Inhalt: Auch wenn sie aufgrund ihres nutzlosen Ganoven-Bruders Link (Antonio Fargas) immer wieder Ärger hat, könnte das Leben für Foxy Brown (Pam Grier) kaum schöner sein, da ihr Freund, der Undercover-Cop Dalton Ford (Terry Carter), nach langem Krankenhausaufenthalt endlich nach Hause darf. Doch das Glück währt nur kurz: Dalton wird an das gefürchtete Pärchen Steve Elias (Peter Brown) und Katherine Wall (Katheryn Loder) verraten, die ihn brutal ermorden lassen. Von Rachegefühlen getrieben, schleust sich Foxy als Callgirl in die Organisation ein, um diese von innen heraus zu zerstören. Doch sie muss einen hohen Preis zahlen, ehe die Vergeltung näher rückt.
Kritik: Als Quentin Tarantino im Jahr 1997 seinen herausragenden Gangsterfilm „Jackie Brown“ mit Pam Grier in der Hauptrolle veröffentlichte, war das – wie so oft bei ihm – eine Hommage an sein innig geliebtes Exploitation-, Grindhouse- und Drive-In-Kino der 70er-Jahre. Insbesondere ging es ihm um den 1974er-Blaxploitation-Klassiker „Foxy Brown“ von Jack Hill, durch den Grier ein Jahr nach dem ähnlich populären „Coffy – Die Raubkatze“ (ebenfalls von Hill) zur Ikone des Subgenres aufstieg. Nach fast einem halben Jahrhundert darf man sich schon wundern, wie gut dieser für Mini-Budget (laut IMDb 500.000 Dollar) abseits von Studio-Hollywood gedrehte Film im Jahr 2020 noch funktioniert. Sachen wie feinsinnige Dialoge, Charaktere und eine weitläufige Dramaturgie wird hier ohnehin niemand erwarten.
„Foxy Brown“ ist dreckig, brutal, gnadenlos, politisch vollkommen inkorrekt, atmosphärisch und endlos unterhaltsam. Fast beiläufig ist der Film eine großartige Verneigung vor Powerfrauen, an der aktuelle Werke wie die neuesten Ausgaben von „3 Engel für Charlie“ und „Black Christmas“ recht jämmerlich gescheitert sind. Gerade weil sich Hill und sein Team keinerlei Tabus auferlegen und „einfach“ ihre Geschichte erzählen, hat der Film nicht nur im Tarantino-Kosmos Kultstatus erreicht. Das liegt natürlich nicht zuletzt an Pam Grier, die als leidensfähige, verführerische und verbal wie physisch schlagfertige Foxy einen wichtigen Grundstein für ihre immer noch andauernde Karriere legte. Die andere denkwürdige Figur des Films ist sicherlich die unterkühlte und bissige Katherine Wall, die von der zu jung verstorbenen Katheryn Loder mit Ausstrahlung verkörpert wird. In Nebenrollen ergänzen B-Film-Legenden wie Sid Haig („Haus der 1000 Leichen“) und Antonio Fargas das Geschehen.
Wer „Foxy Brown“ bestellt, bekommt Gewalt, Sex, Funkmusik und eine wahrlich coole Protagonistin geliefert. Auch wenn der Film immer noch einigen Zuschauern sauer aufstoßen wird, ist er ein bitterböse-stimmungsvoller Kultklassiker, der gute Unterhaltung für ein erwachsenes Publikum bietet.
Der Film ist ab dem 24.04.2020 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
4 von 5 Punkten
Bild: Der Bildtransfer wirkt schon ein wenig zu glatt und sauber. Dennoch ist es sicherlich erstaunlich, wie viel man aus einem so betagten Low-Budget-Film herausholen kann. Schärfe und Detaildarstellung sind sehr ordentlich. Die Farben sind derart kräftig, dass die Figuren ein wenig unnatürlich aussehen und glatt aussehen. Eine Körnung ist sicherlich vorhanden, hätte aber sogar noch ein wenig präsenter sein dürfen.
3,5 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche Dolby Digital 2.0- und der englische Dolby Digital 5.1-Ton sind natürlich keine Gründe, um im HD-Zeitalter Luftsprünge zu machen. Dennoch bleiben beide Fassungen des (46 Jahre alten) Films absolut brauchbar. Die deutsche Version ist mit guter Dialogverständlichkeit und einer sauberen Abmischung von Action und Funksound trotz fehlender Räumlichkeit etwas runder als die englische Fassung, bei der die Dialoge teils doch ein bisschen zu krachig klingen.
3,5 von 5 Punkten
Extras: Trailer bleiben das einzige Bonusmaterial der Blu-ray.
1 von 5 Punkten
Gesamt: 3,5 von 5 Punkten
Quelle: Movieclips Classic Trailers, YouTube
Originaltitel: | Foxy Brown |
Regie: | Jack Hill |
Darsteller: | Pam Grier, Antonio Fargas, Peter Brown |
Genre: | Thriller, Krimi, Blaxploitation |
Produktionsland/-jahr: | USA, 1974 |
Verleih: | Studio Hamburg |
Länge: | 90 Minuten |
FSK: | ab 18 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Studio Hamburg
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 24.04.2020
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