Mediabook

Review: Das Grauen auf Schloss Witley (Mediabook)

Das Artwork Cover B zu “Das Grauen auf Schloss Witley” (© Wicked-Vision Media)

Inhalt: Der Amerikaner Stephen Reinhart (Nick Adams) reist nach Schottland, um die adelige Familie seiner Verlobten Susan Witley (Suzan Farmer) zu treffen. Er ist sichtlich irritiert, als die Dorfbewohner auf die Frage nach dem Weg zum Anwesen fast feindselig reagieren. Vor Ort lernt er seinen künftigen Schwiegervater Nahum (Boris Karloff) kennen. Der renommierte Wissenschaftler würde Stephen gern schnellstmöglich wieder nach Hause schicken. Als er dann auch noch dessen schwer kranke Frau Letitia (Freda Jackson) trifft, die ihn um Schutz für ihre Tochter bittet, ahnt Stephen, dass sich gefährliche Dinge im Schloss Witley abspielen.

 

Kritik: Gerade erst wurde die Lovecraft-Kurzgeschichte „The Colour out of Space“ in dem (allgemein positiv aufgenommenen) „Die Farbe aus dem All“ mit Nicolas Cage neu adaptiert. Bereits im Jahr 1965 bildete die selbe Geschichte das Ausgangsmaterial für „Das Grauen auf Schloss Witley“ von Daniel Haller. Herausgekommen ist hier eine Grusel-Story, die man in fast allen Elementen als klassisch bezeichnen würde. Der ortsfremde Held kommt zu der gruseligen Behausung, in der die noch gruseligeren Eltern ein wirkliches gruseliges Geheimnis behüten – von dem die eigene Tochter/Jungfrau in Nöten keinerlei Ahnung hat. Selbstverständlich wirkt der im Original so elegant mit „Die, Monster, Die!“ betitelte Film heutzutage ein wenig altbacken.

Superstar Boris Karloff zieht noch einmal auf (© 1965 Orion Pictures Corporation)

Dennoch bietet das Geschehen genug Atmosphäre um schon in den zahmen Phasen vor der wilden Schlussphase zu unterhalten. Mit gelungenen Bildern und Sets sowie einem einigermaßen ordentlichen Erzähltempo zeigt Haller einen grundsoliden Regie-Erstling. Das wohl wichtigste Element des Films ist aber Monsterfilm-Legende Boris Karloff, der hier als sonderbarer Wissenschaftler und ablehnender Schwiegervater in spe aus dem Geschehen herausragt. Der bereits mit 36 Jahren an einer Drogenüberdosis verstorbene Nick Adams gibt den bodenständig coolen Helden des Geschehens. Suzan Farmer darf sich hauptsächlich vor den Ereignissen im Schloss fürchten.

Im letzten Akt zieht der Film dann doch noch etwas an und liefert ein paar schrullig-skurrile Momente. Ansonsten bleibt „Das Grauen auf Schloss Witley“ nette Horror-Unterhaltung, die in erster Linie als Spätwerk von Boris Karloff im Gedächtnis bleibt.

Susan ist geschockt, was in ihrem Zuhause passiert (© 1965 Orion Pictures Corporation)

Der Film ist seit dem 14.09.2018 im Mediabook erhältlich.

3 von 5 Punkten

 

Bild: Für einen 55 Jahre alten Film wird hier ein sehr ordentliches Bild geboten. An den Rändern wirkt das Bild ein wenig gequetscht, was angeblich mit der eingesetzten Technik („Colorscope“) zu tun hat. Vor allem in der Anfangsphase sind ein paar Unsauberkeiten zu erkennen. Ansonsten ist die Präsentation ziemlich scharf und detailreich. Die Farbpalette hat manchmal einen leichten Braunstich, sieht aber ansonsten ziemlich natürlich aus. Kontraste und Schwarzwert sind ebenfalls absolut brauchbar eingestellt. Im Großen und Ganzen wirkt das Bild meistens ruhig und sauber.

4 von 5 Punkten

Ton: Die Blu-ray enthält eine deutsche und der englische DTS-HD MA 2.0-Spur. Die englische Fassung ist absolut zufriedenstellend. Zur deutschen Vertonung wird vorab von Wicked ein Problem mit anständigem Ausgangsmaterial angemahnt (bzw. ein Endergebnis eingeräumt, mit dem der Publisher nicht komplett zufrieden war). Auch wenn der Sound ein wenig hölzern klingt, ist die Qualität immer noch absolut genießbar. So sind die Dialoge in beiden Sprachen verständlich und Hintergrundgeräusche sowie Score solide abgemischt worden. Auf der DVD sind beide Varianten in einer Dolby Digital 2.0-Fassung vertreten.

3 von 5 Punkten

Extras: In der gut verarbeiteten Hülle ist ein 44-Seiten-Booklet mit dem Comic zum Film einem Text von Dr. Rolf Giesen vorhanden. Auf den Discs gibt es noch einen Audiokommentar von Dr. Rolf Giesen & Dr. Gerd Naumann, die deutsche Titelsequenz sowie eine Nostalgie-Fassung (4:3) in VHS-Qualität, eine Bildergalerie und den Trailer.

3,5 von 5 Punkten

Gesamt: 3 von 5 Punkten


Quelle: possdad, YouTube

Das Grauen auf Schloss Witley

Originaltitel:Die, Monster, Die!
Regie:Daniel Haller
Darsteller:Boris Karloff, Nick Adams, Suzan Farmer
Genre:Horror, Mystery, Fantasy
Produktionsland/-jahr:USA/UK, 1965
Verleih:Wicked-Vision
Länge:79 Minuten
FSK:ab 16 Jahren

Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Wicked-Vision

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 21.10.2020
Review: Das Grauen auf Schloss Witley (Mediabook)

Thomas

"Alle bleiben cool! DU - bleib cool!" (Seth Gecko,"From dusk till dawn")

Recent Posts

Review: Brooklyn 45 (HARD:LINE Film Festival)

Inhalt: Der zweite Weltkrieg ist seit wenigen Monaten vorbei. Nach dem Tod seiner Ehefrau lädt…

9 Stunden ago

Review: Freitag, der 13. – 8 Movie Collection (Blu-ray)

Freitag, der 13. Inhalt: Vor über 20 Jahren hat sich im Camp Crystal Lake ein…

3 Tagen ago

Review: Once Upon A Time…in Hollywood

Inhalt: In den 1950ern war Rick Dalton (Leonardo DiCaprio, „Gilbert Grape – Irgendwo in Iowa“)…

4 Tagen ago

Review: Olympus has fallen (Blu-ray)

Inhalt: Mike Banning (Gerard Butler, „300“) ist ein enger Vertrauter und Sicherheitschef von Präsident Asher…

5 Tagen ago

Review: Angel has fallen

Inhalt: Seit Jahren hält Mike Banning (Gerard Butler, „Criminal Squad“) für den Secret Service die…

5 Tagen ago

Review: MEG

Inhalt: Ein U-Boot der Forschungsstation von Milliardär Morris (Rainn Wilson) und dem wissenschaftlichen Leiter Dr.…

6 Tagen ago