Kino

Review: Solo – A Star Wars Story (Kino)

Das Hauptplakat von “Solo – A Star Wars Story” (© 2018 Walt Disney Studios Motion Pictures Germany)

Inhalt: Der Waisenjunge Han Solo (Alden Ehrenreich, „Hail, Caesar!“) lernt früh, sich auf seinem rauen Heimatplaneten Corellia mit kleinen Gaunereien über Wasser zu halten. Zusammen mit seiner Freundin Qi’Ra (Emilia Clarke, „Game of Thrones“) träumt er davon, eines Tages in einem eigenen Raumschiff durch die Galaxie zu reisen. Als das Paar unglücklich voneinander getrennt wird, schließt sich Han den imperialen Flotten an. Dort findet er zwar nicht seine Bestimmung, lernt aber den Wookie Chewbacca (Joonas Suotamo) und das etwas zwielichtige Gangsterduo Beckett (Woody Harrelson, „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“) und Val (Thandie Newton, „Gringo“) kennen.

Mit dem Trio führt er einen gewagten Überfall durch, der gewaltig schief geht und sie auf die Abschussliste des gefürchteten Dryden Vos (Paul Bettany, „Avengers – Infinity War“) bringt. Zur Überraschung von Han trifft er in dieser Unterwelt Qi’Ra wieder. Um die Schulden bei Vos zu tilgen, sollen sie ein Manöver durchführen, das noch einmal deutlich gewagter ist. Hilfe erhoffen sie sich von dem legendären Schmuggler Lando Calrissian (Donald Glover, „Spider-Man – Homecoming“), dessen Raumschiff – der Millenium Falke – alle Voraussetzungen für die Mission mitbringt.

 

Kritik: Die Vereinigung von Disney und „Star Wars“ war bislang eine ziemlich erfolgreiche. Nach dem traumhaften Nostalgie-Trip „Das Erwachen der Macht“ und dem erstaunlich rabiaten Ableger „Rogue One“, war es zuletzt an dem eher unkonventionellen „Die letzten Jedi“, für Kontroversen unter Fans zu sorgen. Keiner dieser Filme hatte aber nur ansatzweise eine derart chaotische Produktion, wie es bei „Solo – A Star Wars Story“ der Fall war. So sorgten „kreative Differenzen“ dafür, dass das Regie-Duo Phil Lord und Christopher Miller in einer schon fortgeschrittenen Phase des Drehs von ihren Aufgaben entbunden worden ist. Daneben musste Hauptdarsteller Alden Ehrenreich während der Produktion zusätzlichen Schauspielunterricht nehmen, da er die Macher mit seiner Leistung nicht überzeugen konnte. Mit Ron Howard, der – selbstverständlich – zahlreiche Nachdrehs anordnete, wurde ein Regisseur verpflichtet, der zwar selten innovativ, aber immer handwerklich sicher und routiniert inszeniert.

Han und Chewie am Anfang ihrer Freundschaft (© 2018 Walt Disney Studios Motion Pictures Germany)

Wie sich herausstellt, war diese Wahl richtig. „Solo“ ist ein Film, der keinerlei erzählerische Risiken eingeht, mit Zitaten, Insidergags und hohem Tempo aber auf Fans zugeschnittene Unterhaltung liefert. Dabei gelingt es, die 135 Minuten Spielzeit ziemlich konstant mit Leben zu füllen. Selbst wenn Überraschungen einen großen Bogen um den Film machen und das Geschehen größtenteils vorhersehbar bleibt, dürften wirklich enttäuschte Zuschauer hier ausbleiben. Die Actionszenen sind in hoher Schlagzahl zu finden und funktionieren größtenteils. Gerade eine knackige Verfolgungsjagd im Weltall ist diesbezüglich besonders erfolgreich. Ein wirklich hervorstechendes Element sind die kreativ entworfenen, neuen Alien-Kreaturen, die hier regelmäßig für Spaß sorgen. Der präsente Humor kann auch meistens zünden.

 

 

Ein erster Trip im Falken (© 2018 Walt Disney Studios Motion Pictures Germany)

Mit Spannung wurde erwartet, wie sich die Besetzung schlägt. Natürlich lag besonderes Augenmerk auf dem Auftritt von Alden Ehrenreich. Auch wenn ihm das Charisma von Harrison Ford abgeht, macht er in der Rolle des wortgewandten Schmugglers eine durchaus gute Figur. Er ist ein recht charmanter Protagonist und hat zumindest seine Phasen, in der er der popkulturellen Ikone gerecht wird. Emilia Clarke konnte auf der großen Leinwand bislang auch nur sehr bedingt überzeugen. Deswegen ist es hier erfreulich, dass sie einen taffen, aber sympathischen Auftritt hinlegt und eine gute Chemie mit Ehrenreich hat. Der vielfach preisgekrönte Donald Glover darf als Lando einen augenzwinkernden Part spielen, der seinem Original in Nichts nachsteht. Woody Harrelson legt als Mentor von Han den erwartet souveränen Auftritt hin, ohne dabei ansatzweise an seine Grenzen gehen zu müssen. Paul Bettany hat als diabolischer Fiesling sichtlich Spaß an seiner Rolle, weswegen es fast schade ist, dass er nur selten eingesetzt wird. Thandie Newton bekommt leider keine Möglichkeit, ihre unbestreitbare Klasse nachzuweisen.

Nach der Vorgeschichte muss der endgültige Film als absolut positiv bewertet werden. Obwohl „Solo – A Star Wars Story“ ein ganzes Stück davon entfernt ist, ein bahnbrechender Eintrag im Franchise zu werden, bietet der Film genug Tempo, Humor, Action und auch Fan-Service, um mehr als zwei Stunden konstanten Popcorn-Spaß zu bieten.

3,5 von 5 Punkten


Quelle: Disney, Leinwandreporter TV, YouTube

SOLO: A STAR WARS STORY

Originaltitel:SOLO: A STAR WARS STORY
Regie:Ron Howard
Darsteller:Alden Ehrenreich, Emilia Clarke, Donald Glover, Woody Harrelson
Genre:Science Fiction, Action
Produktionsland/-jahr:USA, 2017
Verleih:Walt Disney Studios Motion Pictures Germany
Länge:135 Minuten
FSK:ab 12 Jahren
Kinostart:24.05.2018

Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Disney

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 20.05.2018
Review: Solo – A Star Wars Story (Kino)

Thomas

"Alle bleiben cool! DU - bleib cool!" (Seth Gecko,"From dusk till dawn")

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