Inhalt: Als Ziehsohn des Professors Broom (Ian McShane, „Jawbone“) kämpft der Mensch-Dämonen-Mischling Hellboy (David Harbour, „Ruhet in Frieden – A Walk Among The Tombstones“) gegen übernatürliche Bösewichter auf der ganzen Welt. Für einen neuen Auftrag zieht es ihn zu ehemaligen Verbündeten von Broom nach England, wo ihn seine bislang härteste Aufgabe erwartet: Die finstere Kreatur Gruagach (Douglas Tait) hat die mächtige Hexe Nimue (Milla Jovovich, „Resident Evil 6 – The Final Chapter“) nach über 1000 Jahren wieder ins Leben geholt, die die Apokalypse einleiten möchte. Während es schnell die ersten Opfer gibt, muss Hellboy mit seiner seherisch begabten Weggefährtin Alice (Sasha Lane) und dem Ermittler Ben (Daniel Dae Kim) zeitnah einen Plan schmieden. Dabei muss sich Hellboy bald mit seinem eigenen Schicksal auseinandersetzen.
Kritik: Basierend auf den gleichnamigen Comics von Mike Mignolia, die in den 1990er-Jahren ihre Glanzzeit hatten, drehte Guillermo del Toro im Jahr 2004 seinen äußerst erfolgreichen Film rund um den gesprächigen Halbdämon. Im Jahr 2008 ließ er dann die nicht minder erwähnenswerte Fortsetzung „Hellboy 2 – Die goldene Armee“ folgen. Seitdem hielten sich immer wieder Gerüchte um einen dritten Teil, der aber nie realisiert wurde. Mittlerweile dürfte sich diese Thematik allein schon erledigt haben, da Hauptdarsteller Ron Perlman mit inzwischen 68 Jahren nur noch schwer in dem Part vorstellbar ist. So kam es jetzt dazu, dass Hollywood die Kinofans mal wieder mit einem Reboot erfreut.
Unter der Regie des Engländers Neil Marshall, der es in den frühen 2000ern mit den Horrorfilmen „Dog Soldiers“ und The Descent – Abgrund des Grauens“ zu internationaler Bekanntheit brachte, durfte Hellboy nun ein neues Kapitel aufschlagen. Herausgekommen ist ein knackig brutaler, bewusst auf B-Movie getrimmter Action-Fantasy-Horror-Mix, der mehr an den Kultfilm „Armee der Finsternis“ mit Bruce Campbell erinnert, als wirklich wie modernes Superhelden-Kino im Stil von Marvel zu wirken.
So entsteht ein ziemlich chaotischer, nicht immer wirklich sinnvoller Film, der mit blöden Sprüchen, Eskapaden und zahlreichen Kuriositäten für Unterhaltungswert sorgt. Bei den Monstergestalten wechseln sich nette, handgemachte Masken und mäßiges CGI ab. Dabei dürfte die Entscheidung der FSK, den teils grotesk gewalttätigen Film ab 16 Jahren freizugeben, das größte Mysterium rund um diese Neuauflage sein.
David Harbour, dessen Karriere dank „Stranger Things“ einen Quantensprung gemacht hat, ist als robuster Titelheld mit losem Mundwerk und kräftigen Schlag ein durchaus brauchbarer Nachfolger für Perlman. Ian McShane ist als weiser Ziehvater in einem Part zu sehen, den er wohl auch im Schlaf überzeugend ausfüllen könnte. Sasha Lane und Daniel Dae Kim geben absolut ordentliche Sidekicks. Milla Jovovich hat zu Beginn ein paar nette Momente, hinterlässt als Antagonistin aber keine bleibenden Eindrücke. Thomas Haden Church verbucht in einer Gastrolle eine der besten Szenen des Films.
Nach klassischen Maßstäben dürfte wohl kaum jemand „Hellboy – Call of Darkness“ als wirklich guten Film bezeichnen. Dafür passt während der knapp zwei Stunden Spielzeit in einigen Bereichen zu viel nicht zusammen. Dennoch ist Neil Marshall mit seinem augenzwinkernd-trashigen Ansatz zumeist spaßiger Blödsinn gelungen, der vor allem bei den Fans von rabiaten B-Filmen durchaus seine Fans finden könnte.
3 von 5 Punkten
Quelle: Universum Film, LeinwandreporterTV, YouTube
Hellboy - Call of Darkness
Originaltitel: | Hellboy |
Regie: | Neil Marshall |
Darsteller: | David Harbour, Milla Jovovich, Ian McShane, Sasha Lane, Daniel Dae Kim |
Genre: | Action, Fantasy |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2018 |
Verleih: | Universum Film |
Länge: | 114 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
Kinostart: | 11.04.2019 |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Universum Film
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 11.04.2019
Review: Hellboy – Call of Darkness (Kino)