Das Original-Plakat von "Stan & Ollie" (© Sony Pictures Classics)
Das Original-Plakat von “Stan & Ollie” (© Sony Pictures Classics)
Inhalt: Über viele Jahre waren Stan Laurel (Steve Coogan, „Alan Partridge“) und Oliver Hardy (John C. Reilly, „Gilbert Grape – Irgendwo in Iowa“) als „Dick und Doof“ die Stars der Comedy-Szene. Im Jahr 1953 ist ihr Stern aber schon deutlich verblasst. Da sie aber noch keinen Lust auf Rente haben, lassen sie sich von einer Live-Tour durch Großbritannien überzeugen. Nachdem die ersten Vorstellungen sehr spärlich besucht werden, füllen sich die Hallen bald immer mehr, als die Show gute Kritiken erntet. Doch hinter den Kulissen kriselt es gewaltig: Stan ist frustriert, dass seine Pläne für ein Kino-Comeback auf Eis liegen und Ollie hat mit ernsten gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Die Ankunft der Ehefrauen Lucille Hardy (Shirley Henderson, „Southcliffe“) und Ida Laurel (Nina Arianda, „Florence Foster Jenkins“) sorgt auch nicht für eine Entspannung der Situation. Stehen zwei große Karrieren vor einem unrühmlichen Ende?
Kritik: Es dürfte wohl kaum jemanden geben, der noch nie von „Dick und Doof“ gehört hat. Vor allem in den 1920er- und 30er-Jahren entwickelten Stan Laurel und Oliver Hardy Figuren für die Ewigkeit. Nun hat Jon S. Baird („Drecksau“) einen Teil der Geschichte des Duos verfilmt, der wohl wenigen so bekannt ist. Herausgekommen ist auf der einen Seite ein wunderbar nostalgischer Film, der zwei große Künstler würdigt. Gerade die schön inszenierten Bühnenauftritte des Duos sind hier echte Highlights. Auch in puncto Ausstattung, Kostümen und Atmosphäre bewegt sich der Film in gehobenen Sphären. Daneben ist „Stan & Ollie“ aber auch ein absolut zeitloses Werk über Freundschaft und den Umgang mit dem Verlust des Status als gefragter Star. Dabei findet der Film eine gute Wage zwischen Charme, Witz, aber auch Ernsthaftigkeit und aufrichtiger Tragik.
Laurel und Hardy haben Großes vor (© Sony Pictures Classics)
Es ist wenig verwunderlich, dass der Film in seinem Kern von seinen Darstellern lebt. Dabei war es keine einfache Aufgabe, passende Schauspieler für seine überlebensgroßen Protagonisten zu finden. Hier wurde absolut erstklassige Arbeit geleistet. Die optische Ähnlichkeit zwischen Steve Coogan und Stan Laurel ist zwar eher begrenzt. Dafür spielt er den charismatisch-kreativen Ausnahmekünstler, der die Karriere noch lange nicht beenden will, absolut stark. Ein mit Fettpolstern ausgestatteter John C. Reilly, der für seine Glanzleistung eine verdiente Golden-Globe-Nominierung bekam, trifft sogar den Look des Originals wirklich gut. Dazu ist die Chemie der beiden in den lustigen und den ernsten Momenten fast greifbar. Es sind aber nicht nur die beiden, die hier auftrumpfen. Auch Nina Arianda als herrisch-mondäne Ida Laurel und Shirley Henderson als herzensgute Lucille Hardy zeigen aufrichtig gute Auftritte.
„Stan & Ollie“ ist ein kleiner, angenehm ruhiger Film, der mit feinsinnigem Witz, einem guten Gespür für seine Figuren und erstklassigen Darstellern zu einem fast rundum gelungenen Biopic wird.
4 von 5 Punkten
Quelle: Sony Pictures Classics, YouTube
Originaltitel: | Stan & Ollie |
Regie: | Jon S. Baird |
Darsteller: | Steve Coogan, John C. Reilly, Nina Arianda, Shirley Henderson |
Genre: | Biografie, Drama |
Produktionsland/-jahr: | UK, 2018 |
Verleih: | Capelight Pictures/SquareOne Entertainment |
Länge: | 98 Minuten |
FSK: | ab 0 Jahren |
Kinostart: | 09.05.2019 |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Sony Classics https://www.sonyclassics.com/stanandollie/
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 17.02.2019
Review: Stan & Ollie (Kino)
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