Inhalt: In den frühen 60er-Jahren tobt der Kalte Krieg auf seinem Höhepunkt. Der amerikanische Agent Solo (Henry Cavill, „Man of Steel“) wird beauftragt, Gaby (Alicia Vikander, „Ex_Machina“), die Tochter des gefährlichen Waffen-Ingenieurs Udo Teller (Christian Berkel) aus der DDR zu befreien. Nach geglückter Operation wartet Solos Vorgesetzter Sanders (Jared Harris, „Poltergeist“) mit einem Paukenschlag auf: Solo soll gemeinsam mit dem russischen Agenten Kuryakin (Armie Hammer, „Spieglein, Spieglein – Die wirklich wahre Geschichte von Schneewittchen“) arbeiten, um die Organisation von der faschistischen Italienerin Victoria (Elizabeth Debicki) – der Arbeitgeberin von Udo Teller – zu infiltrieren. Gaby soll helfen, das ungleiche Duo einzuschleusen. Nur sehr zerknirscht lassen sich alle Teilnehmer auf die Operation ein. Allerdings drängt die Zeit, da eine Waffe, die Victoria nahezu unbegrenzte Macht geben würde, kurz vor der Fertigstellung steht.
Kritik: Zwischen 1964 und 1968 waren Robert Vaughn und Robert McCallum insgesamt 105 Mal als ungleiches Agenten-Duo Solo und Kuryakin in der Serie „Solo für O.N.K.E.L.“ im Einsatz. Nachdem der britische Kult-Regisseur Guy Ritchie unlängst der Ermittler-Legende Sherlock Holmes einen neuen Anstrich verpasst hat, liefert er hier mit seiner filmischen Neu-Interpretation des Serien-Klassikers den Auftakt in ein mögliches Franchise. In einem schicken Noir-Look führt der Regisseur ein und liefert gleich zu Anfang eine ebenso charmante wie unterhaltsame und überdrehte Verfolgungsjagd zwischen den baldigen Partnern. Es folgt eine größtenteils leichtverdauliche, im besten Sinne altmodische, amüsante Agenten-Story, in der ganz eindeutig die Handschrift von Guy Ritchie zu erkennen ist.
Gerade weil er die Humor-Elemente rationiert und geschickt einsetzt, wirken einige Momente noch besser. Eine Szene rund um die Flucht auf einem Boot dürfte – auch dank Kamera und Musik – einer der witzigsten Momente des Kinojahres sein. Daneben bleibt das Tempo immer hoch und auch der Spannungslevel des Filmes ebbt nur selten ab. Bei der Besetzung hat der Film sich keine Fehler erlaubt. Auch wenn Henry Cavill und Armie Hammer keine tiefgreifenden Charaktermimen sind, haben sie genügend Coolness, um ihre Parts ansprechend umzusetzen. Da bieten sich mehr Möglichkeiten für Shooting-Star Alicia Vikander, wieder einmal ihr Potenzial zu zeigen. Mit Präsenz, Ausstrahlung und erstaunlich sicheren Deutschkenntnissen wird sie zum eigentlichen Mittelpunkt des Geschehens. Ein in Würde gealterter Hugh Grant darf sich in der Rolle des britischen Agenten Waverlys nach längerem wieder einmal als durchaus patenter Schauspieler präsentieren.
In der Rolle von Solos Chef Sanders beweist Jared Harris mit sinisterem Grinsen und natürlicher Autorität, weshalb er aktuell ein derart beliebter Nebendarsteller ist. Für die deutschen Zuschauer gibt es mit Sylvester Groth und Christian Berkel zwei einheimische Veteranen zu bewundern. Während Groth ein paar spaßige Momente hat, bleibt der Auftritt von Berkel eher undankbar. Dazu kommt noch ein kleiner Gastauftritt von Fußball-Legende David Beckham.
Der Auftrag in ein Franchise ist geglückt, wenn sich die Zuschauer zu Beginn des Abspanns schon auf die Fortsetzung freuen. Das trifft bei „Codename U.N.C.L.E.“ auf jeden Fall zu. Actionreich, humorvoll, clever und sympathisch beweist Guy Ritchie, dass eine Serie aus den 60er-Jahren immer noch genug Potenzial besitzt, um 116 Minuten ohne Durchhänger beste Unterhaltung zu liefern.
4 von 5 Punkten
Der Film ist ab dem 10.06.2021 im Programm von Amazon Prime Video zu sehen.
Quelle: Warner Bros Pictures, Leinwandreporter TV, YouTube
Originaltitel: | The Man from U.N.C.L.E. |
Regie: | Guy Ritchie |
Darsteller: | Henry Cavill, Armie Hammer, Alicia Vikander, Hugh Grant |
Genre: | Action-Komödie |
Produktionsland/-jahr: | UK, 2015 |
Kinostart: | 13.08.2015 |
Verleih: | Warner Bros Pictures |
Länge: | 116 Minuten |
FSK: | ab 12 Jahren |
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