Inhalt: Die attraktive, schlagfertige Grace (Samara Weaving, „Picnic At Hanging Rock“) könnte kaum glücklicher sein, als sie mit dem charmant-liebevollen Alex Le Domas (Mark O’Brien, „Halt And Catch Fire“) vor den Traualtar tritt. Ihr Zukünftiger ist der Spross einer extrem vermögenden Familie, die ihren Lebensunterhalt seit Jahrzehnten mit der Entwicklung von Spielen verdient. Da lässt sich Grace auch nicht von ein wenig Exzentrik abschrecken. In ihrer Hochzeitsnacht soll sie den Initiationsritus, im Kreise der Familie ein zufällig ausgewähltes Spiel zu spielen, über sich ergehen lassen. Als die Wahl auf „Verstecken“ fällt, ahnt Grace noch nicht, was für eine Höllennacht ihr bevorsteht: Die ganze Le-Domas-Familie macht sich bis an die Zähne bewaffnet auf die Suche nach dem neuesten Mitglied. Ziel des Spiel ist es für sie, die Nacht zu überleben. Wie sich herausstellt, ist Grace eine durchaus würdige Gegnerin für die zahlreichen Jäger.
Kritik: Bereits seit einigen Jahren sind Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillett als Regie-Duo im Horrorbereich unterwegs. Nach einer Reihe von Kurzfilmen, Episoden-Beiträgen zu „V/H/S“ und „Southbound“ sowie dem generischen Langfilm „Devil’s Due – Teufelsbrut“ haben sie sich jetzt an eines der urigsten Themen des Genre-Kinos gewagt: die Menschenjagd. Direkte Vergleiche mit dem Klassiker „Graf Zaroff – Genie des Bösen“ und vergleichbaren Werken erübrigen sich aber schnell. „Ready or Not“ ist bunt, laut, rasant, witzig und ziemlich blutig. Schon in der Frühphase, in der Grace noch ohne Gewalt – dafür mit schnittigen Dialogen – in die Familie eingeführt wird, zeigen sich die Gags treffsicher und extrem unterhaltsam. Im Verlauf entwickelt sich morbider Spaß für Hartgesottene, der durchaus das Zeug zum Kultfilm mitbringt.
Ein Garant für den Erfolg ist die schöne Australierin Samara Weaving, die einen der aufrichtig coolsten Charaktere des Kinojahres spielt und dem Geschehen immer das nötige Maß an Augenzwinkern verleiht. Wie sie sich mit blitzendem Blick durch diesen Spiele-Abend der tödlichen Art kämpft, sorgt für Kurzweil der besten Art. Mark O’Brien bekommt als verzweifelter Neu-Ehemann, der sich zwischen Frau und Familie entscheiden muss, deutlich weniger zu tun. Da ist es eher an Adam Brody („Life Partners“), der den versoffen-pragmatischen Bruder von Alex spielt und an den Routiniers Henry Czerny und Andie MacDowell („Daydream Nation“), die als sonderbare Schwiegereltern agieren, für weiteren – äußerst durchgeknallten – Charme zu sorgen.
Es dürfte wohl viele Kinogänger überraschen, wie unterhaltsam „Ready or Not“ tatsächlich ist. In satirisch-blutrünstigen, politisch natürlich völlig unkorrekten 95 Minuten lassen Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillett alles – einschließlich der gut gelaunten Darsteller – von der Leine und liefern einen gradlinigen Partyfilm mit enorm hohem Wiederguck-Wert.
4 von 5 Punkten
Quelle: Twentieth Century Fox; Leinwandreporter TV, YouTube
Ready or Not? - Auf die Plätze, Fertig, Tot
Originaltitel: | Ready Or Not |
Regie: | Matt Bettinelli-Olpin, Tyler Gillett |
Sprecher: | Samara Weaving, Adam Brody, Mark O'Brien |
Genre: | Horror, Komödie |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2019 |
Verleih: | Twentieth Century Fox |
Länge: | 95 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
Kinostart: | 26.09.2019 |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Twentieth Century Fox
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 09.09.2019
Review: Ready or Not (Kino)