Inhalt: Für die Bevölkerung der texanischen Kleinstadt Odessa gibt es kein größeres Thema als Football. Wenn Freitagabend die Lichter angehen und die Highschool-Mannschaft von Coach Gaines (Billy Bob Thornton, „Cut Bank: Kleine Morde unter Nachbarn“) das Feld betritt, sieht jeder Bewohner wie gebannt zu. Im Jahr 1988 sind sich alle einig: Mit dieser Truppe um Starspieler Boobie Miles (Derek Luke, „Tote Mädchen lügen nicht“) muss der Titel des State Champion geholt werden. Während der Druck auf den Trainer und die jungen Spieler um Quarterback Mike Winchell (Lucas Black, „NCIS New Orleans“) und Don Billingsley (Garrett Hedlund, „Unbroken“) immer größer wird, fokussieren sich alle auf das große Ziel. Als sich dann ausgerechnet Miles in der Frühphase der Saison schwer verletzt, droht der Traum zu platzen. Gaines muss es irgendwie schaffen, die Selbstzweifel seiner Truppe zu beseitigen, damit diese eine Grundstein für die eigene Zukunft legen können.
Kritik: Wenn Sport die einzige Hoffnung auf eine echte Zukunft ist: Basierend auf einer wahren Geschichte, die wiederum in einem Buch von H.G. Bissinger verarbeitet wurde, inszenierte Peter Berg (der zwei Jahre später auch den Posten des Showrunners bei der gleichnamigen Serie übernehmen sollte) 2004 dieses Sportdrama, das sich in den USA zum Überraschungs-Hit entwickelte. Selbst wenn der Film in Deutschland – vermutlich aufgrund der zu dieser Zeit als zu gering befundenen Vermarktbarkeit von Football – keinen Kinostart erhielt, liefert Berg Sportkino auf hohem Niveau. Es wäre natürlich sicherlich möglich gewesen, ein paar Charaktere noch intensiver auszuarbeiten und genauer auf Zukunftschancen und die psychische Belastung, die auf den Teenagern lastet, einzugehen. Dennoch wirkt „Friday Night Lights – Touchdown am Freitag“ authentisch und nachvollziehbar, woraus der Film seine Spannung und Emotionalität zieht.
Die Spielsequenzen sind geschickt und packend inszeniert – wobei man zugunsten der Unterhaltung die wirklich Dramaturgie der Geschichte (natürlich) etwas zugespitzt hat. Doch auch die Zwischentöne, Ansprachen und das verbale Hin-und-Her zwischen den Spielern dürfte selbst für wenig Sportbegeisterte gut funktionieren. Dabei lebt der Film von einem vielseitigen Cast, aus dem speziell Billy Bob Thornton als stoischer, in den richtigen Momenten mitreißender Coach hervorsticht. Die sicherlich stärkste Nebengeschichte fällt Garret Hedlund zu, dessen Don Billingsley neben dem Druck auf dem Platz auch noch mit seinem gewalttätigen, alkoholkranken Vater (gespielt von Country-Star Tim McGraw) auskommen muss. Derek Luke als stets gut gelauntes Supertalent, dessen Lebenshoffnungen einen brutalen Rückschlag erhalten, und Lucas Black, der als stiller Quarterback fast beiläufig mit familiären Verpflichtungen umgehen muss, sind weitere Herzstücke des Werks.
Selbst wenn gelegentlich ein bisschen mehr Tiefgang wünschenswert gewesen wäre, ist „Friday Night Lights – Touchdown am Freitag“ ein durchweg spannendes Sportdrama, das stellenweise den Sprung zu einer Art Milieustudie schafft und auch wegen eines starken Schlussakts absolut positiv in Erinnerung bleibt.
Der Film ist ab dem 06.03.2020 auf Blu-ray erhältlich.
4 von 5 Punkten
Bild: Für immerhin 16 Jahre, die seit der Erstveröffentlichung vergangen sind, sieht das Bild wirklich gut aus. Schärfe und Detaildarstellung sind konstant überzeugend. Die eher blasse Farbpalette wirkt ziemlich realistisch. Kontraste und Schwarzwert offenbaren auch keine zu großen Probleme. Dazu ist das Bild mit der Ausnahme von Kleinigkeiten ruhig und sauber.
4 von 5 Punkten
Ton: In der deutschen und der englischen Fassung müssen sich die Zuschauer mit einer Dolby Digital 5.1-Tonspur begnügen. Selbst wenn natürlich der Feinschliff einer modernen HD-Abmischung fehlt, wird hier saubere Kost geboten. Die Dialoge sind in beiden Sprachfassungen klar und problemlos verständlich. Gerade in den Spielszenen gibt es eine räumlich intensive Atmosphäre. Ansonsten bleibt die Vertonung eher unspektakulär, zeigt aber auch keine zu großen Schwächen.
4 von 5 Punkten
Extras: Eine Reihe entfernter Szenen (21 Minuten), ein ausführlicher Beitrag über das Original-Team (24 Minuten), die Featurettes „Behind the Scenes mit Tim McGraw“ (6 Minuten) und „Spieler-Kamera“ (4 Minuten), ein Kommentar von Peter Berg zu einer Szene des Films (1 Minute) sowie ein paar Trailer sind als Bonus auf der Blu-ray vorhanden.
3,5 von 5 Punkten
Gesamt: 4 von 5 Punkten
Quelle: YouTube
Originaltitel: | Friday Night Lights |
Regie: | Peter Berg |
Darsteller: | Billy Bob Thornton, Jay Hernandez, Derek Luke |
Genre: | Drama, Sportfilm |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2004 |
Verleih: | Studio Hamburg |
Länge: | 118 Minuten |
FSK: | ab 12 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Studio Hamburg
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 20.03.2020
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