Inhalt: Die Polizistin Erin (Nicole Kidman, „Die BMX-Bande“) schleppt sich eher missmutig durch den Alltag. Kollegen und selbst die eigene Tochter (Jade Pettyjohn) können mit der meist angetrunkenen Frau wenig anfangen. Der Ursprung von Erins Leidensweg war vor 17 Jahren, als der skrupellose Gangster Silas (Toby Kebbell, „The Hurricane Heist“) ihr Leben zerstörte. Als sie herausfindet, dass Silas wieder in der Stadt ist, sieht sie ihre Chance gekommen, die Versäumnisse von damals auszubügeln und den Mann aus dem Verkehr zu ziehen. Ohne Rücksicht auf Verluste taucht sie in die Unterwelt von Los Angeles ein und eröffnet die Jagd.
Kritik: Schon weit vor der Veröffentlichung sorgte der Film mit einer bis zu Unkenntlichkeit geschminkten Nicole Kidman für Aufsehen. Mit ihr als Protagonistin lässt Regisseurin Karyn Kusama, die zuletzt den sehenswerten „The Invitation – Die Einladung“ inszeniert hatte, das Subgenre des Neo-Noir-Thrillers wieder aufleben. Trotz funktionstüchtiger Atmosphäre und einer sicherlich interessanten Protagonistin ist ihr dieses Vorhaben aber nur teilweise geglückt. Die 121 Minuten lange Rache-Tour, die sich auf zwei Zeitebenen abspielt, suhlt sich derart in der eigenen Tristesse, dass einigen Zuschauern der Zugang zum Film verwehrt bleiben dürfte. Es gelingt zwar, immer wieder intensivere Phasen zu präsentieren, die das Potenzial von „Destroyer“ deutlich werden lassen. Dennoch bleibt die Erzählung über das Gros der Handlung etwas zu gemächlich und sprunghaft, um eine gewisse Grundspannung zu garantieren.
Eine gegen den Strich besetzte Nicole Kidman schafft es dennoch, einen – auch über ihren gruseligen Look hinaus – bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Als gebrochene, zornige Polizistin, für die eine Korrektur ihrer Lebensfehler über allem anderen steht, trägt sie das Geschehen. Toby Kebbell bekommt als Bösewicht leider zu wenig Entfaltungsspielraum, um einen wirklich nachvollziehbaren Erzfeind darzustellen. Diese Rolle fällt da schon eher Beau Knapp („Death Wish“) zu, der als schmieriger Freund der Tochter wohl jede Mutter zur Verzweiflung bringen würde. In mehr oder weniger großen Nebenrollen sind Scoot McNairy („Killing them softly“), Sebastian Stan („Avengers Endgame“), Bradley Whitford („Get Out“), Tatiana Maslany („Stronger“) und Toby Huss („Halt And Catch Fire“) zu sehen, die durchweg nicht ausreichend gefordert werden.
„Destroyer“ gehört in die Kategorie der Filme, die alle Möglichkeiten hatten, wirklich gut zu werden – es aber leider nicht sind. Trotz starker Phasen und einem ungewöhnlichen Auftritt von Nicole Kidman bleibt der Thriller schlussendlich zu zäh und ziellos, um wirklich zu überzeugen.
Der Film ist ab dem 18.07.2019 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
3 von 5 Punkten
Bild: Der Look offenbart erstaunlich wenige Spielereien. Schärfe und Detaildarstellung sind ordentlich, ohne Topwerte zu erreichen. Die Farbpalette ist recht warm und wirkt natürlich. Manchmal wirken die Kontrasteinstellungen schon etwas zu knackig. Der Schwarzwert ist ordentlich. Bis auf ein leichtes Rauschen wirkt das Bild ruhig und sauber.
3,5 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der englische DTS-HD MA 5.1-Ton sind verlustlos und zufriedenstellend. Auch wenn die Dialogwiedergabe ganz klar das Zentrum der Vertonung ist, binden Hintergrundgeräusche und Musik die äußeren Boxen immer wieder gut mit ein. Neben wuchtig abgefeuerten Schüssen gibt es noch ein paar nette Sound-Effekte zu bewundern.
4 von 5 Punkten
Extras: Ein lange Interview-Video (42 Minuten), ein Mini-Making-of (4 Minuten) und ein paar Trailer komplettieren die Blu-ray.
2,5 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Quelle: Concorde Home Entertainment, LeinwandreporterTV, YouTube
Originaltitel: | Destroyer |
Regie: | Karyn Kusama |
Darsteller: | Nicole Kidman, Toby Kebbell, Tatiana Maslany |
Genre: | Thriller, Drama |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2018 |
Verleih: | Concorde Film |
Länge: | 121 Minuten |
FSK: | ab 12 Jahren |
Mehr Informationen findest du auf der Seite des Films
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 18.07.2019
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