Inhalt: Juan Santos (Mario Casas) ist der älteste Sohn einer der gefürchteten Gangster-Familien Sevillas. Nachdem er die vergangenen Jahre im Gefängnis verbracht hat, darf er inzwischen als Freigänger am gesellschaftlichen Leben teilnehmen. Nach der Kommunion seiner Tochter hat Juan einen schrecklichen Autounfall, bei dem sein Kind stirbt. Schnell stellt sich heraus, dass in dem anderen Wagen eine Gruppe Krimineller von einem Überfall geflüchtet ist. Ein von Wut und Trauer zerfressener Juan macht sich auf den Weg, die Schuldigen zur Rechenschaft zu ziehen. Währenddessen versucht die gradlinige Polizistin Eli (Ruth Díaz) ihrerseits, die Schuldigen zu verhaften, um einen drohenden Bandenkrieg zu verhindern. Es beginnt ein Kampf gegen die Zeit, der aufgrund von korrupten Kollegen und übermächtigen Gegnern fast aussichtslos scheint.
Kritik: Nachdem der Spanier Paco Cabezas schon in jungen Jahren beachtliche Erfolge als Regisseur feiern konnte, zog es ihn in die USA. Dort drehte er zunächst den soliden „Tokarev – Die Vergangenheit stirbt niemals“ und den unbedingt sehenswerten „Mr. Right“, ehe er das Format wechselte und regelmäßig an erfolgreichen Serien wie „Penny Dreadful“ und „Fear the Walking Dead“ arbeitete. Im vergangenen Jahr kehrte er dann für seinen ersten spanischsprachigen Film seit 2010 in seine Geburtsstadt Sevilla zurück. Herausgekommen ist eine Mischung aus Milieustudie, Polizei- und Rache-Thriller, die nicht in neue Sphären vorstößt, aber stimmungsvolle und rabiate Unterhaltung liefert.
Gerade wenn Cabezas das Geschehen ein wenig von der Leine lässt, ordnet sich „Adios – Die Clans von Sevilla“ sicherlich bei den besseren vergleichbaren Filmen der letzten Zeit ein. In manchen Phasen entwickelt das Werk schon optisch eine eigene Dynamik, wodurch er das eine oder andere Klischee, das auch hier zu finden ist, gekonnt überspielt. Gepaart mit der erzählerischen Konsequenz von „Adios“ entstehen so 116 Minuten, die eigentlich keine Durchhänger zu beklagen haben. In der Hauptrolle liefert Mario Casas als Juan, der zwischen Gangster- und Familienleben hin und her gerissen ist, einen starken Part. Er harmoniert hervorragend mit Natalia de Molina, die als seine Ehefrau Triana das gesunde Gegengewicht zu seinem eher aufbrausenden Charakter bietet. Hinzu kommt mit Ruth Díaz eine weitere Protagonistin, die in der Rolle der kompromisslosen Ermittlerin überzeugt.
Selbst wenn „Adios – Die Clans von Sevilla“ sicher kein bahnbrechendes Kinoerlebnis ist, liefert Paco Cabezas bei seinem spanischsprachigen Comeback rasante, raue Thriller-Kost, die Fans von vergleichbaren Produktionen sicherlich ansprechen wird.
Der Film ist ab dem 05.11.2020 auf DVD, Blu-ray und digital erhältlich.
3,5 von 5 Punkten
Bild: Trotz vieler Szenen mit mäßiger Beleuchtung sind Schärfe und Detaildarstellung konstant recht gut. Die Farben sind satt und wirken natürlich. Kontraste und Schwarzwert sind abseits von Kleinigkeiten überzeugend eingestellt. Ein leichtes Rauschen in dunkleren Szenen stört nicht weiter
4 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der spanische DTS-HD MA 5.1-Ton fahren in den Actionsequenzen ordentlich auf – speziell eine groß angelegte Polizei-Razzia ist hier positiv hervorzuheben. Auch ansonsten sorgen Score und Hintergrundatmosphäre – wenn nötig – für räumliche Aktivität. Die Dialoge sind gut priorisiert und immer gut verständlich.
4 von 5 Punkten
Extras: Mit der Ausnahme von Trailern gibt es kein Bonus.
1 von 5 Punkten
Gesamt: 3,5 von 5 Punkten
Quelle: MFA Film, Vimeo
Originaltitel: | Adiós |
Regie: | Paco Cabezas |
Darsteller: | Mario Casas, Natalia de Molina, Ruth Díaz |
Genre: | Thriller, Drama |
Produktionsland/-jahr: | Spanien, 2020 |
Verleih: | MFA Film |
Länge: | 116 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von MFA Film
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 02.11.2020
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