Kino

Review: The Strangers 2 – Opfernacht (Kino)

Das Hauptplakat von “The Strangers 2 – Opfernacht” (© Square One/Universum)

Inhalt: Kinsey (Bailee Madison, „Don’t Be Afraid Of The Dark“) ist ein wirklich schwieriger Teenager. Um sie in die Spur zu bekommen, haben sich ihre Eltern Cindy (Christina Hendricks, „Dark Places – Gefährliche Erinnerung“) und Mike (Martin Henderson, „Everest“) dazu entschieden, sie auf ein Internat zu schicken. Obwohl der Haussegen gewaltig schief hängt, fährt die Familie einschließlich Sohn Luke (Lewis Pullman, „Battle of the Sexes“) noch einmal gemeinsam in den Urlaub. Doch statt ein paar schönen gemeinsamen Stunden wartet schon am ersten Abend der blanke Horror: Kinsey und Luke entdecken auf dem ziemlich verwaisten Campingplatz zwei bizarr entstellte Leichen. Die Chance, die Polizei zu rufen, bekommen sie nicht mehr, da drei maskierte Gestalten die Jagd auf die Familie eröffnen.

Kritik: Im Jahr 2008 sorgte Bryan Bertino mit seinem Film „The Strangers“ für eine Überraschung unter Horror-Fans. Das Duell von Liv Tyler und Scott Speedman mit drei maskierten Fremden entpuppte sich als erstaunlich effektives Terrorkino. Dennoch dürften einige wohl etwas verwundert reagiert haben, als mit fast einem Jahrzehnt Verspätung plötzlich eine Fortsetzung. Bryan Bertino übernahm dabei erneut die Rolle des Autors. Auf dem Regiestuhl wurde er von Johannes Roberts ersetzt, der zuletzt mit „47 Meters Down“ einen spannenden Genrebeitrag serviert hat. Tatsächlich gelingt es, eine absolut brauchbare Fortsetzung zu dem unerwarteten Hit zu liefern. Dabei liegt aber der Stil eindeutig im Vordergrund der Inszenierung.

Abenteuer-Urlaub extrem (© Square One/Universum)

Nach einem eher gemächlichen Einstieg entwickelt sich bald ein Werk, dass sich klar und eindeutig vor dem Splatterkino der 80er-Jahre verneigt. Auch wenn die Logik nicht immer eine zentrale Rolle spielt und wirkliche Spannung nur in vereinzelten Momenten aufkommen will, bleibt knackige Unterhaltung, die während der handlichen 85 Minuten Spielzeit sehr genau weiß, was das Zielpublikum erwartet. Untermalt von einem nostalgischen Soundtrack entsteht auf diese Art ein ziemlich runder Horrortrip. So ist beispielweise das Aufeinandertreffen der Protagonisten mit den Peinigern an einem Pool, das von dem Bonnie Tyler-Klassiker „Total Eclipse Of The Heart“ untermalt wird, eine der stärksten Sequenzen im Film. Die erwartet kompetente Besetzung sorgt auch dafür, dass sich die Zuschauer nie aus dem simplen Plot verabschieden.

Christina Hendricks und Martin Henderson verfügen über darstellerische Qualitäten, werden aber in letzter Zeit eher selten besetzt. Wer sich darauf freut, das Duo wieder einmal in tragenden Rollen zu sehen, muss sich darauf einstellen, dass hier der Fokus eindeutig auf den Kindern der Familie liegt. Als nörgelnder Teenager, dem man den äußerst wehrhaften Einsatz gegen die maskierten Feinde tatsächlich abnimmt, ist Bailee Madison merklich in ihrem Element. Auch Lewis Pullman, der als netter Sportlertyp in den düsteren Kampf geschickt wird, zeigt einen ordentlichen Auftritt.

Wer frischen Wind im Horror-Genre sehen möchte, der bekommt hier eher wenig Material geliefert. Dennoch ist „The Strangers 2 – Opfernacht“ stärker, als es von einer derart späten Fortsetzung eines Low Budget-Horrorfilms zu erwarten ist. Am Ende bleibt ein ziemlich konventioneller, aber stilsicherer und rabiater Genrebeitrag, der beweist, dass das Slasherkino im Jahr 2018 noch durchaus lebendig ist.

3 von 5 Punkten


Quelle: Square One/Universum, Leinwandreporter TV, YouTube

The Strangers 2: Opfernacht

Originaltitel:The Strangers: Prey at Night
Regie:Johannes Roberts
Darsteller:Christina Hendricks, Martin Henderson, Bailee Madison
Genre:Horror, Thriller
Produktionsland/-jahr:USA, 2018
Verleih:Universum Film, SquareOne Entertainment
Länge:85 Minuten
FSK:ab 16 Jahren
Kinostart:21.06.2018

Mehr Informationen bekommt ihr auf der Seite von Square One Entertainment

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 19.06.2018
Review: The Strangers 2 – Opfernacht (Kino)

Thomas

"Alle bleiben cool! DU - bleib cool!" (Seth Gecko,"From dusk till dawn")

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