Inhalt: Es gab eine Zeit, in der fühlte sich Miles (Paul Rudd, „Ant-Man“) als echter Glückspilz: Er ist schließlich preisgekrönter Angestellter einer Werbe-Agentur und lebt mit einer tollen Frau (Aisling Bea, „Hard Sun“) in einem großen Haus. Doch über die Jahre ist der Zauber verflogen. Da Miles zu viel trinkt und sich stetig weigert, einen Fruchtbarkeitstest zu machen, um die Familienplanung voranzutreiben, kriselt es in der Ehe. Im Job wird er inzwischen von rechts und links auf der Karriereleiter überholt. Durch den Tipp eines Kollegen, der seit einigen Monaten auf der Überholspur ist, erfährt er von einer mysteriösen Behandlung, mit der sein Leben in eine komplett neue Richtung gelenkt werden kann. Er kapert seine Ersparnisse und lässt sich behandeln. Was er nicht ahnt – das neue, verbesserte Selbst ist eine vollständig andere Person (ebenfalls Paul Rudd), die neben ihm existiert. Schon bald muss Miles den Kampf annehmen, um nicht komplett aus seinem eigenen Leben zu verschwinden.
Kritik: Als Produzent der „Daily Show“ hat Timothy Greenberg an der Seite von Talkmaster-Legende Jon Stewart bereits zwei Mal den Emmy Award gewonnen. Nachdem er zuletzt ein paar kleinere andere Projekte übernommen hatte, wurde er von Netflix erstmals als Showrunner einer Serie engagiert. Wer die Prämisse von „Living with Yourself“ liest, dürfte sich nicht wundern, dass hier keine Durchschnitts-Comedy-Unterhaltung geboten wird. Schon in der ultraschrägen Pilot-Folge legt die Serie eine Punktlandung hin: sympathisch, urkomisch, aber mit der nötigen menschlichen Ernsthaftigkeit wächst diese skurrile Geschichte dem Zuschauer sofort ans Herz. Dabei sind die SciFi-Elemente bloß ein kleines Mittel zum Zweck, um Miles, den liebenswerten Trauerkloß von nebenan, auf einen so gar nicht alltäglichen Selbstfindungstrip zu schicken.
Gerade weil Greenberg seinen Figuren glaubhafte Probleme zugesteht und sich auch nicht davor scheut, gelegentlich düstere Töne anzuschlagen, funktionieren diese acht Episoden der ersten Staffel ohne Durchhänger. Es hätte wohl keinen besseren Schauspieler als Paul Rudd für die zentrale Doppelrolle geben können. Der begnadete Komiker – und gefühlt netteste Kerl der Welt – funktioniert als verzweifelter Miesepeter und einnehmender Charmebolzen. Als Zuschauer identifiziert man sich ausnahmslos mit beiden Figuren und zögert keine Sekunde, mit ihnen zu lachen, zu weinen und die herrlich durchgeknallten Ereignisse durchzustehen. Dazu harmoniert er prächtig mit der irischen Stand-Up-Komikerin, Autorin und Schauspielerin Aisling Bea, die mit einem starken Auftritt für die dringend benötigte Außenansicht auf das Miles-Doppel sorgt.
„Living with Yourself Staffel 1“ ist sicherlich eine der ungewöhnlichsten Serien, die dieses Jahr bei Netflix erschienen sind. Mit einem Blick für die menschlichen Komponenten der Geschichte, einer hohen Gagdichte, den fabelhaften Paul Rudd und Aisling Bea sowie dem Mut, auch einmal herbere Richtungen einzuschlagen, bringt diese kurios-kurzweilige Dramedy-Serie alle Zutaten mit, um ein echter Fan-Liebling zu werden.
4 von 5 Punkten
Die erste Staffel der Serie ist ab dem 18.10.2019 im Programm von Netflix zu sehen.
Quelle: Netflix, YouTube
Originaltitel: | Living with Yourself Season 1 |
Showrunner: | Timothy Greenberg |
Schauspieler: | Paul Rudd, Aisling Bea, Alia Shawkat |
Genre: | Serie, Comedy, Drama |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2019 |
Verleih: | Netflix |
Länge: | 8 x 26 Minuten |
FSK: | ab 12 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Netflix
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 14.10.2019
Review: Living With Yourself Staffel 1 (Netflix)
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