Inhalt: Ein Erdbeben in den Sommermonaten in Los Angeles ist eigentlich keine Ereignis, das Mike Roark (Tommy Lee Jones, „Mechanic Resurrection“) vom Katastrophenschutz aus der Ruhe bringt. Als dann aber ein paar Arbeiter bei einem bizarren Zwischenfall in einem U-Bahn-Schacht schwere Verbrennungen erleiden, wird er hellhörig. Zunächst belächelt er die Geologin Dr. Amy Barnes (Anne Heche, „My Friend Dahmer“), die die Theorie hat, dass ein aktiver Vulkan unter der Stadt zum Leben erwacht ist. Kurz darauf muss er seine Haltung aber überdenken, als glühendes Gestein aus den Abflüssen von Los Angeles sprudelt. Während die Zerstörung und die Anzahl von Verletzten und Toten schnell und drastisch anwächst, muss Mick eine Lösung finden, um einen gnadenlosen Lavafluss aufzuhalten und die Stadt zu retten.
Kritik: In den 90ern war es im Trend, die Erde im Kino mit allen möglichen Katastrophen zu überziehen. Ob es Gefahren aus dem All wie bei „Independence Day“, „Armageddon“ und „Deep Impact“, Epidemien wie in „Outbreak – Lautlose Killer“, oder schnöde Natur-Katastrophen wie bei „Dante’s Peak“, „Twister“ oder (auf ganz eigene Art) „The Core“ waren: Unbeschadet kam fast niemand aus diesen Geschichten. Im Jahr 1997 drehte der Engländer Mick Jones – der zuletzt mit dem Gerichtsdrama „Verleugnung“ ein mehr als beachtliches Kino-Comeback hinlegte – sein Vernichtungs-Szenario rund um einen unterirdischen Vulkanausbruch in Los Angeles. Wie die Prämisse bereits erahnen lässt, geht es in dem Film weder um tiefgreifende Ökobotschaften, noch um die Studie der menschlichen Psyche. Hier sollen einfach möglichst spektakulär Sachen zerstört werden und Menschen um ihr Leben kämpfen.
Es wäre wohl wünschenswert gewesen, dass „Volcano“ bei der Umsetzung ein paar mehr eigene Ideen beiträgt, die das Genre nicht schon mehrfach gesehen hat. Trotz der konventionellen Inszenierung, die eine sträfliche Missachtung physikalischer Gesetze und von glaubhaften Dialogen zwischen menschlichen Wesen mit einschließt, ist der Film keine Enttäuschung. So punktet das Werk mit durchgängigem Tempo und der Fähigkeit, zahlreiche Klischees zu einem kurzweiligen Plot zu verweben. Das wörtliche Effekte-Feuerwerk sieht nach über 20 Jahren natürlich eher durchwachsen aus.
Ein Schauspieler der Klasse eines Tommy Lee Jones ist hier natürlich sträflich unterfordert, bleibt aber so souverän und engagiert, dass er als Protagonist ganz gut funktioniert. Anne Heche, deren Sprung auf die Hollywood-A-Liste ein Jahr später mit dem unsäglichen „Psycho“-Remake ziemlich permanent beendet werden sollte, ist zwar als brillante Wissenschaftlerin nicht sonderlich glaubwürdig, gibt aber dafür einen brauchbaren Sidekick für Tommy Lee Jones. Von den weiteren Darstellern bleibt allenfalls noch Don Cheadle („The Guard – Ein Ire sieht schwarz“) als charmanter Kollege von Roark im Gedächtnis, auch wenn die Besetzung mit Keith David („Men at Work“), John Corbett („The Boy Next Door“), John Carroll Lynch („The Founder“) und Gaby Hoffmann („Der große Trip – Wild“) ziemlich prominent ausgefallen ist.
„Volcano“ ist sicher kein Film, der die Geschichte nachhaltig beeinflusst hat (und auch nicht mehr wird). Viel mehr bleibt das Werk auch nach 21 Jahren von den Bürden von jeglichem Realismus befreites Katastrophen-Fastfood, das 104 Minuten anspruchslose, vergnügliche Unterhaltung liefert.
Der Film ist ab dem 05.10.2018 auch auf Blu-ray erhältlich.
3 von 5 Punkten
Bild: Der Blu-ray-Transfer ist eher auf unterem Niveau einzuordnen. Gerade in den ersten Momenten wirkt das Bild flach, undetailliert und ziemlich dreckig. Die Qualität steigert sich, ohne dabei überdurchschnittlich zu werden. So ist der Film nur selten so scharf und detailreich, wie man es von einer modernen Blu-ray gewohnt ist. Gerade die Feindetails werden hier kaum beachtet. Die Farben werden solide wiedergegeben, hätten aber auch besser herausgearbeitet werden können. Gerade die Gesichter wirken generell ein wenig blass. Die Einstellung von Kontrasten und Schwarzwert sind dafür meistens in Ordnung. Nach dem katastrophalen Start sind nur noch kleinere Probleme mit Dreck und Unruhen erkennbar gewesen.
2,5 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der englische DTS-HD MA 5.1-Ton sind laut und kräftig, lassen aber Präzision und – vor allem – eine klare Priorisierung der Dialoge vermissen. So knallt, zischt und vibriert es im Wohnzimmer in schöner Regelmäßigkeit. Das hängt aber auch damit zusammen, dass die Anlage für eine gute Dialogverständlichkeit überdurchschnittlich laut eingestellt werden muss. Die Abmischung von Hintergrundgeräuschen und Musik ist sogar recht ordentlich. Insgesamt hätte hier wahrscheinlich sogar ein richtig guter Transfer entstehen können.
3 von 5 Punkten
Extras: Bonusmaterial fehlt komplett.
1 von 5 Punkten
Gesamt: 2,5 von 5 Punkten
Quelle: FilmConfect, YouTube
Originaltitel: | Volcano |
Regie: | Mick Jackson |
Darsteller: | Tommy Lee Jones, Anne Heche, Gaby Hoffmann, Don Cheadle |
Genre: | Katastrophenfilm |
Produktionsland/-jahr: | USA, 1997 |
Verleih: | FilmConfect |
Länge: | 104 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von FilmConfect
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 20.10.2018
Review: Volcano (Blu-ray)
Inhalt: Eigentlich möchte Jackie (Katy O’Brian) nur zu einem Bodybuilder-Wettbewerb nach Las Vegas. Übernachtungen im…
Inhalt: Eigentlich hatte sich Ex-Elite-Soldat Roy Pulver (Frank Grillo, „Stephanie – Das Böse in ihr“)…
Inhalt: Mitten in den 70er-Jahren fährt ein Messervertreter (Jim Cummings) durch die Einöde Arizonas, um…
Inhalt: Seit Jahrzehnten treibt der Serienmörder Longlegs (Nicolas Cage, „Dream Scenario“) in den USA sein…
Inhalt: In den 50er-Jahren ist Suburbicon die nahezu ideale Vorstadt-Siedlung für Familien. Auch Gardner Lodge…
Inhalt: Im Frühjahr des Jahres 1953 ist Moskau immer noch fest in der Hand von…