Inhalt: Auf der Flucht vor dem Schulschläger verstecken sich die Außenseiter Stella (Zoe Margaret Colletti), Ramon (Michael Garza), Chuck (Austin Zajur) und Auggie (Gabriel Rush) in einer verfallenen Villa, um die sich düstere Legenden ranken. Tatsächlich finden die Teenager das Tagebuch von Sara Bellows, der Tochter der ehemaligen Bewohner, die im Keller eingesperrt lebte. Stella nimmt das Buch, in dem zahlreiche von dem Mädchen erdachte Schauergeschichten aufgeschrieben sind, mit nach Hause. Noch ahnt sie nicht, dass sie damit einen alten Fluch in Gang setzt: Im Buch tauchen plötzlich Gruselgeschichten über die Kinder des Dorfes auf. Und wer dort zur Hauptfigur wird, hat eine niedrige Lebenserwartung. Verzweifelt versucht das Quartett, die Rätsel hinter Sara Bellows zu entschlüsseln, bevor sie selbst zum Opfer des sehr realen Spuks werden.
Kritik: Nach seinem 2010er-Überraschungs-Hit „Trollhunter“ war klar, dass André Øvredal irgendwann den Sprung nach Hollywood wagen würde. Sein erster englischsprachiger Film „The Autopsy of Jane Doe“ entpuppte sich dann als angenehme Grusel-Überraschung. Damit empfahl er sich wohl auch für diese von Oscar-Gewinner Guillermo del Toro („Shape of Water – Das Flüstern des Wassers“) produzierte, gleichnamige Verfilmung einer Buch-Reihe aus den 1990ern. Herausgekommen ist ein atmosphärischer kleiner Horror-Streifen, der sich hauptsächlich an ein jugendliches Zielpublikum richtet, aber auch genug kleine, fiese Momente mitbringt, um ein älteres Genre-Publikum gut zu unterhalten.
Selbst wenn der Film erkennbare Anleihen bei erfolgreichen Kollegen (vor allem „The Ring“) nimmt, geben die Schauer-Episoden, die sich über die Handlung erstrecken, genug effektives Futter. Einfallsreich und ohne große Probleme führt Øvredal den Film durch seine kurzweilige Handlung und schafft es dabei auch, mäßiges CGI und Jumpscares vergessen zu lassen. Ein sicherer Anker bleiben dabei die Figuren, die vielen Horror-Charakteren eine wichtige Eigenschaft voraus haben: sie sind sympathisch. Die ordentlich geschriebenen und mit den unbekannten Jungdarstellern Zoe Margaret Colletti, Michael Garza, Austin Zajur und Gabriel Rush gut besetzten Protagonisten funktionieren als Zentrum des Films und geben den erstaunlich konsequenten Grusel-Märchen ein gewisses emotionales Gewicht.
Der oft etwas verächtlich zur Kenntnis genommene Horror für Jugendlich kann funktionieren, wenn man die entsprechenden Vorkehrungen trifft: Abwechslungsreiche, spannende Geschichten, eine ordentliche Atmosphäre und gelungene Charaktere sorgen bei „Scary Stories To Tell In The Dark“ für gut temperierten Grusel. Das reicht trotz vorhandener Klischees und kleinerer Probleme locker aus, um viele vergleichbare Produktionen deutlich hinter sich zu lassen.
3,5 von 5 Punkten
Der Film ist ab dem 20.11.2022 im Programm von Amazon Prime Video zu sehen.
Quelle: eOne Germany, Leinwandreporter TV, YouTube
Scary Stories To Tell In The Dark
Originaltitel: | Scary Stories To Tell In The Dark |
Regie: | André Øvredal |
Schauspieler: | Zoe Margaret Colletti, Michael Garza, Gabriel Rush |
Genre: | Horror |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2019 |
Verleih: | eOne Germany |
Länge: | 107 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
Kinostart: | 31.10.2019 |
Mehr Informationen findet ihr auf der Facebook-Seite des Films
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 20.11.2022
Review: Scary Stories To Tell In The Dark (Blu-ray)