Wo Licht ist, muss auch Schatten sein. Selbst wenn ich dieses Jahr nicht aus einem derartig riesigen Fundus an grottigen Filmen schöpfen konnte, wie ich es eigentlich gewohnt bin, hat mich doch der eine oder andere Beitrag auf seine Art aufgeregt – und damit meine ich nicht einmal den in seiner sagenhaften Inkompetenz höchst kurzweiligen „Old“. Hier die Werke, die sich bei mir besonders negativ hervorgetan haben.
10. Halloween Kills: Schon in meiner Topliste habe ich die nervigen Massen an Remakes/Reboots/Sequels einstmals populärer Slasher-Reihen angemerkt. Auch wenn es sicherlich schlechtere Filme in diesem Jahr gab und David Gordon Greens zweiter „Halloween“ ein paar starke Phasen aufweist, ist der chaotische, auf Sadismus und Melodrama (!?!) getrimmte „Halloween Kills“ ein hochpreisiges Muster für eine ganze Sammlung überflüssiger Horror-Nostalgie-Trips dieser Art.
9. Dreamkatcher: Ein weiteres wenig erbauliches Phänomen des Genres ist der Januar-Horror. Dort werden üblicherweise alle Beiträge zu Grabe getragen, denen die Studios keine Erfolgsaussichten in der Halloween-Saison zugetraut haben. Das stümperhaft umgesetzte Horrordrama „Dreamkatcher“, das von jeglicher Spannung und wirklichem Grusel befreit wurde und sich stattdessen in unfreiwilliger Komik austobt, ist hier ein wahrlich „perfektes“ Beispiel.
8. Wander: Aaron Eckhart, Tommy Lee Jones, Katheryn Winnick und Heather Graham in einem Verschwörungs-Thriller. Das hört sich doch sehenswert an – ist es aber nicht. April Mullen beschränkt sich bei „Wander“ auf sinn- und strukturlose Versatzstücke. Gemessen an dem ganzen Talent vor der Kamera ergibt sich so eines der frustrierendsten Filmerlebnisse des Jahres.
7. Danger Park – Tödliche Safari: MJ Bassetts trashiger Familienausflug, der unter wilden Tieren endet, wäre normalerweise ziemlich uninspirierter B-Movie-Quatsch gewesen, der schon vor Beginn des Abspanns wieder aus dem Gedächtnis der Zuschauer verschwunden ist. Die lachhaft schlechten CGI-Effekte, die sich mit einer schwerfällig und hochtrabend präsentierten Ökobotschaft beißen, sichern dem Film einen Platz auf dieser Liste.
6. The Rookies: Der aus China stammende „The Rookies“ hätte ohne Probleme zur leichtverdaulichen Action-Comedy-Kost werden können. Nervtötende Charaktere, eine schläfrige Milla Jovovich und tonale sowie geschmackliche Fehlschläge, die dem Film einen merkwürdig boshaften Beigeschmack verleihen, sorgen für ein ausgesprochen unerfreuliches Gesamterlebnis.
5 Beyond the Law: Der Film wurde großspurig als das großes Comeback des „Exit Wounds“-Traumduos Steven Seagal und DMX (der leider 2021 viel zu jung verstorben ist) beworben. Neben der Tatsache, dass beide Schauspieler nur sehr untergeordnete Rollen spielen, wird Unterhaltung geboten, die nicht einmal simplen B-Action-Ansprüchen gerecht wird. Es sagt sehr viel über die noch folgenden Filme aus, dass „Beyond the Law“ nicht noch tiefer auf dieser Liste steht.
4 Monster Hunter: Nach sechs immer unerträglicher werdenden „Resident Evil“-Filmen haben sich Paul W.S. Anderson und Ehefrau Milla Jovovich mit „Monster Hunter“ den nächsten Capcom-Spiele-Klassiker vorgeknöpft. Auch wenn man dem Geschehen das manierliche Budget durchaus ansieht, ist hier inhaltsloser, hektischer und brutaler Trash der übelsten Sorte entstanden, durch den selbst Spieleverfilmungen aus dem Hause Boll nachträglich an Attraktivität gewinnen.
3 Cosmic Sin – Invasion im All: Bruce Willis und kein Ende. Auch hier setzt der ehemalige Superstar in einem kaum definierbaren Plot neue Maßstäbe in Sachen Lustlosigkeit (sein Double Eric Buarque wurde für den Einsatz mit einem eigenen Darsteller-Credit belohnt). Zusammen mit Frank Grillo und Costas Mandylor stolpert er durch einen inkompetent inszenierten Plot, der ausschließlich in Sachen Langeweile verlässlich abliefert.
2 Rogue Hunter: Mit „Danger Park“ war Regisseurin MJ Bassett bereits auf Platz 7 dieser Liste vertreten gewesen. Noch früher im Jahr hat sie aber bereits einen tatsächlich schlimmeren Film veröffentlicht. In einem ziellosen, extrem brutalen und schlicht zynischen Actioner, dessen Ökobotschaft nicht deplatzierter wirken könnte, führt Megan Fox (deren Gesicht inzwischen fast bewegungsunfähig zu sein scheint) als Elite-Soldatin (?!?) durch die Savanne. Da selbst der anspruchsloseste Spaßfaktor abgesehen von dem grausigem CGI nicht gegeben ist, bleibt ein im Prinzip unansehbarer Film.
1 Hard Kill: Man nehme eine Lagerhalle für zehn und Bruce Willis für einen Tag. Daraus muss dann irgendwie ein Film entstehen. Matt Eskandari, der die Welt schon mit den Willis-Heulern „Trauma Center“ (Platz 8 der Leinwandreporter „Flops“ 2020) und „Survive the Night“ (Platz 3 der Leinwandreporter „Flops“ 2020) beglückt hat, lässt in seinem stinklangweiligen und vor Klischees und Logikfehlern nur so strotzenden Action-Produkt von der Stange nicht einmal ein Minimum an filmischen Kompetenzen erkennen. Das war zeitgleich mein Jahres-Tiefpunkt und der dauerhafte Abschied von den Heimkino-Abenteuern des – wieder einmal – angeödeten Bruce Willis.
Ich wünsche allen Lesern einen guten Rutsch und noch besseren Start ins Jahr 2022.
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 24.12.2021
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