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Review: Ozark Staffel 3 (Netflix)

Das Artwork zu “Ozark Staffel 3” (© Netflix)

Inhalt: Einige Monate sind vergangen, seitdem Marty (Jason Bateman, „Dirty Office Party“) und Wendy (Laura Linney, „The Dinner“) ihr Casino endlich eröffnen konnten. Der trügerische Frieden mit der gnadenlosen Anwältin Helen Pierce (Janet McTeer, „Jessica Jones“) gerät aber ins Wanken, als der gemeinsame Boss Omar Navarro (Felix Solis, „Ein riskanter Plan“) in einen Kartellkrieg verwickelt wird. Während Marty, der immer weiter ins Blickfeld des FBI rückt, die Verwicklungen mit Navarro möglichst gering halten will, sieht Wendy die Chance zur Expansion gekommen. Ruth (Julia Garner, „We Are What We Are“) sorgt für zusätzlichen Ärger, als sie sich Frank Cosgrove Jr. (Joseph Sikora, „Jack Reacher“), Mafiapatensöhnchen aus Kansas City, anlegt. Als dann auch noch Wendys schräger Bruder Ben (Tom Pelphrey, „Iron Fist“) in den Ozarks auftaucht, steht das Byrde-Fass kurz vor dem Überlaufen.

Kritik: Im Jahr 2017 ging die Thriller-Serie „Ozark“ der Showrunner Mark Williams und Bill Dubuque bei Netflix an den Start. Die erkennbaren Ähnlichkeiten zu „Breaking Bad“ dürften mit dafür gesorgt haben, dass die atmosphärische, packende und exzellent gespielte erste Staffel nicht zum Award-Abräumer geworden ist. Selbst wenn die Fortsetzung aus dem Jahr 2018 da inhaltlich und qualitativ nicht ganz anknüpfen konnte, hat sich die Serie inzwischen zu einer festen Größe für den Streaming-Giganten entwickelt. In diesem dritten Jahr hat man eine Sache garantiert im Fokus gehabt: Durchhänger zu vermeiden. Nachdem gerade Staffel 2 immer wieder Schwierigkeiten mit dem Erzähltempo hatte, wird hier derart viel Action geboten, dass kaum Zeit für eine Verschnaufpause bleibt. Selbst wenn der Plot an manchen Stellen arg konstruiert wirkt – und vereinzelt schon fast in eine absurde Richtung geht – liefert diese Staffel beständig gute Thriller-Unterhaltung.

Familie Byrde hat Gesprächsbedarf (© Netflix)

Ein großer Trumpf bleiben die erstklassig geschriebenen und gespielten Figuren, die dem effektiven, aber ziemlich simplen Setting wirklich Leben geben. Dabei ist es besonders beachtlich, dass die größtenteils unsympathischen Protagonisten stets interessant genug sind, um ihnen auf dem Weg gerne zu folgen. Gerade die Byrde-Familie mit der in dieser Staffel besonders starken Laura Linney, Jason Bateman und den beachtlichen Jungdarstellern Sofia Hublitz und Skylar Gaertner verdient sich hier ein Lob. Dennoch bleibt Julia Garner als taffe, intelligente, aber vom Schicksal nicht unbedingt positiv bedachte Ruth Langmore das Herz von „Ozark Staffel 3“. Janet McTeer bekommt als Kartell-Anwältin Helen hier die Gelegenheit, ihre Figur auch als Familienmensch zu zeigen – was ihr gelingt, ohne den Charakter dabei weniger angsteinflößend erscheinen zu lassen. Von den Cast-Neuzugängen sticht Tom Pelphrey hervor, dessen sympathisch-tragischer Ben eine echte Bereicherung für die Serie ist.

Selbst wenn man zugunsten des Unterhaltungswerts etwas Glaubwürdigkeit über Bord geschmissen hat, zeigt die Formkurve der Serie in diesem Jahr nach oben. „Ozark Staffel 3“ ist ein hochspannendes und kurzweiliges Ensemblestück, das nicht nur wegen eines großartigen Schlussakts Lust auf sehr viel mehr Stoff aus dieser Welt macht.

4 von 5 Punkten

Die dritte Staffel der Serie ist seit dem 27.03.2020 im Programm von Netflix zu sehen.


Quelle: Netflix, YouTube

Ozark - Staffel 3

Originaltitel:Ozark - Season 3
Showrunner:Bill Dubuque, Mark Williams
Darsteller:Jason Bateman, Laura Linney, Sofia Hublitz, Julia Garner, Janet McTeer
Genre:Thriller-Serie
Produktionsland/-jahr:USA, 2020
Verleih:Netflix
Länge:10 x 60 Minuten
FSK:ab 16 Jahren

Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Netflix

Verfasst von Thomas.

 

Zuletzt geändert am 17.04.2020
Review: Ozark Staffel 3 (Netflix)

Thomas

"Alle bleiben cool! DU - bleib cool!" (Seth Gecko,"From dusk till dawn")

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