Inhalt: Seit frühester Kindheit stand Judy Garland (Renée Zellweger, „Down with Love“) stets auf der Bühne oder vor einer Kamera. Ein wirkliches Privatleben war ihr nie vergönnt. Einzig ihre Kinder Lorna (Bella Ramsey) und Joey (Lewin Lloyd) geben ihr einen normalen Alltag. Als mit Ex-Mann Sidney Luft (Rufus Sewell, „Victoria“) 1968 ein Sorgerechtsstreit entbrennt, muss sie aus finanziellen Gründen das Angebot von Clubbesitzer Bernard Delfont (Michael Gambon, „Victoria und Abdul“) annehmen, für einen Monat täglich in London aufzutreten. Nach leichten Startproblemen liefert die Ikone sensationelle Konzerte, die sie zu einem Publikumsmagneten machen. Doch Einsamkeit gepaart mit ihrer Alkohol- und Tablettensucht sorgen bald dafür, dass sie immer größere Schwierigkeiten bekommt, die auch auf der Bühne nicht unbemerkt bleiben.
Kritik: Judy Garland war einer der großen Stars des 20. Jahrhunderts. Bis heute kennt fast jeder Filmfan (zumindest) ihren Auftritt als Dorothy in „Der Zauberer von Oz“ und den dazugehörigen Song „Somewhere Over the Rainbow“. Doch so spektakulär ihre Karriere als Entertainerin war, so problematisch verlief das Privatleben der mit 47 Jahren verstorbenen Künstlerin. Rupert Goold fokussiert sich in seinem Biopic auf die Spätphase von Garlands Leben, wodurch der Film fast automatisch eine melancholische bis verbitterte Richtung einschlägt (die „Stan & Ollie“ bei ähnlicher Ausgangslage dank sehr anderer Figuren vermeiden konnte). „Judy“ zeichnet das Bild eines einstmals großen Stars, dessen Glanz nur noch gelegentlich zum Vorschein kommt.
Selbst wenn man nur eine Momentaufnahme (bzw. zwei) aus dem Leben der Ausnahme-Künstlerin zeigt, ist der Film doch ein gut ausgestattetes, aber handelsübliches Biopic. Schicke Schauwerte, schöne Einzelszenen und eine Ermangelung an inhaltlichem Nährwert begleiten den Zuschauer durch den Film. Das Highlight sind sicherlich die packenden Showeinlagen von Judy Garland, die wohl von Renée Zellweger selbst eingesungen worden sind. Auch ansonsten ist die Hauptdarstellerin der große Pluspunkt des Films. Ihre vielseitige Darbietung, die der echten Hollywood-Legende sehr nah kommt, wurde mit einem Oscar und einem Golden Globe prämiert. An ihrer Seite kommen allenfalls noch Jessie Buckley („Chernobyl“) als verzweifelnde Assistentin und Finn Wittrock („The Big Short“) in der Rolle des nichtsnutzigen Ehemanns Nummer 5 zur Geltung.
Am Ende ist „Judy“ ein durchweg ordentlich umgesetztes, aber sehr konventionelles Biopic, bei dem in erster Linie die Hauptdarstellerin der überlebensgroßen Titelfigur gerecht wird.
Der Film ist ab dem 14.05.2020 auf DVD, Blu-ray und digital erhältlich.
3,5 von 5 Punkten
Bild: Der schicke Look des Films wird angemessen auf die Blu-ray übertragen. Selbst in dunkleren Szenen oder bei der Anwendung leichter Farbfilter sind Schärfe und Detaildarstellung zufriedenstellend. Die Farbpalette ist immer so kräftig und natürlich, wie sie sein sollte. Kontraste und Schwarzwert offenbaren ebenfalls keine augenfälligen Schwächen. Störende Unsauberkeiten sind nicht aufgefallen.
4,5 von 5 Punkten
Ton: Wieder einmal steht der englischen DTS HD MA 5.1- eine deutsche DTS 5.1-Spur gegenüber. Das akustische Herzstück des Films sind natürlich die Bühnenauftritte Garlands. In beiden Fassungen wird diesbezüglich geliefert, wobei der Originalton ein wenig satter klingt. Dieser kleine, feine Qualitätsunterschied zieht sich in allen Bereichen des Films durch. Die Dialoge sind immer problemlos verständlich und Hintergrundgeräusche (z.B. das Publikum) und Score sorgen für ein wenig zusätzliche räumliche Aktivität.
4 von 5 Punkten
Extras: Eine ganze Reihe an Interviews mit Cast & Crew (60 Minuten) und ein kleines Featurettes (4 Minuten) sind das Bonusmaterial auf der Blu-ray.
3 von 5 Punkten
Gesamt: 3,5 von 5 Punkten
Quelle: eOne Germany, LeinwandreporterTV, YouTube
Originaltitel: | Judy |
Regie: | Rupert Goold |
Darsteller: | Renée Zellweger, Jessie Buckley, Finn Wittrock, Bella Ramsey, Michael Gambon |
Genre: | Drama, Biografie |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2019 |
Verleih: | Entertainment One |
Länge: | 118 Minuten |
FSK: | ab 0 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Universal Pictures
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 10.05.2020
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