Inhalt: Charmebolzen Rafael Gonzáles (Guillermo Toledo) lebt ein zufriedenes Leben als Frauenheld und Verkäufer von Damenmode in einem Kaufhaus. Seit Jahren schielt er auf den Job des Abteilungsleiters. Als dann aber ausgerechnet sein Erzfeind Don Antonio (Luis Varela) den begehrten Job erhält, bricht für ihn eine Welt zusammen. Die Situation eskaliert komplett, was bei einem Streit unter vier Augen im Ableben Antonios gipfelt. Durch einen Zufall wird die biedere Lourdes (Mónica Cervera), die bislang komplett unter Rafaels Frauenradar geflogen ist, zur Zeugin der Tat. Mit ihrem Wissen zwingt sie den verzweifelten Casanova in eine Beziehung. Während die sonderbare Frau ihm seinen Alltag immer mehr zur Hölle macht, ergreift Rafael einen radikalen Plan.
Kritik: Seit dem vielfach preisgekrönten „El día de la bestia“ aus dem Jahr 1995 ist Álex de la Iglesia ein bekannter Name im spanischen Kino. Speziell der skurrile, oft bitterböse Humor seiner Filme wurde zur Handschrift des Regisseurs. Das war auch 2004 bei „Crimen ferpecto – Ein ferpektes Verbrechen“ nicht anders. Zu Anfang taucht der Film genüsslich in das Universum des schmierigen Protagonisten ein und lässt keinerlei Zweifel daran, dass ihm das selbstgefällige Grinsen sehr bald vergehen wird. Schon bald geht alles schief, was nur schief gehen kann und Protagonist Rafael findet sich in einer Situation wieder, die wohl auch aus der Feder der Coen-Brüder hätte stammen können.
Allerdings erweist sich dieses oberste Regal der schwarzhumorigen Comedy dann doch als ein wenig zu hoch für „Crimen ferpecto“. So entwickelt sich ein kurzweiliger, aber zumeist doch ziemlich harmloser Spaß. Der Film hat ein paar sehr witzige Momente (u.a. auch die Szene, die für den Titel verantwortlich ist) zu bieten, lässt dann aber doch das „gewisse Etwas“ vermissen, durch das sich „Fargo“ und Co. auszeichnen. Zwei gut harmonierende Hauptdarsteller sind ein Garant dafür, dass die Komödie immer unterhaltsam bleibt. Gerade Guillermo Toledo, dessen zunächst überbordend selbstbewusster Rafael immer mehr zum Trauerkloß wird, tobt sich hier wirklich aus. Die bewusst überdrehte Mónica Cervera ist manchmal auch für den Zuschauer etwas anstrengend, sorgt aber auch für ein paar aufrichtige Lacher.
Bis zu seinem ausgesprochen schrägen Schlussakt ist „Crimen ferpecto – Ein ferpektes Verbrechen“ amüsantes Crime-Comedy-Kino, der auch ohne den letzten Schuss Genialität sehr vergnüglich ist.
Der Film ist seit dem 13.12.2019 im FuturePak erhältlich.
3,5 von 5 Punkten
Bild: Für einen Film, der inzwischen alt genug für Bierkonsum wäre, sieht „Crimen ferpecto“ gut aus. Schärfe und Detaildarstellung erreichen zwar keine brillanten, aber absolut zufriedenstellende Werte. Die Farben wirken kräftig und natürlich. Kontraste und Schwarzwert sind ebenfalls gut eingestellt. Bis auf ein leichtes Rauschen ist das Bild ruhig und sauber.
4 von 5 Punkten
Ton: Die deutsche und die spanische Sprachfassung gibt es jeweils in einer DTS-HD MA 5.1- und einer DTS-HD-2.0 Vertonung. Während die 2.0-Varianten etwas sauberer klingen, punkten die 5.1-Spuren vereinzelt mit netten, räumlichen Effekten (speziell in der feurigen Schlussphase). Bei der Dialogwiedergabe existieren keine nennenswerten Schwierigkeiten. Dazu wirken alle Abmischungen ziemlich homogen.
4 von 5 Punkten
Extras: Ein Audiokommentar von Álex de la Iglesia & Jorge Guerricaechevarría, Interviews mit Cast & Crew (8 Minuten), ein Making of (17 Minuten), eine B-Roll (3 Minuten), mehrere entfernte Szenen (19 Minuten), eine Bildergalerie, Storyboards, Spots, Teaser und Trailer komplettieren die Blu-ray.
3 von 5 Punkten
Gesamt: 3,5 von 5 Punkten
Quelle: Wicked-Vision, YouTube
Ein ferpektes Verbrechen - Crimen ferpecto
Originaltitel: | Crimen ferpecto |
Regie: | Álex de la Iglesia |
Darsteller: | Guillermo Toledo, Mónica Cervera, Enrique Villén |
Genre: | Komödie, Thriller |
Produktionsland/-jahr: | Spanien, 2004 |
Verleih: | Wicked-Vision |
Länge: | 104 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Wicked-Vision
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 24.08.2020
Review: Crimen ferpecto – Ein ferpektes Verbrechen (Blu-ray-Steelbook)