsamen Kommune vorsteht und Ty Olsson („Planet der Affen Prevolution“), der den rabiaten Glenn spielt, gehören sicher zu den hervorstechenden Erscheinungen dieser Staffel.
Selbst wenn dieser Staffel immer noch eine ganze Ecke dazu fehlt, wirklich grandios zu sein, dürften die meisten Horror-Fans wirklich Spaß an den Geschehnissen finden. Nicht immer logisch, aber spannend, wendungsreich und unterhaltsam präsentiert sich die extrem brutale „Slasher – Guilty Party“ als konsequentes und äußerst kurzweiliges Mordrätsel.
3,5 von 5 Punkten
Das limitierte Steelbook mit beiden Staffeln und die Box der zweiten Staffel auf DVD und Blu-ray sind ab dem 12.10.2018 erhältlich.
Bild: Für eine Serie, die nicht aus dem obersten Preissegment stammt, wird hier ein zufriedenstellendes Bild geboten. Schärfe und Detaildarstellung sind in beiden Staffeln gut, bauen aber in den (Halb-)Totalen im Vergleich zu den Nahaufnahmen ab. Während die erste Staffel gerne zu warmen Erdtönen greift, herrschen in der zweiten kühlere Farben vor. In beiden Varianten wirkt die Palette abgesehen von ein paar stilistischen Spielereien natürlich. Die Kontraste sind fast schon etwas zu kräftig, während der Schwarzwert wirklich gefällt. Abgesehen von einer leichten, absolut angemessenen Körnung sind die Aufnahmen sauber und ruhig ausgefallen.
3,5 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der englische Ton liegen nur in einer Dolby Digital 5.1-Version vor. Der Sound spielt sich fast ausschließlich auf den Frontboxen ab, ist aber zumindest sauber und gleichmäßig abgemischt worden. Die Dialoge sind klar priorisiert und gut verständlich. Gelegentlich bezieht die Musik und ein paar Hintergrundgeräusche die äußeren Boxen dezent mit ein. Nennenswerte Effekte gab es nicht.
3 von 5 Punkten
Extras: Bis auf ein paar Trailer gibt es keinen Bonus zu der Box.
1 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Quelle: Justbridge Entertainment , YouTube
Originaltitel: | Slasher – Season 1 & 2 |
Showrunner: | Aaron Martin |
Darsteller: | Christopher Jacot, Katie McGrath, Leslie Hope, Paulino Nunes, Ty Olsson, Kaitlyn Leeb |
Genre: | Horror-Serie |
Produktionsland/-jahr: | Kanada, 2016-2017 |
Verleih: | Justbridge Entertainment |
Länge: | 16 x 47 Minuten |
FSK: | ab 18 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Justbridge Entertainment
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 14.10.2018
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Auch nur wieder die TV Versionen an Bord???
Die Discs sind deckungsgleich mit den Einzel-Releases, von daher ja :/
Dafür ist Staffel 2 (zumindest) Uncut