Inhalt: Nur einige Jahre von der heutigen Zeit entfernt ist die Welt komplett verändert. Bürgerkriege, Wirtschaftskrisen und der fortschreitende Klimawandel haben dafür gesorgt, dass die USA ein Ödland geworden ist, das nicht annähernd genug Ressourcen für seine Bevölkerung bietet. Damit jeder mit anpackt und seinen Teil zum Erhalt des Staats beiträgt, hat die Regierung das „Humanity Bureau“ gegründet. Die Agenten der Behörde sollen die Leistungen der Bürger überprüfen. Wer nicht ausreichend Produktivität nachweist, wird in das Auffanglager „New Eden“ umgesiedelt.
Agent Noah Cross (Nicolas Cage, „Tödliches Verlangen“) macht schon länger verlässlich seinen Job für das „Humanity Bureau“, weswegen er bald befördert werden soll. Auch sein neuer Fall, bei dem er die alleinerziehende Mutter Rachel (Sarah Lind, „WolfCop“) und ihren Sohn Lucas (Jakob Davies, „Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück“) überprüfen soll, scheint reine Routine zu werden. Doch dann findet er etwas über „New Eden“ heraus, was sein komplettes Weltbild ins Wanken bringt. Gemeinsam mit Rachel und Lucas tritt er die Flucht vor den eigenen Kollegen an.
Kritik: Wie viel Zeit bleibt der Erde, wie wir sie heutzutage kennen? Drohende Ressourcenknappheit, schmelzende Pole und schwelende Konflikte sorgen bei vielen Leuten für einen recht pessimistischen Blick in die Zukunft. Dieser Low Budget-Endzeit-Thriller von Rob W. King setzt an einem Punkt an, wo die Welt kaum noch bewohnbar ist. Dabei greift der Film bekannte Motive von Profitgier und der Nutzung der Menschen als Rädchen im System auf. Überraschenderweise schlägt die Geschichte oft ruhige und gemächliche Töne an und sprenkelt hier und da nur ordentlich inszenierte Action ein. Gelegentlich sind die fehlenden Mittel zu erkennen. Gerade bei den Szenen im Auto, wo die Schauspieler deutlich vor einem Greenscreen sitzen, fallen diesbezüglich auf. Die großen Wendungen, die in der Geschichte zu finden sind, dürften für die Kenner von vergleichbaren Werken ziemlich vorhersehbar sein.
Dennoch ist der Film kurzweilig und atmosphärisch genug, um insgesamt zu funktionieren. Gerade ein paar augenzwinkernde Seitenhiebe in Richtung der Trump-Regierung machen hier wirklich Spaß. Die Karriere von Nicolas Cage, der sich mittlerweile fast nur noch für B-Produktionen hergibt, hat natürlich schon bessere Zeiten erlebt. Zwischen unterhaltsam-überdrehten Auftritten und Rollen, in denen er gerade so den Wachzustand erreicht, wurde der Oscar-Preisträger nur selten wirklich gefordert. Auch wenn „The Humanity Bureau“ sicher nicht in der allerersten filmischen Liga spielt, ist hier einer der besseren Cage-Auftritte der letzten Zeit zu bewundern. Als wortkarger, ziemlich effizienter Agent, der sich gegen die eigenen Kollegen stellt, zeigt er einen ruhigen, aber überzeugenden Auftritt.
An der Seite von Cage sind Sarah Lind und der junge Jakob Davies durchweg brauchbar, ohne große Glanzpunkte zu setzen. Hugh Dillon sorgt als überzeichneter Antagonist Westinghouse für Unterhaltungswert. In einem sehr konsequenten Showdown führt King die einfache, aber nie flache Geschichte zu einem Ende. Natürlich fehlt es dann doch an einigen Ecken, um aus „The Humanity Bureau – Flucht aus New America“ einen wirklich großen Wurf zu machen. Dennoch ist der Endzeit-Thriller ordentlich erzählt und punktet mit ein paar netten Momenten sowie einem gut aufgelegten Nicolas Cage. So ist das Gesamtergebnis deutlich zufridenstellender, als viele erwarten dürften.
Der Film ist ab dem 19.04.2018 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
3 von 5 Punkten
Bild: Trotz seiner häufig verwendeten (absolut passenden) Gelbfilter zeigt der Film eine konstant gute Schärfe und Detaildarstellung. Abgesehen von der Filterung werden erstaunlich natürliche Farben geboten. Die Einstrellung von Kontrasten und Schwarzwert ist durchweg erstklassig. Da das Bild auch noch sehr ruhig und sauber ist, kann der Look getrost als große Überraschung bezeichnet werden.
4,5 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der englische DTS-HD MA 5.1-Ton sind unspektakulär, offenbaren aber auch keine wirklichen Probleme. Im Zentrum dieses erstaunlich zurückhaltenden Films stehen ganz klar die immer gut priorisierten Dialoge. Wenn es mal zu Actionszenen kommt, sind ein paar solide räumliche Effekte und Bässe zu bewundern gewesen. Auch der ordentliche Score bezieht die äußeren Boxen teilweise mit ein.
3,5 von 5 Punkten
Extras: Das Featurette „The Humanity Bureau: Story & Themes“ (14 Minuten), ein Interview mit Nicolas Cage (14 Minuten), eine Bildergalerie sowie ein paar Trailer sind als Bonusmateriaal vorhanden.
2 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Quelle: KSM Film, Leinwandreporter TV, YouTube
Originaltitel: | The Humanity Bureau |
Regie: | Rob W. King |
Darsteller: | Nicolas Cage, Sarah Lind, Hugh Dillon, Jakob Davies |
Genre: | Action |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2017 |
Verleih: | KSM Film |
Länge: | 94 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von KSM Film
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 16.04.2018
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