Inhalt: Seit frühester Jugend sind Singe (Rafe Spall, „Das hält kein Jahr…!“) und Kate Greene (Emilia Fox, „Der Pianist“) bereits ein Paar. Als Eltern von Reef (William Stagg) und Finn (Matthew Stagg) sind sie komplett in ihrem Element. Doch dann kommt der unerwartete Schock: Kate hat Brustkrebs. Zunächst stehen die Chancen gut, doch als alle Behandlungsmethoden nicht greifen, müssen sich die Eltern auf den Abschied vorbereiten. Während Singe sich weigert, die schwindende Hoffnung aufzugeben, sorgt Kate für eine Hinterlassenschaft. Sie schreibt Anekdoten, Tipps, Liebesbekundungen und kleine Nachrichten auf, um auch nach ihrem Ableben weiter Teil der Familie zu sein.
Kritik: Im Jahr 2010 verlor der echte St John „Singe“ Greene seine Frau an den Krebs. Im Jahr 2012 veröffentlichte er dann den Roman „Mum’s List“, in dem er die Ereignisse und seine Beziehung zu Kate aufarbeitete. Das Buch wurde zu einem Hit und vier Jahre später brachte sich Regisseur Niall Johnson eine filmische Adaption der Geschichte. Natürlich setzt der Film komplett auf die Karte „Taschentuch-Kino“ und bewegt sich das eine oder andere Mal hart an der Grenze zum Kitsch. Doch während in den USA aktuell in Reihe manipulativ-zynische Werke über Trauer herausgebracht werden, die in die Kategorie „Grief Porn“ einzuordnen sind, hat „Gib den Jungs zwei Küsse“ – nicht nur wegen dem Wahrheitsgehalt der Geschichte – das Herz an der richtigen Stelle.
Der Film gibt dem Zuschauer aufrichtige Gründe, mit den sympathischen Figuren zu leiden und zu trauern. Dabei schlägt die Geschichte (trotz ihrer Ausweglosigkeit) immer wieder positive, hoffnungsvolle und teilweise sogar amüsante Töne an. Selbst wenn der Film stellenweise etwas überzuckert ist, fühlt sich die Inszenierung immer ehrlich an. Der hauptsächlich aus Nebenrollen bekannte Rafe Spall zeigt als trauernder Ehemann, der für seine neue Rolle als alleinerziehender Vater Stärke beweisen muss, einen berührenden Auftritt. Auch Emilia Fox, die als schwer kranke Kate für ihre Familie vorsorgen muss, ist durchweg überzeugend. Ross McCormack und Sophie Simnett, die die Jugendausgaben des Pärchens spielen, führen gut in die Beziehung ein. Die echten Brüder Matthew und William Stagg reihen sich als Kinder der Greene-Familie gut ein.
Selbst wenn nicht jede Note bei „Gib den Jungs zwei Küsse“ sitzt und das Melodrama hier und da deutlich Überhand nimmt, bleibt der Film eine gut gespielte und ehrliche Auseinandersetzung zum Thema Trauerverarbeitung, die kaum ein Auge trocken lässt.
Der Film ist ab dem 22.02.2019 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
3,5 von 5 Punkten
Bild: Der Film ist die meiste Zeit in hoffnungsvoll-bunte Farben getaucht. Nur bei den Krankenhausszenen (und ähnlichem) ist der Look ein wenig karger gehalten. Mit der Ausnahme von ein paar bewussten Überhöhungen sieht das Bild diesbezüglich aber immer natürlich aus. Schärfe, Detaildarstellung, Kontraste und Schwarzwert sind konstant ordentlich, ohne wirklich exzellent zu sein. Bis auf ein leichtes Rauschen ist das Bild ziemlich ruhig und sauber.
3,5 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der englische Dolby Digital 5.1-Ton liefern das, was von einem solchen Film erwartet werden kann. Die Dialoge sind immer gut priorisiert und klar verständlich. Die Musik und Hintergrundgeräusche wie das Rauschen das Wassers sorgen gelegentlich für ein wenig räumliche Aktivität. Nennenswerte Effekte existieren nicht.
3,5 von 5 Punkten
Extras: Bis auf ein paar Trailer gibt es kein Bonusmaterial.
1 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Quelle: Pandastorm Pictures, LeinwandreporterTV, YouTube
Originaltitel: | Mum's List |
Regie: | Niall Johnson |
Darsteller: | Rafe Spall, Emilia Fox, Elaine Cassidy |
Genre: | Krimi |
Produktionsland/-jahr: | UK, 2016 |
Verleih: | Pandastorm Pictures |
Länge: | 97 Minuten |
FSK: | ab 12 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Facebook-Seite des Films
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 24.02.2019
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