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Review: Die Bounty (Mediabook)

Das Artwork des Mediabooks von “Die Bounty” (© Capelight Pictures)

Inhalt: Der hoch ambitionierte Leutnant William Bligh (Anthony Hopkins, „Juggernaut – 18 Stunden bis zur Ewigkeit“) sieht seine große Karriere-Chance gekommen, als ihm 1787 das Kommando über das britische Frachtschiff „Bounty“ erteilt wird. Er soll mit seiner Besatzung nach Tahiti segeln, um von dort Früchte des Brotbaumes zu importieren. Als engen Vertrauten spannt er seinen jüngeren Freund Fletcher Christian (Mel Gibson, „Daddy’s Home 2“) ein, der als Erster Offizier für einen reibungslosen Ablauf der Tour sorgen soll. Mit seiner harten, kompromisslosen Art eckt Bligh zwar schon auf der Hinfahrt bei Teilen der Crew an, bringt die Truppe aber wohlbehalten nach Tahiti. Vor Ort treffen die Seeleute auf wunderschöne Landschaften und freundliche Eingeborene, die sie mit offenen Armen aufnehmen. Fletcher verliebt sich darüber hinaus in die schöne Häuptlings-Tochter Mauatua (Tevaite Vernette). Die Stimmung ist entsprechend schlecht, als der Kapitän den Aufbruch zur Rückreise befiehlt. Als Bligh dann immer mehr beginnt, seine Untergebenen zu terrorisieren, plant eine Gruppe um Fletcher die Meuterei.

Kritik: Die wahre Geschichte der Meuterei auf der Bounty hat inzwischen zahllose Romane, Sachbücher, Filme und Theaterstücke inspiriert. Doch während sich die meisten Film-Adaption auf die Bücher von Charles Bernard Nordhoff stützen, nahm Roger Donaldson („The November Man“) für seine 1984er-Variation des Stoffes „Captain Bligh and Mr Christian“ von Richard Hough zur Vorlage. Herausgekommen ist ein toll bebildertes und spektakulär besetztes Abenteuer, das trotz des ein oder anderen Durchhängers (in dieser 141 Minuten-Version) und Abstechers in arg seichte Fahrwasser immer noch ein wirklich gelungener Film ist. Gerade die Bilder von der Anwesenheit an den malerischen Stränden Tahitis sehen in dieser überarbeiteten Fassung natürlich noch einmal besser aus.

Fletcher wähnt sich am Ziel seiner Reise (© Capelight Pictures)

Obwohl sich der Film ziemlich viel Zeit nimmt, seine Geschichte kleinteilig zu entwickeln, nur um die Haupthandlung von „Die Bounty“ relativ knapp abzuhandeln, fühlt sich der Film nie fehlgeleitet an. Ein großer Verdienst geht da natürlich an die stargespickte Besetzung (wobei einige Darsteller ihre Glanzzeit noch vor sich hatten). Anthony Hopkins ist als verbissener William Bligh, der im Zuge der Reise immer unberechenbarer und schwerer erträglich wird, absolut großartig. Charismatisch und präsent entwickelt er diesen tragischen Charakter. Der blutjunge Mel Gibson ist als sympathischer, idealistischer Fletcher Christian, der sich gegen seinen alten Freund wenden muss, ebenfalls komplett überzeugend. Kommende Weltstars wie Daniel Day-Lewis („Der seidene Faden“) und Liam Neeson („Widows – Tödliche Witwen“) in der Frühphase ihrer Karriere, dazu eine Kinolegende wie Laurence Olivier in einem Spätwerk – eine sehr viel spannendere Darsteller-Mischung dürfte es kaum geben.

Sicher kann man dieser Version von „Die Bounty“, gerade im dramaturgischen Bereich, ein paar Vorwürfe machen. Dennoch sorgen die fantastischen Aufnahmen und die starken Schauspieler dafür, dass die 1984er-Verfilmung des klassischen Stoffes zu den stärksten ihrer Art gehört und deswegen auch im Jahr 2019 noch absolut sehenswert ist.

Bligh hat den Bogen überspannt (© Capelight Pictures)

Der Film ist dem 17.05.2019 auf DVD und in der 2-Disc Limited Collector’s Edition im Mediabook erhältlich.

4 von 5 Punkten

 

Bild: Hier wird ein schöner, wenn auch nur bedingt problemloser Transfer des (immerhin 35 Jahre alten) Films geboten. Da die Aufnahmen fast durchgängig etwas zu weich gezeichnet wirken, sind Schärfe und Detaildarstellung eigentlich nur bei Close-Ups sehr gut. Die Farbpalette ist abwechslungsreich und ziemlich akkurat – wobei die eher dunklen Kompositionen auf dem Schiff und die knalligen Farben von der paradiesischen Insel sinnvoll gegenübergestellt worden sind. Kontraste und Schwarzwert hätten manchmal etwas satter sein dürfen, wirken aber immer zufriedenstellend. Das Bild wurde außerdem angenehm gesäubert, ohne dabei zu viel des charakteristischen Looks zu entfernen.

3,5 von 5 Punkten

Ton: Die Blu-ray enthält neben der englischen DTS-HD MA 5.1-Spur eine deutsche PCM 2.0 Stereo-Vertonung. Auf der DVD ist die englische Spur in Dolby Digital 5.1, die deutsche in Dolby Digital 2.0 zu finden. Grundsätzlich wird in beiden Sprachfassungen eine schöne, saubere Abmischung mit gut priorisierten Dialogen geboten. Die Präsentation ist erstaunlich dynamisch und abwechslungsreich. Allerdings ist bei Szenen wie dem Sturm in der Frühphase doch ein deutlicher Mehrwert bei der räumlich abgemischten Variante zu hören. Dennoch erfüllen hier beide Versionen absolut die Erwartungen.

4 von 5 Punkten

Extras: Das vielseitige, handgezeichnete Cover auf leicht rauem Untergrund ist ein echtes Highlight, das dem Film in vollem Umfang gerecht wird. Im Inneren befindet sich mal wieder ein 24-Seiten-Booklet, das mit Stillshots aus dem Film und Texten von ZDF-Redakteur Daniel Wagner befüllt ist. Auf den Discs sind ein Audiokommentar von Regisseur Roger Donaldson, Produzent Bernard Williams und Produktionsdesigner John Graysmark, ein Audiokommentar vom historischen Berater Stephen Walters sowie einige Trailer als Bonusmaterial zu finden.

3,5 von 5 Punkten

Gesamt: 4 von 5 Punkten


Quelle: Movieclips Classic Trailers, YouTube

Die Bounty

Originaltitel:The Bounty
Regie:Roger Donaldson
Darsteller:Mel Gibson, Anthony Hopkins, Laurence Olivier, Daniel Day-Lewis, Liam Neeson
Genre:Historienfilm, Abenteuer
Produktionsland/-jahr:USA/UK/Neuseeland, 1984
Verleih:Capelight Pictures
Länge:141 Minuten
FSK:ab 12 Jahren

Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Capelight Pictures

Verfasst von Thomas.

 

Zuletzt geändert am 18.05.2019
Review: Die Bounty (Mediabook)

Thomas

"Alle bleiben cool! DU - bleib cool!" (Seth Gecko,"From dusk till dawn")

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