Inhalt: Nachdem sich ihr Bruder unter tragischen Umständen das Leben genommen hat, leidet die junge Sveta (Oksana Akinshina) an furchtbaren Albträumen. Als sie dann herausfindet, dass ihr Bruder über eine mysteriöse Sekte geforscht und den Zusammenhang zu einem Schlaflabor der örtlichen Universität gefunden hat, meldet sie sich als Freiwillige für ein Schlafexperiment. Gemeinsam mit drei anderen Kandidaten wird sie in einen Klartraum verfrachtet, mit deren Hilfe die Teilnehmer bestehende Traumata bewältigen können. Schon bald finden sie sich in einer finsteren Horrorwelt wieder, aus der es scheinbar kein Entrinnen gibt.
Kritik: Das russische Horrorkino ist den meisten mitteleuropäischen Film-Fans wohl nur sehr am Rand ein Begriff. Regie-Neuling Pavel Sidorov hat sich zur Aufgabe gemacht, daran etwas zu ändern. Ob das aber mit seinem Erstling gelingt, darf doch arg bezweifelt werden. Von der rein visuellen Seite zeigt „Quiet Comes the Dawn“ durchaus Potenzial. Einige schicke, atmosphärische Aufnahmen und gelungene Designs bringen genug Qualität für surreales, unangenehmes Horrorkino mit. Leider kann der Film ansonsten nicht an diese Möglichkeiten anknüpfen. In der ersten Hälfte ist kaum eine Handlung auszumachen. Zwischen äußerst hölzernen Dialogen hangelt sich der Film von einem vorhersehbaren Jumpscare zum nächsten.
In der zweiten Hälfte, wenn der lange und ziemlich unverständliche Aufbau abgeschlossen ist, steigert der Film sich zumindest ein wenig. Dennoch bleibt das Geschehen und die Ziele der Geschichte zu konfus, um spannende Unterhaltung entwickeln zu können. Selbst am Ende dürfte es noch genug Zuschauer geben, die nicht wissen, was sie gerade gesehen haben. Hier wäre eine weniger verwinkelte Geschichte in Richtung eines „Nightmare on Elm Street“ sicherlich zielführender gewesen. Die Darsteller um die junge Oksana Akinshina liefern solide Leistungen, können aber auch nur bedingt für sehenswerte Momente sorgen.
So bleibt „Quiet Comes the Dawn“ ein ambitionierter, optisch hübscher Horrorfilm, dem aber eine verständliche Geschichte abgeht, was dazu führt, dass dieses Debüt ziemlich misslungen ist.
Der Film ist ab dem 30.01.2020 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
2 von 5 Punkten
Bild: Hier müssen auch ein paar Abstriche gemacht werden. Schärfe und Detaildarstellung sind nur bei Nahaufnahmen wirklich überzeugend. Die Farben sind schon fast ein wenig zu grell – was aber natürlich auch mit der gewünscht surrealen Atmosphäre zu tun haben kann. Kontraste und Schwarzwert hätten ein wenig kräftiger sein dürfen. Dazu ist das Bild relativ körnig.
3 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche und der russische DTS-HD 5.1-Ton sind passabel ausgefallen. Die Dialoge sind stellenweise ziemlich leise, was vor allem zu Anfang bei den (arg lauten) Jumpscares auffällt. In der späteren Phase werden ein paar solide Surroundeffekte präsentiert, die der Traumwelt etwas Leben geben. Zusätzlich spricht die Musik die äußeren Boxen zeitweise recht gut an.
3,5 von 5 Punkten
Extras: Bis auf ein paar Trailer gibt es kein Bonusmaterial.
1 von 5 Punkten
Gesamt: 2 von 5 Punkten
Quelle: EuroVideo, YouTube
Originaltitel: | Rassvet |
Regie: | Pavel Sidorov |
Darsteller: | Oksana Akinshina, Aleksandr Molochnikov, Anna Slyu, Oleg Vasilkov |
Genre: | Horror |
Produktionsland/-jahr: | Russland, 2018 |
Verleih: | EuroVideo |
Länge: | 98 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von EuroVideo
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 29.01.2020
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