Inhalt: Kurz vor dem Heiligen Abend 1818 schrieben und komponierten die Salzburger Franz Xaver Gruber und Joseph Moor für eine Messe das Lied „Stille Nacht“. 200 Jahre später ist es das vielleicht bekannteste Weihnachtslied der Welt und wurde in nahezu 300 Sprachen übersetzt. Schauspieler Peter Simonischek („Nur Gott kann mich richten“) führt eine Spurensuche an, die neben der Zeit der Komposition, dem ersten Weltkrieg und Bing Crosbys Weihnachtssendung aus dem Jahr 1934 auch auf moderne Künstler und ihre Variationen des Songs eingeht.
Kritik: „Stille Nacht“ ist eines dieser Lieder, die wirklich jede Person kennt. Es ist inzwischen so sehr Teil unserer Kultur, dass es gar nicht mehr wegzudenken ist. Unterstützt von ServusTV, dem BR, dem NDR und Arte widmet dieser 2017 und 2018 entstandene Film dem Song 73 Minuten. Das Endergebnis lässt sich wohl als Film beschreiben, den man mit vollem Magen an einem freien Weihnachts-Nachmittag bedenkenlos konsumieren kann. Zu sehr viel mehr wird es wohl eher nicht reichen. In den historischen Episoden hat „Stille Nacht – Ein Lied für die Welt“ seine Stärken. Der Weg des Songs und seine Einordnung ist wirklich interessant.
Es ist auch durchaus schön, zahlreiche Sprachfassungen des titelgebenden Machwerks kennenlernen zu dürfen. Dennoch wirkt das Gesamtkonstrukt etwas unrund. Die ärgerlichste Fehlentscheidung ist das Ausbleiben von Bauchbinden, durch die der Zuschauer erfährt, wen er da gerade im Interview sieht (selbst wenn man einige Gesichter wie Kelly Clarkson, Joss Stone und Rolando Villazon erkennen dürfte). So wird es dem Publikum unnötig schwer gemacht, sich mit dem Inhalt zu identifizieren. Darüber hinaus ist es fast unvermeidlich, bei der Masse von Versionen des Songs irgendwann von der Melodie genervt zu sein. Außerdem entscheidet man sich aus nicht wirklich ersichtlichen Gründen dafür, auch noch moderne Interpretationen anderer Weihnachtslieder in die Dokumentation einzubinden. Hier wäre weniger mehr gewesen.
Am Ende ist „Stille Nacht – Ein Lied für die Welt“ ein durchaus solider Film für die besinnliche Jahreszeit, der ebenso viele Stärken wie Schwächen hat, weshalb er nach dem Konsum schnell in Vergessenheit geraten dürfte.
Der Film ist ab dem 23.11.2020 auf DVD erhältlich.
3 von 5 Punkten
Bild: Der Look ist zwar etwas steril, aber für eine TV-Dokumentation absolut angemessen. Schärfe und Detaildarstellung sind vollkommen in Ordnung. Die Farbpalette wirkt natürlich genug. Kontraste und Schwarzwert sind ebenfalls passabel eingestellt. Nennenswerte Unsauberkeiten gibt es auch nicht.
3,5 von 5 Punkten
Ton: Der deutsche Dolby Digital 5.1-Ton bietet das, was man hoffen durfte. Bei den zahlreichen musikalischen Beiträgen wird ein voller, räumlicher Klang geboten. Die Dialoge sind immer problemlos verständlich. Ansonsten ist die Abmischung auch ordentlich gelungen.
4 von 5 Punkten
Extras: Es gibt kein Bonusmaterial.
1 von 5 Punkten
Gesamt: 3 von 5 Punkten
Quelle: EyeSeeMovies, YouTube
Originaltitel: | Stille Nacht – Ein Lied für die Welt |
Regie: | Hannes M. Schalle |
Darsteller: | Peter Simonischek (Sprecher), John Rhys-Davies, Kelly Clarkson |
Genre: | Dokumentation |
Produktionsland/-jahr: | Deutschland, 2018 |
Verleih: | Eye See Movies |
Länge: | 73 Minuten |
FSK: | ab 0 Jahren |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Themroc
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 21.11.2020
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