Inhalt: Im Jahr 1981 werden Lorraine (Vera Farmiga, „Captive State“) und Ed Warren (Patrick Wilson, „Bone Tomahawk“) zu der Familie Glatzel gerufen. Der Filius David (Julian Hilliard, „Spuk in Hill House“) leidet unter einer besonders fiesen Art der dämonischen Besessenheit. Der folgende Exorzismus ist zwar erfolgreich, fordert aber einen hohen Preis: Ed landet im Krankenhaus und Arne (Ruairi O’Connor, „The Postcard Killings“), der Freund von Davids Schwester Debbie (Sarah Catherine Hook), wird zum neuen Gastgeber für die teuflische Kreatur. Zu spät bemerken die Warrens, was wirklich vor sich geht. Arne begeht eine folgenschwere Tat, die ihm die Todesstrafe einbringen könnte. Es besteht nur die Chance, vor Gericht zu beweisen, dass der junge Mann in der Gewalt eines Dämons war. Lorraine und Ed machen sich an die Arbeit.
Kritik: Runde acht Jahre sind bereits vergangen, seitdem „Saw“-Mastermind James Wan mit seiner nicht unbedingt innovativen, aber äußerst gruseligen Horrorgeschichte „Conjuring – Die Heimsuchung“ (abermals) den Nerv der Zeit traf. Rund um den Film bildete sich ein eigenes Universum, das sich mit mehr oder weniger generischen Ablegern wie „Annabelle“ und „The Nun“ sukzessive erweitert hat. Nun durfte bei „Conjuring 3 – Im Bann des Teufels“ wieder einmal das zentrale Ehepaar Warren auf die Jagd nach dem Bösen gehen. Die Tatsache, dass Wan den Regie-Posten an Michael Chaves – der zuletzt schon den wenig inspirierten „Lloronas Fluch“ inszenierte – weitergab, dürfte wohl bei den wenigsten Fans für Freudensprünge gesorgt haben.
Wieder einmal konnte eine wahre Geschichte des realen Dämonologen-Paars Warren, der sogenannte „The Devil Made Me Do It“-Fall um den Angeklagten Arne Cheyenne Johnson aus dem Jahr 1981, als Basis für einen Film der Reihe herhalten. Tatsächlich ist der gezeigte Horror zwar sauber inszeniert, dabei aber extrem konventionell und selten gruselig. Zum Glück geht die dritte „Conjuring“-Ausgabe qualitativ größeren Problemen durch einen Genresprung aus dem Weg. So geht die gezeigte Suche nach Beweisen und schuldigen Personen schon deutlich in die Richtung eines Krimis. Gepaart mit den hier gut genutzten und vernünftig präsentierten Eingebungen von Lorraine Warren geht das Konzept, in das natürlich wieder der eine oder andere Jumpscare eingefügt wird, tatsächlich auf.
Darüber hinaus kann sich „Conjuring 3 – Im Bann des Teufels“ auf den simplen Fakt verlassen, dass Vera Farmiga und Patrick Wilson gute Schauspieler sind. Das perfekt eingespielte Duo harmoniert weiterhin prächtig und gibt dem Geschehen damit eine menschliche Nahbarkeit, die auf dem Papier wohl nur bedingt zu finden war. Bei den Nebendarstellern sticht der australische Charaktermime John Noble („Fringe – Grenzfälle des FBI“) hervor, der hier einen sonderbaren Priester spielt. Eugenie Bondurant („Fear of Rain – Die Angst in dir“) scheint sich immer mehr als Grusel-Lady für die finsteren Fälle zu etablieren. Die restliche Besetzung bleibt austauschbar.
Grundsätzlich dürfte niemand von einem dritten (respektive achten) Teil eines Mainstream-Horror-Franchises ein Muster an Originalität erwarten. So ist auch „Conjuring 3 – Im Bann des Teufels“ im Prinzip genau das, was der Doktor verschrieben hat. Dennoch sorgen der Krimi-Twist, ein paar inszenatorische Kniffe und die gewohnt starken Protagonisten schlussendlich doch für überdurchschnittliches Genre-Futter.
3,5 von 5 Punkten
Der Film ist ab dem 02.09.2023 im Programm von Netflix zu sehen.
Quelle: Warner Bros, LeinwandreporterTV, YouTube
Conjuring 3 – Im Bann des Teufels
Originaltitel: | The Conjuring: The Devil Made Me Do It |
Regie: | Michael Chaves |
Darsteller: | Patrick Wilson, Vera Farmiga, Ruairi O'Connor, John Noble |
Genre: | Horror, Krimi |
Produktionsland/-jahr: | USA, 2021 |
Verleih: | Warner Bros Pictures |
Länge: | 112 Minuten |
FSK: | ab 16 Jahren |
Kinostart: | 01.07.2021 |
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite von Warner Bros Pictures
Verfasst von Thomas.
Zuletzt geändert am 02.09.2023
Review: Conjuring 3 – Im Bann des Teufels