Inhalt: Der Jäger und Schriftsteller Bob Rainsford (Joel McCrea) ist Teil einer großen Schifffahrts-Unternehmung, die auf einem Kanal nahe einer Insel unterwegs ist. Es kommt zu einer Katastrophe, bei der das Boot untergeht. Bob kann sich als einziger Überlebender an Land retten. Dort wird er von den Männern des exzentrischen Grafen Zaroff (Leslie Banks) in Empfang genommen, die ihn zum einsamen Anwesen des Adeligen bringen. Vor Ort trifft er auf die Geschwister Eve (Fay Wray) und Martin (Robert Armstrong), die ebenfalls Schiffbruch erlitten haben. Bob wird warm empfangen und verbringt einen schönen Abend mit dem Hausherrn und den anderen Gästen. Dabei begeistert sich Zaroff für die Arbeit des Neuankömmlings. Das hat auch einen guten Grund: Der Graf ist selbst leidenschaftlicher Jäger und hat sich auf eine unkonventionelle Beute spezialisiert – den Menschen. Schon bald wird klar, dass die Gäste seine nächsten Ziele werden sollen. Überleben sie die Nacht, gewinnen sie ihre Freiheit zurück.
Kritik: Zu heutiger Zeit hat wohl jeder bereits von dem Riesenaffen King Kong gehört, der im kommenden Jahr zum Aufeinandertreffen mit Godzilla in unsere Kinos zurückkehrt. Bereits 1933 feierte er in „King Kong und die weiße Frau“ (oder zum deutschen Kinostart wunderbar unsperrig betitelt: „Die Fabel von King Kong – Ein amerikanischer Trick- und Sensationsfilm“) der Regisseure Merian C. Cooper und Ernest B. Schoedsack seinen großen Durchbruch. Um die teuren Sets sinnvoll zu nutzen, entschieden sich die Macher, gleich zwei Filme vor Ort umzusetzen. Der Horror-Thriller „Graf Zaroff – Genie des Bösen“, bei dem sich Schoedsack den Regie-Job mit Irving Pichel teilte und Cooper als Produzent agierte, gilt ebenfalls längst als Klassiker und förderte zahllose Remakes zu Tage. So ist aktuell ein thematisch äußerst ähnlicher Film mit dem Titel „The Hunt“ aus der Blumhouse-Schmiede („Happy Deathday 2U“) in Arbeit.
Das allein zeigt schon, wie zeitlos die „Mensch gegen Mensch“-Geschichte ist, die damals ihren Ursprung hatte. In gerade einmal 63 Minuten erzählen die Macher einen cleveren Thriller, der kein Gramm Fett zu viel auf den Knochen hat. Nach einer kurzen Einleitung, in der es Hauptfigur Bob auf die Insel verschlägt, entwickeln sich schon beim ersten Aufeinandertreffen mit dem teuflischen Graf Zaroff Atmosphäre und Spannung. Bei den Jagdsequenzen ist absolut beachtenswert, wie konsequent die Macher ihre eher eingeschränkten Möglichkeiten zu packender Unterhaltung umsetzen.
Wie bei Filmen dieser Zeit noch recht üblich, tendieren hier alle Darsteller zum leichten Overacting. Dabei bleibt natürlich vor allem Leslie Banks als irrer Adliger in Erinnerung. Joel McCrea gibt seinen Gegenspieler und den strahlenden Helden. Fay Wray ist wie bei „King Kong“ auch hier als junge Frau in übler Situation zu erleben.
Gerade in dieser toll überarbeiteten Fassung wird noch einmal deutlich, was für ein außergewöhnlicher und stilbildender Film „Graf Zaroff – Genie des Bösen“ gewesen ist. Es darf mit Spannung beobachtet werden, ob es „The Hunt“ nach so vielen Jahren gelingt, dieser Thematik viel mehr abzugewinnen.
Der Film ist ab dem 22.07.2019 in der 2-Disc Limited Special Edition erhältlich.
4,5 von 5 Punkten
Bild: Gemessen am 87 Jahre alten Ausgangsmaterial ist diese Präsentation (abgesehen von ein paar schwächeren Momenten) großartig. Schärfe und Detaildarstellung sind sehr ordentlich. Kontraste und Schwarzwert sind äußerst überzeugend eingestellt, wodurch der Film ganz neu genießbar gemacht wird. Bei dem Transfer wurde ganze Arbeit geleistet, ohne den Charakter des Materials zu sehr zu verändern.
4,5 von 5 Punkten
Ton: Die Blu-ray enthält eine deutsche und eine englische DTS-HD MA 2.0-Fassung. Auf der DVD sind beide Ton-Versionen in Dolby Digital 2.0 zu erleben. Man muss natürlich mit den richtigen Erwartungen an das Material gehen, um die Qualität des Tontransfers zu schätzen zu wissen. Selbstverständlich klingt der – immer noch aus dem Jahr 1932 stammende – Ton an manchen Stellen etwas dumpf. Dafür sind die Dialoge gut verständlich und auf hoher See sowie im Dschungel entsteht sogar eine Art akustischer Atmosphäre. Insgesamt sicherlich eine schöne Vertonung dieses Klassikers.
4 von 5 Punkten
Extras: Ein 52-Seiten-Booklet mit Texten von Clemens C. Williges in deutscher und englischer Ausführung, ein neuer Audiokommentar mit Dr. Rolf Giesen und Dr. Gerd Naumann, ein weiterer Audiokommentar mit Dr. Rolf Giesen (2006), eine Einleitung von Dr. Rolf Giesen (4 Minuten), das Featurette „’The Most Dangerous Game’: Die Remakes“ (5 Minuten), eine Bildergalerie und Trailer komplettieren diese Edition.
3,5 von 5 Punkten
Gesamt: 4,5 von 5 Punkten
Quelle: tornhill1, YouTube
Originaltitel: | The Most Dangerous Game |
Regie: | Irving Pichel, Ernest B. Schoedsack |
Darsteller: | Joel McCrea, Fay Wray, Leslie Banks |
Genre: | Abenteuer, Thriller |
Produktionsland/-jahr: | USA, 1932 |
Verleih: | Wicked Vision Media |
Länge: | 63 Minuten |
FSK: | ab 12 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Wicked Vision Media
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 21.07.2019
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