Review: Meteor Man (Blu-ray)

Das Blu-ray-Cover von "Meteor Man" (© Justbridge Entertainment)

Das Blu-ray-Cover von “Meteor Man” (© Justbridge Entertainment)

Inhalt: Jefferson Reed (Robert Townsend) ist Aushilfslehrer in einer sozial schwachen Gegend, die von Bandenkriminalität geplagt wird. Der biedere, alleinstehende Mann versucht, jeglichen Konfrontationen aus dem Weg zu gehen. Doch dann wird Jeff von einem Meteoriten getroffen, der ihm die verschiedensten Superkräfte beschert. Die Nachbarschaft ist sich schnell einig: Als „Meteor Man“ soll der Lehrer dem Gangster Simon (Roy Fegan) und seiner gefürchteten „Golden Lord“-Bande den Kampf ansagen. Doch sein neuer Job als Held der Nachbarschaft verursacht bald die ersten Probleme.

 

Kritik: Seit der Mitte der Siebziger ist Robert Townsend vor, seit den späten Achtzigern auch noch hinter der Kamera tätig. Selten war das Multitalent aber derart gefordert wie bei dem 1993 erschienen „Meteor Man“, bei dem er Hauptdarsteller, Regisseur, Autor und Produzent gewesen ist. Dieser zweifelsohne persönliche Film hat das Herz sicherlich an der richtigen Stelle. Doch ein gut gemeintes ist nicht zwingend immer ein gut gemachtes Werk. So will sich der Macher scheinbar nicht entscheiden, ob er eine bewusst alberne Superhelden-Parodie macht (was sich kurz nach den Erfolgen von Filmen wie „Hot Shots“ und „Die nackte Kanone“ gut verkaufen ließ) oder ob er eine ernsthaftere und emotionalere Geschichte über Mut, Zusammenhalt und Zivilcourage mit sozialkritischer Note erzählen möchte.

Meteor Man muss die Nachbarschaft beschützen (© 1993 Metro-Goldwyn-Mayer Studios Inc. All Rights Reserved)

Meteor Man muss die Nachbarschaft beschützen (© 1993 Metro-Goldwyn-Mayer Studios Inc. All Rights Reserved)

Der beschrittene Mittelweg funktioniert nur sehr bedingt, da „Meteor Man“ zu viel Klamauk für ein Drama, aber zu wenig zündenden Humor für eine Komödie bietet. Hinzu kommt, dass der Film keine wirkliche Handlung hat, was für zahllose, scheinbar beliebig aneinander gereihte Szenen ohne großen Einfluss auf den Verlauf der Geschichte sorgt. In der Schlussphase, in der es zum Aufeinandertreffen von „Gut“ und „Böse“ kommt, steht Slapstick-Humor im Vordergrund. Das wäre nicht weiter verwerflich, wenn dieses Finale nicht endlos lange und die Gags infantil (hahaha, da sind zwei Männer, die sich wie Frauen bewegen) wären.

Auch die wirkliche Botschaft über Zusammenhalt wird verwässert, da der Film zwingend noch ein paar bizarre Momente nach einer eigentlich passenden Auflösung zeigen möchte. Aus Sicht des Jahres 2020 bekommen die Szenen, in denen Bill Cosby aus einem Keller Menschen beobachtet und wie ein Hund bellt, einen zusätzlichen Beigeschmack. Diese ganzen Schwierigkeiten bedeuten aber nicht, dass „Meteor Man“ ein inkompetentes Desaster wäre. Abgesehen vom arg holprigen Drehbuch wird ein handwerklich sauber umgesetzter Film geboten, der in seinen besseren Momenten durchaus Potenzial andeutet.

Schauspielerisch wird zumindest solide Kost geboten. Gerade Robert Townsend ist als schüchterner Lehrer, der mit der neu gewonnenen Verantwortung umgehen muss, aufrichtig ordentlich. Von den Nebendarstellern sorgt Don Cheadle („Iron Man 3“) als knallharter Möchtegern-Gangster für den größten (freiwilligen) Unterhaltungswert. Die Kinolegenden James Earl Jones („Star Wars“) und Robert Guillaume, sowie Eddie Griffin („A Star Is Born“) und Roy Fegan werden vom Skript im Stich gelassen. Cameo-Parts von (u.a.) Komiker Sinbad oder der Hip-Hop-Crew Cypress Hill wirken eher schräg.

Es gibt sicherlich eine Welt, in der „Meteor Man“ der gute Film ist, der Robert Townsend vorschwebte. Leider bleibt das Gezeigte eine ziemlich unrunde, wenig unterhaltsame und schlicht eigenartige Angelegenheit, die trotz zahlreicher bekannter Namen und vorhandener Ansätze schlussendlich enttäuscht.

Fiese Gestalten sind unterwegs (© 1993 Metro-Goldwyn-Mayer Studios Inc. All Rights Reserved)

Fiese Gestalten sind unterwegs (© 1993 Metro-Goldwyn-Mayer Studios Inc. All Rights Reserved)

Der Film ist ab dem 29.09.2020 auf Blu-ray und erhältlich

2 von 5 Punkten

 

Bild: Der Transfer wirkt schon unnatürlich weich und glatt, was einen etwas unschönen Eindruck hinterlässt. Dennoch sind die Aufnahmen recht scharf und detailreich. Die gezeigte Farbpalette ist solide, ohne Topwerte zu erreichen. Kontraste und Schwarzwert wurden passabel eingestellt. Schlimme Bildfehler sind nicht aufgefallen.

3,5 von 5 Punkten

Ton: Während die deutsche Tonspur in DTS-HD MA 5.1 vorliegt, müssen sich die Zuschauer in der Originalfassung mit einer Fassung in Dolby Digital 5.1 begnügen. Beide Varianten der eher frontlastigen Präsentation nehmen sich nicht viel. Die Dialogwiedergabe ist sauber und problemlos. Ganz vereinzelt kann ein bisschen räumliche Aktivität durch Musik und Hintergrundgeräusche vernehmen.

3,5 von 5 Punkten

Extras: Bis auf Trailer gibt es kein Bonusmaterial.

1 von 5 Punkten

Gesamt: 2,5 von 5 Punkten


Quelle: Movieclips Classics Trailers, YouTube

Meteor Man

Originaltitel:The Meteor Man
Regie:Robert Townsend
Darsteller:Robert Townsend, James Earl Jones, Don Cheadle
Genre:Fantasy, Komödie
Produktionsland/-jahr:USA, 1993
Verleih:Justbridge Entertainment
Länge:100 Minuten
FSK:ab 16 Jahren

Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Justbridge Entertainment

Verfasst von Thomas.

Zuletzt geändert am 29.09.2020
Review: Meteor Man (Blu-ray)

Leave A Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Wir setzen Google Analytics, einen Webanalysedienst der Google Inc. („Google“) ein. Google verwendet Cookies. Wir setzen Google Analytics nur mit aktivierter IP-Anonymisierung ein.  Mehr Informationen zur Verwendung von Google Analytics finden Sie in unserer Datenschutzerklärung. Diese pseudonymisiert erhobenen Daten helfen uns, ein besser auf das Leser-Interesse abgestimmtes Programm anzubieten. Hier klicken um dich auszutragen.