Inhalt: Leia (Carrie Fisher) hat die Aufgabe von Luke (Mark Hamill) übernommen, die hochbegabte Rey (Daisy Ridley) zum Jedi auszubilden. Obwohl sie starke Fortschritte macht, endet ihr Training abrupt. Es stellt sich heraus, dass ein alter Feind mit Hochdruck an einer neuen Kampftruppe für das Imperium arbeitet. Rey macht sich mit Finn (John Boyega), Poe (Oscar Isaac), Chewbacca (Joonas Suotamo) und C-3PO (Anthony Daniels) auf den Weg, um den geheimen Aufenthaltsort aufzuspüren und die Maschinerie vor Fertigstellung zu zerstören. Doch Kylo Ren (Adam Driver) ist ihnen dicht auf den Fersen, um Rey von der eigenen Sache zu überzeugen.
Kritik: „Star Wars“ – für Macher und Fans seither ein Thema, das für Zündstoff sorgt. Gerade in der Zeit zwischen Prequel-Trilogie und Aufkommen sozialer Medien, in denen jeder seine Meinung kundtun kann, wuchsen kritische Stimmen immer weiter an. 2017 erreichte dieser Trend bei „Star Wars – Die letzten Jedi“ von Rian Johnson („Knives Out – Mord ist Familiensache“) einen neuen Höhe- bzw. Tiefpunkt. Der Film, der von der üblichen Formel abwich und andere Wege ging, eckte bei zahlreichen Fans derart an, dass Macher und Beteiligte massiv sowie (speziell im Fall Kelly Marie Tran) tief unter der Gürtellinie angefeindet wurden. Disney reagierte, indem sie mit J.J. Abrams den Mann zurück an Bord holten, der die Serie mit dem angemessen konventionellen und emotionalen „Star Wars – Das Erwachen der Macht“ 2015 zurück in die Spur gebracht hatte.
Episode 7 war der richtige Film zur richtigen Zeit, der es schaffte, nach langer Pause (und eben den Prequels) das Publikum daran zu erinnern, weshalb sie sich vor so vielen Jahren in „Star Wars“ verliebt haben. Bei „Star Wars – Der Aufstieg Skywalkers“ sah die Situation deutlich anders aus: Dieser Film hatte die komplexe Aufgabe, eine Geschichte zum Abschluss zu führen, die über neun Filme und 42 Jahre aufgebaut wurde. Die Herangehensweise von Disney und Abrams hat sich aber in keinster Weise geändert. Um möglichen Kontroversen aus dem Weg zu gehen, liefert man einen kompetent inszenierten und herzerweichend unoriginellen Film, dessen Hauptaufgabe darin besteht, sich quer durch die Original-Trilogie (und speziell „Rückkehr der Jedi-Ritter“) zu zitieren, sowie beliebten Figuren Gastauftritte zu spendieren.
Das bedeutet natürlich nicht, dass „Der Aufstieg Skywalkers“ ein im klassischen Sinne schlechter Film wäre. Ein paar nette Nebenfiguren, unterhaltsame Zwischen-Plots, ein starker Lichtschwert-Kampf und frische Spielereien mit der „Macht „– selbst wenn sie hauptsächlich als Abkürzung für die Autoren dienen – sorgen besonders in der ersten Hälfte dafür, dass der risikoarme Plot von Abrams und Disney noch aufgeht. Im Verlauf entwickelt sich die Geschichte von einer zitierfreudigen Fortsetzung zum reinen, hoch budgetierten Fan-Film, der für die meisten ausgesprochen vorhersehbar sein dürfte. Einige Szenen und Figuren bleiben schon fast lachhaft nah an ihren Vorbildern.
Die vier Hauptdarsteller Adam Driver, Daisy Ridley, John Boyega und Oscar Isaac bleiben so charmant und überzeugend, wie man es von Vorgängern gewohnt ist. Zu den zahlreichen Rückkehrern der ersten Trilogie gehört auch wieder die bereits 2016 verstorbene Carrie Fisher, die ihr Material bereits früh abgedreht hatte. Inwieweit die deutlich zurückgefahrene Rolle von Kelly Marie Tran mit erwähnten Troll-Attacken zusammenhängt, kann nicht genau gesagt werden – ein saurer Beigeschmack bleibt diesbezüglich. Reihen-Newcomer wie Keri Russell, Richard E. Grant und Dominic Monaghan hinterlassen keine nennenswerten Spuren.
Grundsätzlich kann man sagen, dass Episode 9 seinen Fans das gibt, was sie kennen, mögen und auch (teilweise) gefordert haben. Es kann fast ausgeschlossen werden, dass es zu ähnlich emotionalen Reaktionen wie beim Vorgänger kommt. Das gilt leider auch in die positive Richtung: J.J. Abrams und sein Team zitieren sich derart wild durch (den ohnehin schon nicht vor Einfallsreichtum strotzenden) „Rückkehr der Jedi-Ritter“, dass es zu wenig Raum gibt, um diesem finalen Film ein wirklich eigenes Gesicht zu geben. Trotz starker Momente, gewohnt guter Darsteller und größtenteils ordentlichem Handwerk bleibt „Star Wars – Der Aufstieg Skywalkers“ zu blass und hausbacken, um wirklich zu überzeugen.
3 von 5 Punkten
Quelle: Disney, Leinwandreporter TV, YouTube
Originaltitel: | Star Wars – The Rise of Skywalker |
Regie: | J,J. Abrams |
Schauspieler: | Daisy Ridley, Oscar Isaac, John Boyega, Adam Driver |
Genre: | Science Fiction, Action |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2019 |
Verleih: | Disney |
Länge: | 142 Minuten |
FSK: | ab 12 Jahren |
Kinostart: | 18.12.2019 |
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 18.12.2019
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