Inhalt: Aktuell ist das größte Problem im Leben des erfolgreichen Videospiel-Designers Kirill (Nikita Volkov), dass ihm seine Ex-Freundin (Irina Gorbacheva) keine neue Chance geben will. Doch bald verschieben sich die Prioritäten: Er kommt nach Hause und trifft dort Renata (Severija Janusauskaite, „Babylon Berlin“) an, die fest behauptet, dass die Wohnung ihr gehört. Bald wird er weder von Freunden, noch von der eigenen Familie mehr erkannt. Es ist, als wäre sein ganzes Leben ausgelöscht worden. Kurz darauf entdeckt er den Grund für die erschreckenden Ereignisse: Er ist auserwählt, als Weltengänger, einer Art interstellarer Zollbeamter, die Wege zwischen verschiedenen Paralleluniversen zu bewachen. Kaum hat er sich damit abgefunden, muss er schon den nächsten Schlag hinnehmen: Die ganze Welt ist in Gefahr und er allein hat die Aufgabe, das Problem zu beseitigen.
Kritik: Basierend auf einem Roman von Sergej Lukianenko, der unter anderem auch für die Vorlage zu „Wächter der Nacht“ verantwortlich war, hat Regisseur Sergey Mokritskiy diesen recht aufwändigen Beitrag zum russischen Fantasy-Kino gedreht. Vor allem zu Beginn, wenn „Weltengänger“ beinahe wie ein Thriller im Stil von „The Game“ wirkt, funktioniert der Film ziemlich gut. Kurzweilig und spannend entwickelt sich ein Rätsel, bei dem die Zuschauer mit dem Protagonisten rätseln. Auch wenn Kirill erstmals in sein neues Leben eintaucht, ist der Film durchaus interessant. Gerade der abwechslungsreiche Look kann komplett überzeugen. Selbst wenn die Effekte nicht mit gehobenen Hollywood-Standards konkurrieren können, wirkt die Optik immer inspiriert und fantasievoll. Die handelsübliche Liebesgeschichte wäre hingegen verzichtbar gewesen.
Im letzten Akt rutscht das Werk dann leider ein wenig von den Gleisen. Zu viele neuen Figuren und zusätzlich zahllose Sprünge zwischen den verschiedenen Handlungsorten lassen „Weltengänger“ in dieser Phase unübersichtlich und chaotisch erscheinen. Dazu sind die Actionszenen, die immer mehr in den Fokus rücken, nicht packend genug, um das Interesse aufrecht zu erhalten. Hier wird offensichtlich, wie gut optische Ästhetik und Charaktere als Zentrum des Films bis dahin funktioniert haben. Hauptdarsteller Nikita Volkov als sympathischer Spiele-Designer, der auf einmal mit seiner neuen Aufgabe als „Auserwählter“ klar kommen muss, ist eine gute Wahl gewesen. Ihm gelingt es problemlos, den Film zu tragen. Severija Janusauskaite kann als mysteriöse Renata, die für den Übergang vom alten ins neue Leben sorgen soll, gefallen. Auch Irina Gorbacheva als Love Interest war eine ordentliche Wahl.
Zumindest in der ersten Stunde zeigt „Weltengänger“, dass die durchaus exotische Sparte des russischen Fantasy-Kinos durchaus sehenswert sein kann. Mit einem geschickten Aufbau und einem eigenen Look zeigen Mokritsky und sein Team hier vielversprechende Ansätze, an die sie im Schlussteil des Filmes aber nur noch bedingt anknüpfen können. Selbst wenn das Ende eher enttäuschend ausfällt, wurde bis dahin aber genug geboten, um sich bei Fans des Genres eine Chance zu verdienen.
Der Film ist ab dem 07.09.2018 auf DVD, Blu-ray und im Blu-ray-Steelbook erhältlich.
3 von 5 Punkten
Bild: Der bunte, vielseitige Look wurde ordentlich auf die Blu-ray transferiert. Schärfe und Detaildarstellung sind meistens gut, variieren aber gelegentlich. Einige animierte Effekte wirken ein wenig flach. Die Farbpalette ist bunt, vielseitig und erscheint so natürlich, wie es in dem jeweiligen Moment gewollt ist. Kontraste und Schwarzwert sind zwar nicht immer perfekt, lassen aber keinen großen Grund zur Kritik zu. Bis auf ein leichtes Rauschen in dunkleren Szenen sind keine Unsauberkeiten im Bild aufgefallen.
4 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der russische DTS-HD MA 5.1-Ton liefern auf vergleichbar ordentlichem Niveau. Die Dialoge sind immer gut verständlich. Hintergrundgeräusche auf den Straßen und bei Partys binden die äußeren Boxen ebenso gelegentlich (und dezent) mit ein, wie es der Soundtrack tut. Die Actionszenen im Schlussdrittel werden von ein paar Effekten untermalt, die aber ruhig noch etwas druckvoller hätten sein dürfen.
3,5 von 5 Punkten
Extras: Mit der Ausnahme von ein paar Trailern gibt es kein Bonusmaterial auf der Blu-ray.
1 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Quelle: Capelight Pictures, LeinwandreporterTV, YouTube
Originaltitel: | Chernovik |
Regie: | Sergey Mokritskiy |
Darsteller: | Nikita Volkov, Severija Janusauskaite, Vilen Babichev |
Genre: | Fantasy |
Produktionsland/-jahr: | Russland, 2018 |
Verleih: | Capelight Pictures |
Länge: | 116 Minuten |
FSK: | ab 12 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Capelight Pictures
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 07.09.2018
Review: Weltengänger (Blu-ray Steelbook)
Die „Best of Cinema“-Reihe, die jeden ersten Dienstag des Monats die Wiederaufführung eines Klassikers verantwortet,…
Inhalt: Eigentlich möchte Jackie (Katy O’Brian) nur zu einem Bodybuilder-Wettbewerb nach Las Vegas. Übernachtungen im…
Inhalt: Eigentlich hatte sich Ex-Elite-Soldat Roy Pulver (Frank Grillo, „Stephanie – Das Böse in ihr“)…
Inhalt: Mitten in den 70er-Jahren fährt ein Messervertreter (Jim Cummings) durch die Einöde Arizonas, um…
Inhalt: Seit Jahrzehnten treibt der Serienmörder Longlegs (Nicolas Cage, „Dream Scenario“) in den USA sein…
Inhalt: In den 50er-Jahren ist Suburbicon die nahezu ideale Vorstadt-Siedlung für Familien. Auch Gardner Lodge…