Kino

Review: Suicide Tourist – Es gibt kein Entkommen (Kino)

Das Hauptplakat von “Suicide Tourist – Es gibt kein Entkommen” (© DCM)

Inhalt: Versicherungsmakler Max (Nikolaj Coster-Waldau, „Shot Caller“) hat sich mit Ehefrau Lærke (Tuva Novotny, „A War“) ein schönes Leben aufgebaut, was mit einer einzigen Nachricht aus den Angeln gehoben wird: Max leidet an einem unheilbaren Hirntumor. Er entscheidet, die Diagnose geheim zu halten und sein Leben aus freien Stücken zu beenden. Als mehrere Selbstmordversuche misslingen, erhält er Nachricht von einer Einrichtung, die aktive Sterbehilfe leistet. Er entscheidet sich, dieses Angebot anzunehmen, ahnt aber noch nicht, wie endgültig die Geschäftsbedingungen in seinem Fall sind.

 

Kritik: Mit „When Animals Dream“ gelang Jonas Alexander Arnby im Jahr 2014 ein viel beachtetes Regiedebüt. Für seinen zweiten Film hat er sich mit der aktiven Sterbehilfe ein komplexes Thema ausgesucht. Es wird leider sehr schnell offensichtlich, dass sich „Suicide Tourist – Es gibt kein Entkommen“ wie die ähnlich gelagerten „Euphoria“ und „Ein ganzes halbes Jahr“ ziemlich an seiner Prämisse verhoben hat. In der ersten Hälfte des Films, der sich weit länger als die tatsächlichen 90 Minuten anfühlt, gibt es nur schwerfällige und ziemlich kryptische Drama-Kost. Dabei gelingt es nicht, eine wirklich Auseinandersetzung mit der Thematik oder zumindest spannender Unterhaltung zu liefern.

 

Noch sind Max und Laerke glücklich vereint (© Niels Thastum/DCM)

 

Im weiteren Verlauf greift Arnby auf ein paar Thriller-Elemente zurück, die zwar eher kruder Natur sind, aber immerhin für gelegentliche Kurzweil sorgen. Dennoch gelingt es zu keiner Zeit, „Suicide Tourist“ in wirklich übersichtliche und aufrichtig interessante Bahnen zu lenken. Da kann auch eine schöne Kameraarbeit und der überzeugende Cast nur wenig ändern. Nikolaj Coster-Waldau ist sichtlich bemüht, seiner Figur die nötige emotionale Tiefe zu geben, schafft es aber nicht, gegen die eher distanzierte Inszenierung anzukämpfen. Tuva Novotny als verzweifelte, liebevolle Ehefrau, die nur über das Schicksal ihres Mannes rätseln kann, funktioniert in ihrem kleineren Part deutlich besser. Weitere prominente Schauspieler wie Jan Bijvoet („Der Schamane und die Schlange“) Johanna Wokalek und Sonja Richter („Deutschstunde“) machen einen im Rahmen der Möglichkeiten soliden Job.

Am Ende lässt sich das vorhandene Potenzial des Films an allen Ecken erahnen. Dabei gelingt es aber nie, diese Möglichkeiten wirklich zu einem lohnenden Ergebnis zu verknüpfen. So bleibt „Suicide Tourist – Es gibt kein Entkommen“ ein trister, uninspiriert wirkender Film, der abgesehen von ein paar handwerklichen Grundtugenden enttäuscht.

2 von 5 Punkten


Quelle: DCM, Leinwandreporter TV, YouTube

Suicide Tourist - Es gibt kein Entkommen

Originaltitel:Selvmordsturisten
Regie:Jonas Alexander Arnby
Sprecher:Nikolaj Coster-Waldau, Tuva Novotny, Robert Aramayo
Genre:Drama, Thriller
Produktionsland/-jahr:Dänemark/Schweden, 2020
Verleih:DCM
Länge:90 Minuten
FSK:ab 12 Jahren
Kinostart:02.07.2020

Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von DCM

Verfasst von Thomas.

 

Zuletzt geändert am 30.06.2020
Review: Suicide Tourist – Es gibt kein Entkommen (Kino)

Thomas

"Alle bleiben cool! DU - bleib cool!" (Seth Gecko,"From dusk till dawn")

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